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Ein inniger Kuss auf der Bühne zwischen den Jedermann-Stars
Starkes Theater: Jedermann-Stars müssen trotzdem gehen.
Starkes Theater: Jedermann-Stars müssen trotzdem gehen.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Sparplan: "Jedermann" Ensemble wird gekündigt

23.10.2023 um 11:06, Nastassja Offenbacher
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"Jedermann" Michael Maertens und Buhlschaft Valerie Pachner werden nach diesem Sommer nicht mehr auf der Bühne stehen. Das gesamte Team muss gehen.

Die Salzburger Festspiele gehören zu den bedeutendsten Kulturereignissen Österreichs. Die alljährliche Aufführung des "Jedermann" zieht Gesellschaft und Kunstinteressierte aus dem ganzen Land an. 2024 ändert sich nun einiges. Das derzeitige Ensemble wird entlassen.

Maertens überrascht

Das plötzliche Aus für Burgschauspieler Michael Maertens und Regisseur Sturminger kommt für viele überraschend. Auch die Buhlschaft und Nachfolgerin von Verena Altenberger, Valerie Pachner, wird im kommenden Sommer ersetzt. "Mich hat diese Entscheidung, die ohne ein einziges Gespräch mit mir getroffen wurde, überrascht und verwundert", so der "Jedermann" Protagonist. Er hat zunächst einen Zweijahresvertrag unterschrieben.In seiner öffentlichen Erklärung teilt er mit, dass man ihn gebeten habe, die Rolle des Jedermann, die er in diesem Jahr zum ersten Mal gespielt hat, auch in den Jahren 2025 und 2026 zu übernehmen.

"Noch nie erlebt"

Regisseur Michael Sturminger hat heuer zum dritten Mal seit 2017 den "Jedermann" in Salzburg neu inszeniert und zeigt sich jetzt enttäuscht: "Es bestand Einvernehmen darüber, dass man eine ‚Jedermann‘-Inszenierung keinesfalls für eine einzige Spielzeit plant und so auch keinem namhaften Hauptdarsteller anbieten könnte. Marina Davydova hat mir das bei unserem ersten Treffen im Mai bestätigt und im August nach einem gemeinsamen Vorstellungsbesuch mitgeteilt, dass sie unsere Inszenierung mit Michael Maertens gerne bis 2026 spielen würde. Ich habe so etwas noch nie erlebt."

Fans munkeln

Schauspieldirektorin Davydova, die in dieser Funktion die langjährige Spartenleiterin Bettina Hering abgelöst hat, bestätigte die geplanten Veränderungen und spricht von einer "sehr schwierigen Entscheidung". Weitere Einzelheiten gab sie nicht bekannt. "Wir werden uns dazu in sehr naher Zukunft öffentlich äußern." In der Szene wird gemunkelt, dass es sich um eine Sparmaßnahme handelt. Unklar ist auch, ob es nun zur Auszahlung des mit Maertens bestehenden Vertrags kommen könnte.

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