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Porträt in einem TV-Studio
Sender spricht von "berechtigter Kritik" an Lisa Fitz.
Sender spricht von "berechtigter Kritik" an Lisa Fitz.
Jens Krick/dpa Picture Alliance/picturedesk.com

Zensur? Sender entfernt Lisa Fitz aus dem Programm

21.12.2021 um 16:00, Andrea Schröder
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Gar nicht lustig: In der Comedy-Sendung "Spätschicht" hat die Kabarettistin Lisa Fitz behauptet, in der EU seien 5.000 Menschen an der Corona-Impfung gestorben.

Zunächst war nach heftigen Protesten von Zuschauern beim deutschen Sender SWR, der die Sendung ausgestrahlt hatte, noch von "Meinungsfreiheit" die Rede. Diese sei "ein hohes Gut".  Mit einigen Tagen Verspätung reagierte der Sender dann doch – und entfernte die Sendung aus der ARD-Mediathek und auch von allen anderen Plattformen. Begründung: Es gehe eben nicht um  eine Meinungsäußerung:

Die Aussage von Lisa Fitz zur Anzahl der Impftoten ist nachweislich falsch.

Was die bayerische Kabarettistin außerdem unter "Schwurbler"-Verdacht stellt, ist etwa die Aussage, in der Corona-Politik würden ein Prozent Panikmacher "99 Prozent Lemminge steuern".  Die Impfpflicht, so die 70-jährige, die gut mit sehr erfolgreicheren Kollegin Monika Gruber befreundet ist, sei der "feuchte Traum der Pharma".

Porträt, Fitz im Dirndl, Gruber im Etuikleid
Ziemlich beste Freundinnen: Kabarett-Kollegin Monika Gruber (li.), Lisa Fitz.

Auch vor der verbreiteten Aussage  "40 Prozent der Intensivpatienten sind geimpft" schreckte die gebürtige Schweizerin nicht zurück.  Und zwar ohne die notwendige Erklärung hinzuzufügen, dass der Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung wesentlich größer ist.  Richtig ist: Die Wahrscheinlichkeit, wegen Corona auf der Intensivstation zu landen, ist  für Geimpfte deutlich geringer. 

Schwurbelei oder Comedy

Auf Twitter gab es viel Unterstützung für Lisa Fitz – aber auch Witze auf ihre Kosten,  etwa von Spaßvogel Lutz van der Horst ("heute show"):

Lisa Fitz, aufgewachsen in Krailling bei München, entstammt der bayerischen Künstlerfamilie Fitz. Bereits 2016 gab die Liederschreiberin, Schauspielerin und Kabarettistin dem von Russland finanzierten Sender RT ein Interview, in dem sie  Kollegen „systemimmanente Hofnarren“ nannte.  Seither machte sie immer wieder mit antisemitisch gefärbten Aussagen von sich reden und hielt schon mal die globale Erwärmung für weniger gefährlich als die "globale Verblödung".

Im Publikum bei einer Verleihung sitzend
Der Wiener Künstler Peter Knirsch (49): seit fast 20 Jahren Fitz' (70) Lebensgefährte.

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