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Monika Gruber lehnt an einer Bar.
Das Buch "Willkommen im falschen Film" hat Monika Gruber gemeinsam mit dem Journalisten Andreas Hock geschrieben.
Das Buch "Willkommen im falschen Film" hat Monika Gruber gemeinsam mit dem Journalisten Andreas Hock geschrieben.
Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com

Gruber kocht: Publikum beleidigt – Boykottaufruf!

13.03.2024 um 10:43, Simone Reitmeier
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Monika Gruber ruft nach kritischem SZ-Artikel zum Boykott auf. Die Kabarettistin verteidigt ihr Publikum und kritisiert die Medienberichterstattung.

Ob die Süddeutsche Zeitung (SZ) mit so viel Gegenwind gerechnet hat? Wenn nicht, wusste das Blatt offenbar nicht, mit wem es sich anlegt hat. Ein Artikel über ihre Person hat Kult-Kabarettistin Monika Gruber derart erzürnt, dass sie nun sogar zum SZ-Boykott aufruft.

Gruber sieht rot

Eigentlich hat sich Gruber vor wenigen Tagen vorerst von der Bühne verabschiedet. Im Prozess gegen die Bloggerin Roma Maria Mukherjee ging sie als Siegerin hervor. Doch die Kabarettistin scheint nicht zur Ruhe zu kommen, denn nun ärgert sie sich über einen Artikel, der kürzlich über sie erschienen ist. Eine Journalistin der SZ, die offenbar bei Grubers letztem Bühnenauftritt zugegen war, hat einen wenig rühmlichen Beitrag über sie geschrieben. Die Meinungen über die Aussagen der Kult-Kabarettistin gehen auseinander. Die einen bekommen einen Lachkrampf, die anderen wittern Rassismus und AfD-Nähe. Wie auch immer man zu Grubers Witzen stehen mag: Wenn gegen ihr Publikum oder Österreichs Volksheld Andreas Gabalier geschossen wird, sieht Monika Gruber rot.

Publikum beleidigt

Sie selbst wird in dem Artikel als "Jeanne D'Arc der Landbevölkerung", "Pegida-Moni" oder "Organisatorin einer rechten Demo" bezeichnet. Doch das scheint die 52-Jährige nicht weiter zu stören, es kostet sie nur ein müdes Lächeln. Was ihr allerdings gehörig gegen den Strich geht: Auch ihr Publikum bekommt sein Fett weg. "Dass mein Publikum diskriminiert und beschimpft wird wegen seines Äußeren, wegen seines Alters, wegen der Kleidung oder weil es einfach Andreas Gabalier geil finden – das hat eine neue Qualität. Das muss sich keiner gefallen lassen", nimmt sie in einem Video auf ihren Social-Media-Kanälen Stellung. Der Ärger und die Fassungslosigkeit über den Artikel sind ihr sichtlich anzusehen.

Leopardenprint, Midlife-Crisis & Volks-Elvis

Dabei spielt sie auf folgende Zeilen des Artikels an. "Süßlich, schweres Parfüm hängt im Foyer der Olympiahalle, das Publikum sieht auf den ersten Blick wenig Rechtsdrall-verdächtig aus", schreibt die SZ-Journalistin. Außerdem seien viele "Leopardenprints auf Mänteln, Schals, Hosen, Schuhen" zu sehen. Sie mutmaßt, dass "die meisten hier Affären, Midlife-Crisis und Wechseljahre hinter sich haben" dürften. Die Gesichter der anwesenden Ehepaare seien "von einer angenehmen, kompromissermatteten Langeweile gezeichnet". Und als wäre das noch nicht genug, schießt Marlene K. (der Name der Verfasserin ist auf der SZ-Webseite ersichtlich) auch noch gegen Grubers Kumpel Andreas Gabalier. Das Publikum sei begeistert gewesen, "als tatsächlich der österreichische Volks-Elvis Andreas Gabalier in Lederhose auftaucht. Mit solariumgebräuntem Bergbizeps zupft er die Gitarrensaiten zu der die Halle in absolute Ekstase versetzende Zeile 'Hodiodiodiodie'". Ein leicht negativer, abwertender Unterton lässt sich in diesen Zeilen nicht wegdiskutieren.

Alle, die sich gegen Diskriminierung und für Toleranz stellen wollen, einfach mal das SZ-Abo kündigen.

Monika Gruber, Kabarettistin
Kabarettistin Monika Gruber auf der Bühne.
Monika Gruber nimmt ihr Publikum in Schutz.

Boykottaufruf gegen SZ

Mit ihrer unrühmlichen Kritik an Grubers letztem Auftritt hat die SZ-Journalistin in ein – wohl ungeahntes – Wespennest gestochen. In den Kommentaren zu Grubers Ansage finden sich fast ausschließlich unterstützende und lobende Worte. Und auch ihrem Aufruf, das SZ-Abo zu kündigen, scheinen einige bereits eifrig gefolgt zu sein. Ein User schreibt: "♥️ Genau wegen solchem journalistischen Müll und Medien, die Tatsachen verdrehen, brauchen wir eine Stimme wie die deine! Danke für alles Moni 🌟". Ein anderer meint: "Diese *Zeitung* ist es schon lange nicht mehr wert, gelesen, erst recht nicht, gekauft zu werden!!!!!!!!!!!"

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