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Ob Privat-, Wohn- oder Gewerbebau, die Unternehmensgruppe Holzhaider ist für alles die richtige Adresse, wenn es um die Renovierung von Altbau geht.
Ob Privat-, Wohn- oder Gewerbebau, die Unternehmensgruppe Holzhaider ist für alles die richtige Adresse, wenn es um die Renovierung von Altbau geht.
Dominik Stixenberger

Sanier mich herrlich!

06.04.2023 um 18:57, Magdalena M. Fuchs
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Edler Stuck, alte Wandvertäfelungen und hölzerne Böden erfüllen für Altbau-Liebhaber einen Wohntraum. Worauf bei der Altbausanierung zu achten ist...

Alte Holzdielen mit Geschichte, originale Zimmertüren, Wandvertäfelungen, edler Stuck – es sind Stilelemente wie diese, die Altbauten so charmant machen. Oft genug aber sind die noblen Details früheren Renovierungen zum Opfer gefallen, wurden verunstaltet oder sind von mehreren Zeitschichten überlagert. Also was tun? Bei den Böden fällt die Antwort leicht. Bestehende Dielen aufarbeiten oder, wenn die Substanz zu schlecht ist, einen neuen Holzboden verlegen, etwa Massivholzdielen oder Fischgrätparkett. Fehlen die originalen Türen und Beschläge, wird es schwieriger. Mit etwas Glück und ein bisschen Geduld findet man historische Originale, oder man bietet Experten um entsprechende Unterstützung.

Gut vorbereitet. Damit die Haussanierung kein Himmelfahrtskommando wird, nehmen echte Profs jede Menge Stress und Arbeit ab. Es gibt nämlich Fälle, in denen Erneuerungsarbeiten sehr aufwendig und schwierig sind, insbesondere dann, wenn die vorhandene Bausubstanz schlecht ist. Schäden im Fundamentbereich, nasse Grundmauern oder morsche Holzbalken können die Sanierungskosten schnell in die Höhe treiben. Bei denkmalgeschützten Häusern ist außerdem unbedingt vorab zu klären, ob die planerischen Absichten auch mit den Zielen einer kulturhistorischen Erhaltung in Einklang gebracht werden können.

Altbau ist nicht gleich Altbau. Den Altbau per se gibt es übrigens nicht. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man darunter Immobilien, die älter als 50 Jahre sind. Doch auch jüngere Immobilien können zum Sanierungsfall werden. Denn zum Teil weisen ältere Gebäude eine wesentlich bessere Bauqualität auf als beispielsweise Häuser aus den 1980er Jahren. Im Großen und Ganzen kann man zwischen drei Typen von Altbau unterscheiden: Die jüngsten modernisierungsbedürftigen Altbauten sind also die Häuser aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren. Hier handelt es sich oft um frei stehende Einfamilien- und Reihenhäuser aus der Nachkriegs- bzw. der Wiederaufbauzeit. Die Bausubstanz dieser Häuser ist meist nicht schlecht, allerdings ist die Raumaufteilung häufig nicht zeitgemäß und vor allem Heizungs- und Elektroinstallationen ebenso wie Wärmedämmung müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Ein weiterer Altbautyp ist das mehrgeschoßige städtische Wohnhaus aus der Zeit zwischen 1850 und 1940. Die Qualität der Bausubstanz kann bei diesen Häusern sehr unterschiedlich ausfallen. Jedenfalls entsprechen die Wohnungen in Zuschnitt und Größe häufig nicht den heutigen Bedürfnissen. Oft sind die Räume zu groß oder unpraktisch aufgeteilt. Manche der Wohnungen aus jener Zeit verfügen noch über einen eigenen Dienstbotenbereich, was nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist. Auch hier ist die Haustechnik oft nicht mehr State of the Art. Meist punkten aber gerade diese Altbauwohnungen mit einem unvergleichlichen Flair, wie man es bei Neubauten nur selten findet. Der dritte Altbautyp sind historische Gebäude wie alte Bauernhäuser. Hier hat auch in Österreich jede Region ihr eigenes typisches Bauernhaus. Was diese Häuser allerdings gemeinsam haben, sind niedrige Räume, kleine Fensteröffnungen und ganze Gebäudeteile – wie die Scheune – aus Holz. Bausubstanz und Haustechnik sind durchwegs einfach. Fast immer fehlt die Zentralheizung und Installationen sind nur in sehr bescheidenem Ausmaß vorhanden. Statt eines Anschlusses an das öffentliche Abwassersystem gibt es eine Senkgrube. Auch im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit und von Schädlingen befallene Holzbalken können Probleme machen. Trotzdem bringen gerade diese alten Objekte die Herzen von Liebhabern für Gebäude mit Geschichte zum Höherschlagen.

Lichtdurchflutete Räume und Luster aus dem Auktionshaus kombiniert mit Vollholzböden: So lebt es sich herrlich im Altbau!

Fragen über Fragen. Will ich den alten „Look“ erhalten und das Haus nur restaurieren, indem ich den Wohnkomfort an heutige Bedürfnisse anpasse? Oder will ich einen Kontrast schafen zwischen der alten Substanz und einem neuen, modernen Touch? Darüber sollte man sich klar sein. Bei der Altbausanierung gibt es viele kleine Entscheidungen, die in diesem Zusammenhang getroffen werden müssen, die aber letztendlich großen Einfluss auf das Gesamtbild haben. Und eines darf dabei natürlich nicht aus den Augen gelassen werden: die Kosten! Will man seinem alten „neuen“ Heim eine besondere Atmosphäre einhauchen und schreckt nicht vor mutigen Schritten zurück, kann man sich für moderne Kontraste im traditionellen Bau entscheiden. „Ein großzügiges Raumgefühl entsteht, wenn man etwa Glaswände einsetzt“, verrät die Maklerin Michaela Nimmervoll. Zahlreiche Möglichkeiten bieten sich und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die Maklerin Michaela Nimmervoll erreichen Sie unter: JAWO-Immobilien

Authentische Baumaterialien. Der Reiz des Vergangenen ist groß und historische Materialien werden gerne in Alt ­ bauten verwendet, um einen historischen Geist zu erhalten. Außerdem macht es das eigene Reich unverwechselbar, wenn man sich für alte Majolika-Fliesen im Bad entscheidet oder sich bei der Restaurierung von Stuck an Profs wendet, die sich um historisch getreue Formen und Materialien kümmern. „Gebaut wurde meist mit Materialien, die in einer bestimmten Umgebung zu finden waren, somit sind die tragenden Wände oft aus unterschiedlichsten Materialien, zum Beispiel aus Ziegeln, runden Flusssteinen, hartem Granit, relativ weichem Konglomerat oder einem sogenannten Mischmauerwerk aus Ziegel und Stein“, weiß der Experte für Altbausanierungen René Manzenreiter. Die Zweitverwendung historischer Baumaterialien stammt aus einer jahrhundertealten Praxis und hatte früher seine Tradition zwischen Ökonomie und Repräsentation. In jüngerer Zeit geht es dabei auch um Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Die Wiederverwendung von Baumaterialien wurde bereits in den ersten frühchristlichen Kirchen verwendet: Sogenannte Spolien, also meist erbeutete Überreste von Skulpturen oder Säulen, wurden in einen neuen Kontext eingebaut. Das hatte nicht nur den praktischen Nutzen der Weiterverwendung, sondern diente auch der Übertragung von Tradition.

Alte Werte, neuer Sinn: Dein Experte für Umbau & Renovierungen | Altbau neu gedacht (altbau-neugedacht.at)

Es braucht einen erfahrenen Planer, der mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen weiß und die geplante Nutzung gekonnt mit dem Bestand verbindet.

René Manzenreiter, Leitung Altbau neu gedacht Compact
Hohe Decken und große Fenster sind oft nur noch in Altbauten erhalten und ob man sich für einen Stilmix mit hochmodernem Interieur entscheidet oder stilgetreu historische Möbel bevorzugt: Die Atmosphäre ist unverwechselbar.

Alte Handwerkskunst. Balken für das alte Fachwerk, ein Ersatz für den Messingbeschlag aus dem Barock oder Originalbretter für den Boden: Viele Bauherren wollen ihren Altbau mit historischen, gut erhaltenen Werkstoffen renovieren. Sogar in manchen Neubauwohnungen werden Materialien aus zweiter oder dritter Hand verbaut. Alte Materialien haben nicht nur den Vorteil, dass sie sich bereits über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte erhalten und bewiesen haben. Sie können außerdem meist einfach repariert und unproblematisch recycelt werden. Holz ist dabei ein äußerst verlässliches Material. Ob mithilfe von Kleinanzeigen, auf Flohmärkten, Auktionen oder durch Experten in Antiquitätenläden wird man auch fündig. Ist das passende historische Stück erst gefunden, muss darauf geachtet werden, ob das Teil auch für die vorhandene Immobilie angepasst werden kann. Am besten man erübrigt dafür nicht nur Zeit, sondern wendet sich auch an einen versierten Handwerker. Hilfreich ist es, den Handwerker bereits in die Materialauswahl miteinzubeziehen. Er kann außerdem sagen, ob das historische Fundstück seinen Preis wert ist.

Bei den meisten Anfragen, die an unser Planungsbüro herangetragen werden, geht es darum, einzelne Räume oder ganze Etagen an geänderte Lebensumstände anzupassen und teils völlig neu zu denken. Aus „verwaisten“ Kinderzimmern und Büros werden Schrankräume oder Wellnessoasen. Nicht mehr benötigte Räume oder ganze Stockwerke können in kleine Wohnungen umgewandelt werden.

Andreas Roth, Geschäftsführer, Dostal Innenarchitektur

 

Gut kalkulieren. Die Alternative zur Altbausanierung sind Abriss und Neubau. Das kann oft teurer werden und ein historischer Bau geht dabei verloren. Natürlich erfordert eine fachgerechte Sanierung eine gute Planung. Wo fängt man überhaupt an? Das hängt natürlich vom Gesamtzustand der Immobilie ab, von einem Bausachverständigen sollte man sich also die erforderlichen Arbeitsschritte ermitteln und die zu erwartenden Kosten schätzen lassen. Den Kosten können mögliche Förderungen gegenübergestellt werden. In Österreich gibt es bei Gebäuden ab 20 Jahren einen Anspruch auf eine Förderung und man sollte sich gerade bei thermischen Sanierungen im privaten Wohnbau nach Zuschüssen erkundigen. Es empfehlt sich, die Kosten etwas höher zu kalkulieren, um später böse Überraschungen zu vermeiden. Sanierungsangebote sollten außerdem immer mit Kostenvoranschlägen abgesichert werden

Sanierungen müssen nicht unbedingt teuer sein oder länger dauern als gedacht. Wichtig ist, dass mit ausreichend Vorplanung und Untersuchung des Bestandes begonnen wird. Man sollte sich vorher intensiv mit dem Gebäude und vor allem den eigenen Erwartungen auseinandersetzen. Je genauer ein Bauwerk vor dem Kauf oder Umbau untersucht wird, desto sicherer lassen sich böse Überraschungen vermeiden. Dank genauer Kenntnis des Bestands und der erforderlichen Maßnahmen lässt sich richtig planen. Wichtig ist es auch, mit einem Architekten zusammenzuarbeiten, der das Thema „Sanierung“ eines Altbestandes versteht und Modernisierung einbringen kann, die den Charme des Gebäudes nicht zerstört. Denn nichts ist schöner als eine erhaltene Architektur, die behutsam renoviert wurde und in ihrer Erscheinung eine Bereicherung für die Allgemeinheit bietet.

Jürgen Eder, Founder Aesthetic Immobilien GmbH

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