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Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj im Rahmen einer Rede
Selenskyj wirbt in Singapur für den Friedensgipfel in der Schweiz.
Selenskyj wirbt in Singapur für den Friedensgipfel in der Schweiz.
APA/AFP

Ukraine-Krieg: Selenskyj wirbt in Singapur für Friedensgipfel

02.06.2024 um 10:37, Patrick Deutsch & APA, Red
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Der Friedensgipfel in der Schweiz soll den Druck auf Russland erhöhen. Österreich wird bei dem Gipfel durch Bundeskanzler Nehammer vertreten sein.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben 106 Länder und Organisationen ihre Teilnahme an dem Friedens-Gipfel in der Schweiz Mitte Juni zugesagt. Selenskyj erklärte dies am Sonntag auf der Sicherheitskonferenz "Shangri-La-Dialog" Singapur, an der Staatsoberhäupter, hochrangige Minister und Beamte aus 55 Ländern teilnehmen. Der ukrainische Präsident war überraschend nach Singapur gereist, um dort für den Friedensgipfel zu werben.

Russland will Gipfel verhindern

"Wir zählen fest darauf, dass Sie diesen Gipfel unterstützen und in der Schweiz anwesend sein werden", sagte Selenskyj am Sonntag in Singapur in seiner Rede beim Sicherheitsforum an die Staaten in der Region gerichtet. Erneut warf er Russland Versuche vor, das Zustandekommen und den Erfolg des Gipfels zu stören. "Russland reist nun in viele Länder der Welt und droht mit der Blockade von Lebensmitteln, Agrarprodukten und chemischen Produkten, mit der Verteuerung von Energie oder übt einfach Druck aus, damit andere Länder der Welt nicht am Gipfel teilnehmen", sagte Selenskyj.

Störversuche

Es gebe auch Informationen, dass einige Länder bereits damit begonnen hätten, Russland bei den Störversuchen zu helfen. Der Druck auf Moskau müsse durch diplomatische Isolation Russlands und durch eine starke ukrainische Armee erhöht werden, um Kremlchef Wladimir Putin zu stoppen, so der ukrainische Präsident.

Dichter Terminplan

Am Samstag hatte Selenskyj am Rande der Konferenz den designierten indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto und den Präsidenten von Osttimor, José Ramos-Horta, zu Gesprächen über eine Teilnahme an der Friedenskonferenz getroffen. Selenskyj dankte Ramos-Horta für seine Zusage, persönlich am Gipfel am 15./16. Juni teilzunehmen. Er hoffe auch auf die Teilnahme Indonesiens auf höchster Ebene, schrieb er. Geplant ist zudem noch ein Treffen mit Singapurs Präsidenten Tharman Shanmugaratnam.

Mobilisierung

Die Reise Selenskyjs, der auch auf dem Sicherheitsforum eine Rede halten soll, dient vor allem der Mobilisierung von Unterstützung im südostasiatischen Raum für die Ukraine. Das seit mehr als zwei Jahren von einem russischen Angriffskrieg getroffene Land setzt darauf, dass an der Friedenskonferenz in der Schweiz möglichst viele Staaten weltweit teilnehmen. So hofft Kiew, den Druck auf Russland zu erhöhen, um Moskau zu Zugeständnissen zu zwingen.

Österreich nimmt teil

Russland selbst ist bei der Konferenz nicht eingeladen, hat aber auch zu verstehen gegeben, selbst bei einer Einladung nicht zu kommen. Moskau setzt darauf, die Veranstaltung kleinzuhalten und wichtige Partner wie China von der Konferenz fernzuhalten. Österreich wird bei dem Gipfel im Luxushotel Bürgenstock bei Luzern durch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vertreten.

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