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Donald Trump mit "Make America Great Again"-Mütze,  hält eine Rede. Er wirkt aufgebracht.
Werde er nicht Präsident, gäbe es ein Blutbad, soll Trump in Ohio gesagt haben.
Werde er nicht Präsident, gäbe es ein Blutbad, soll Trump in Ohio gesagt haben.
KAMIL KRZACZYNSKI / AFP / picturedesk.com

"Fake News"-Vorwurf: Das hat Trump wirklich gesagt

18.03.2024 um 08:45, Stefanie Hermann
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Mit einer Rede in Ohio hat Donald Trump bis nach Österreich Entsetzen ausgelöst. Hat der Präsidentschaftskandidat in spe wirklich ein Blutbad angekündigt?

Ex-Präsident Donald Trump hat mit seiner gestrigen Rede weltweit für Aufregung gesorgt. Für Entsetzen sorgt vor allem seine Androhung, es gäbe ein "Blutbad" sollte er nicht als Präsident wiedergewählt werden. Die Aussage lässt Spekulationsspielraum offen. Was steckt wirklich dahinter?

Automobilindustrie in Gefahr

In einer Rede in Vandalia, Ohio hat der US-Präsidentschaftskandidat erneut für Aufregung gesorgt. Neben drastischen wirtschaftlichen Forderungen schreckt Trump auch sprachlich nicht vor Tabus zurück. Aber zunächst zum Inhaltlichen: Trump bemüht sich klar, die Bewohner des "Rust Belt" und Mitarbeiter der Automobilindustrie abzuholen. In seiner Wutrede adressiert er nicht nur die schrumpfende Autoindustrie, sondern auch die Gewerkschaften, den Übergang zu Elektrofahrzeugen und vor allem den größten Dorn in seinem Auge: Autofabriken in Mexiko.  Autoimporte aus Mexiko und China, in denen er eine massive Gefahr für die US-amerikanische Wirtschaft sieht, sollen künftig gänzlich verhindert werden.

"Wir werden einen hundertprozentigen Zoll auf jedes einzelne Auto erheben, das über die Grenze kommt, und sie werden nicht in der Lage sein, diese Autos zu verkaufen, wenn ich gewählt werde", kündigt Trump an. Dann fällt der Satz, der weltweit für Schauern sorgt: Sollte er nicht erneut zum Präsidenten gewählt werden, drohe den USA ein Blutbad. "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für die ganze Welt geben – das ist noch das geringste Problem. Es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird noch das Geringste sein."

Sturm aufs Kapitol

Trumps Aussagen lassen dunkle Erinnerungen an den gewalttätigen "Sturm aufs Kapitol" vom Jänner 2020 aufkommen. Die Anhänger des abgewählten Präsidenten haben in einem beispiellosen Angriff versucht, das Wahlergebnis von 2020 zu kippen. Fünf Menschen kamen bei der Aktion ums Leben, 140 Polizisten wurden teils schwer verletzt. Trump wird für das Vorkommnis indirekt verantwortlich gemacht. Durch wiederholte falsche Behauptungen über Wahlbetrug habe er dazu aufgestachelt. Bei einer Kundgebung am selben Tag forderte Trump seine Anhänger sogar wörtlich auf, zum Kapitol zu marschieren und "stark" zu sein.

Fake News um Blutbad?

Dass Trumps gewalttätige Sprache jetzt international die Alarmglocken schrillen lässt, ist also wenig verwunderlich. Auch deutsche und österreichische Medien haben am Wochenende von den mutmaßlichen Gewaltaufrufen des Expräsidenten berichtet. Für die Berichterstattung wird ihnen jetzt ihrerseits die Verbreitung von "Fake News" vorgeworfen. Der Vorwurf: Den englischen Ausdruck "bloodbath" würde man vor allem im wirtschaftlichen Kontext verwenden. Zu Einsatz käme er, um drastische Marktzusammenbrüche, Branchenkrisen, Unternehmensbankrotte und Wirtschaftskrisen zu bezeichnen. Tatsächlich hat auch Trump den Ausdruck im Kontext seiner Ausführungen zu Autoindustrie und Co. verwendet. So weit, so richtig.

Wörterbuchdefinition Bloodbath
Der Ausdruck kann auch im wirtschaftlichen Kontext verwendet werden.

Gewaltbereitschaft

Trotzdem kann man bei der Interpretation nicht außer Acht lassen, dass Trump in der Vergangenheit nicht vor Gewaltaufrufen zurückgeschreckt hat. Und der Ausdruck "bloodbath" ist eben auch im Englischen nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten einsetzbar. Was den Aussagen weitere Brisanz verleiht: Trumps düstere Prognose in derselben Rede. Sollte er die Wahl nicht gewinnen, werde es danach keine weiteren Wahlen mehr in den USA geben, kündigt er Kassandra-artig an.

Ich glaube nicht, dass es eine weitere Wahl in diesem Land geben wird, wenn wir diese Wahl nicht gewinnen... sicherlich keine Wahl, die von Bedeutung ist.

Donald Trump, Ex-Präsident

Keine Tabus

Damit nicht genug, liefert Trump in besagter Rede weiteren Zündstoff. Er greift wiederholt Einwanderer an, bezeichnet sie unter anderem sogar als "Tiere". "Ich weiß nicht, ob man sie Menschen nennen kann. Meiner Meinung nach sind sie keine Menschen. Aber ich darf das nicht sagen, weil die radikale Linke sagt, dass es schrecklich ist, so etwas zu sagen." Migranten würden das "Blut des Landes vergiften" – eine Phrase, die sich übrigens schon bei Hitler findet.

Biden und Obama

Dass er in seiner 90-minütigen Rede den amtierenden Präsidenten Joe Biden mehrfach „dumm“ nennt, wirkt da schon harmlos. Für Verwirrung statt Entsetzen sorgte Trump unterdessen mit seinen Aussagen über eine Wahl, die nie stattgefunden hat. "Wisst ihr, was interessant ist? Joe Biden hat gegen Barack Hussein Obama gewonnen. Hat irgendjemand jemals von ihm gehört? In jedem Swing State hat Biden Obama geschlagen, aber in jedem anderen Staat wurde er umgebracht."

 

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