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Anna Netrebko | Credit: Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com
Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com

Russisches Opernhaus gibt Netrebko keine Bühne mehr

01.04.2022 um 11:23, Brigitte Biedermann
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Die Opernsängerin hat sich kürzlich klar gegen den Ukraine-Krieg positioniert. Jetzt wird sie dafür sanktioniert.

Anna Netrebko wurde in Krasnodar geboren und studierte in St. Petersburg Gesang, dort begann auch ihre Karriere. Lange schwieg sie zu den Vorkommnissen in ihrem Heimatland. Doch vor kurzem veröffentlichte sie ein ganz klares Statement - auf Deutsch formuliert und von ihrem deutschen Anwalt Christian Schertz versendet.

Netrebko verurteilt den Krieg 

"Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien", sagte Netrebko. Sie sei "weder Mitglied einer politischen Partei noch mit irgendeinem Führer Russlands verbunden", erklärte sie. Sie habe Putin nur ein paar Mal bei Verleihungen getroffen.

Die Ausladung folgte prompt

Die Reaktion Russlands ließ nicht lange warten. Ein für den 2. Juni geplantes Konzert an der Oper in Nowosibirsk wurde daraufhin abgesagt. "In Europa zu leben und die Gelegenheit zu haben, in europäischen Konzertsälen aufzutreten, hat sich als wichtiger erwiesen als das Schicksal des Vaterlandes", so die Mitteilung des Opernhauses. 

"Land ist reich an Talenten und Idolen"

Und weiter: "Wir dürfen keine Angst vor Kulturschaffenden haben, die ihrem Land den Rücken zukehren. Unser Land ist reich an Talenten und die Idole von gestern werden durch andere ersetzt, die eine klare staatsbürgerliche Haltung haben." 

Hier das komplette Statement von Anna Netrebko: 

"Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien. Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden. Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten. Tatsächlich habe ich Präsident Putin in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen, vor allem im Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für meine Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele. Ich habe ansonsten nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten und lebe in Österreich, wo ich auch steuerlich ansässig bin. Ich liebe mein Heimatland Russland und strebe durch meine Kunst ausschließlich Frieden und Einigkeit an. Nach der angekündigten Auftrittspause werde ich meine Opern- und Konzertauftritte Ende Mai, zunächst in Europa, wieder aufnehmen."

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