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König Charles III. sitzt neben der Krone | Credit: BEN STANSALL/AFP/picturedesk.com
BEN STANSALL/AFP/picturedesk.com

Charles: Krönungstermin als schlechtes Omen?

13.10.2022 um 10:15, Rudolf Grüner
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Tragisches Datum: Warum der 6. Mai nicht unbedingt ein fröhlicher Tag für die britische Krone ist.

Am 8. September folgte Charles III. (73) der verstorbenen Elizabeth II. auf den britischen Thron. Nach der Trauerphase hat nun der Buckingham Palast den Termin für seine Krönung bekanntgegeben. Der jahrhundertealte Ritus, bei der auch Camilla „unter die Krone kommt“, ist für den kommenden 6. Mai angesetzt. Die Zeremonie „wird die heutige Rolle des Monarchen widerspiegeln und in die Zukunft blicken, aber zugleich auch ihren Ursprung in alten Traditionen finden“, wie der Palast mitteilte.

Der oberste Royal scheint mit einer deutlich abgespeckten Variante zu liebäugeln. Schon jetzt blühen die Spekulationen über die Gästeliste sowie Glanz und Gloria rund um den Gottesdienst in der Westminster Abbey. Fix scheint: Das Ritual wird wohl in einer fernsehtauglicheren Länge über die Bühne gehen. Seine Mutter, Elisabeth II., hatte noch einen stundenlangen, für heutige Briten auch sprachlich unverständlichen, Akt über sich ergehen lassen müssen.

Krönung kollidiert mit Geburtstagsparty

Dass der Krönungstag mit dem vierten Geburtstag von Archie, dem Sohn von Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41), zusammenfällt, wird auf den britischen Inseln bereits heftig diskutiert. Ob es sich nun um eine bewusste Provokation des Palastes ­handelt, oder nicht: Der Haussegen wird – mit oder ohne geplatzter Geburtstagsparty für den kleinen Enkelsohn des Königs – wahrscheinlich weiter schief hängen.

Prinz Harry schaut seinem Sohn Archie in die Augen | Credit: Toby Melville/PA/picturedesk.com
Crasht der Buckingham Palace die Party? Opa Charles bekommt seine Krone am vierten Geburtstages seines Enkelsohnes Archie aufgesetzt.

Zeremonie am Todestag des Ururgroßvaters 

Das der 6. Mai auch aus einem anderen Grund nicht unbedingt ein idealer Termin ist, scheint aber dem Palast wie auch der Regierung entgangen zu sein. Charles Ururgroßvater, König Eduard VII., ein bekennender Genussmensch und starker Raucher, ist am 6. Mai 1910 nach mehreren Herzinfarkten im Alter von 68 Jahren im Buckingham Palace verstorben. Auf den Tag genau, nur 113 Jahre später, soll Charles dort nun mit Krone, Zepter und Reichsapfel die Geschicke des Landes übernehmen und dort seinen Untertanen vom Balkon aus zuwinken.

König Edward VII. im Ornat | Credit: Gemeinfrei/W. & D. Downey - Weltrundschau zu Reclams Universum 1902
Makaber: Der Kettenraucher Edward VII. starb an einem 6. Mai im Buckingham Palace.

Begräbnis schon in Planung

Ob Charles‘ Krönung am Todestag eines seiner Vorgänger ein schlechtes Vorzeichen ist, muss sich erst weisen. Fest steht, dass sich Oberstleutnant Anthony Mather bereits mit seinem Ableben beschäftigt. Der heute 80-jährige Palast-Insider hatte seit 1999 minutiös das Staatsbegräbnis von Elizabeth II. geplant, jetzt bereitet sich der Profi mit einem großen Mitarbeiterstab bereits auf den nächsten Ernstfall vor.

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