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Kaffehauskultur

03.02.2023 um 12:24, Magdalena M. Fuchs
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Traditionen. In einem altehrwürdigen österreichischen Kaffeehaus zu sitzen bedeutet viel mehr, als bloß Kaffee zu trinken. Es ist eine Kultur des Verweilens, des entspannten Sinnierens, der unvorhergesehenen Begegnungen und des Sich-Zeit-Nehmens.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde Kaffee nach  Europa importiert und  war anfangs als Luxusgut nur für das Königshaus und den Adel leistbar, später  wurde das koffeinhaltige Getränk  auch bei den Bürgern beliebt. Die  Geschichte des Wiener Kaffeehauses  begann gegen Ende des 17. Jahrhunderts und war eng mit der Türkenbelagerung verbunden. Zur Zeit der Aufklärung entstanden die ersten eleganten Kaffeehäuser, die Bürger  und Intellektuelle anlockten. Kaffeehäuser wurden so zu Zentren der  Aufklärung, hier wurde über Politik und Gesellschaft diskutiert und  Künstler, Literaten und Intellektuelle, die das Kaffeehaus als zweites  Wohnzimmer nutzen, fühlten sich  hier zu Hause. Zur Zeit Napoleons  war der Zoll auf Kaffeebohnen so  hoch, dass diese kaum mehr leistbar waren.

Als Österreich 1808 der Handelssperre beitrat, standen die  Wiener Kaffeehäuser kurz vor dem  Ruin. In dieser Zeit wurde ihnen allerdings erstmals gestattet, Wein  und warme Speisen zu servieren.  Mit dem Ende der Handelssperre  wurde auch wieder Kaffee angeboten. Zunächst nur Männern vorbehalten, erhielten auch Frauen 1856  endlich Zutritt. Ob Sigmund Freud,  Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Robert  Musil oder Arthur Schnitler: Sie alle  zählten beinahe zum Mobiliar der Wiener Kaffeehäuser. Österreichs  Kaffeehauskultur ist von einer langen  Geschichte und einer ganz besonderen Atmosphäre geprägt. Typisch für  ein Wiener Kaffeehaus sind seine Marmortischchen, auf denen der Kaffee serviert wird, Touristen aus  aller Welt und Einheimische genießen gleichermaßen auf den Thonetstühlen und gepolsterten Möbeln  einen Verlängerten, ein Blick aus dem  Fenster auf das Alltagstreiben oder  die historistische Innenausstattung gehören da einfach dazu.

Schon ab  6.30 Uhr in der Früh lädt die traditionelle k. u. k. Hofbäckerei in der Linzer Pfarrgasse zu feinsten Backwaren ein.

k. u. k. Hofbäckerei

Die k. u. k. Hofbäckerei ist die älteste Bäckerei von Linz. Im Jahr 1371 erstmalig als  „Bäckerzunftshaus“ urkundlich erwähnt,  wurde seit 1570 von allen Besitzern das  Bäckerhandwerk betrieben. In der K.-u.-k.-Monarchie  kam 1903 der Durchbruch: als Kammer-Lieferanten  von Erzherzog Peter Ferdinand von Österreich-Toskana aus dem Haus Habsburg­Lothringen. Ein quasi  Exklusivvertrag mit der Welt der Reichen und Schönen!  Heute tref en hier gepf egte Familientraditionen auf  Talent und internationale Erfahrung mit wunderbarem habsburgischem Flair. Hausgemachte traditionelle  Kuchen und Gebäck verzaubern hier jede Naschkatze!

https://www.kuk-hofbaeckerei.at/

Café Traxlmayr

Mit en im Linzer Zentrum liegt das berühmte, von einem Schüler Otto Wagners gestaltete Traxlmayr und lädt seit 1847 mittlerweile als letztes Kaffeehaus im Altwiener Kaffeehausstil in die Landeshauptstadt ein. Es hat es sogar als Schauplatz in so einige Romane geschafft. Die Liebe zur Kunst wird dort gelebt: Lesungen und Konzerte machen das Haus genauso aus wie seine köstliche Linzer Torte.

https://www.cafe-traxlmayr.at/das-traxlmayr/

Täglich frisch aus der Backstube sind bei Lubinger besonders Liebhaber von Lebkuchen und Pralinen im Zuckerhimmel!

Lebzelterei Lubinger

Im Zuckerbäcker-Lebzelterhaus Lubinger, gelegen am Hauptplatz der mittelalterlichen Stadt Freistadt im Mühlviertel, erwartet uns eine Vielfalt an Torten, Schnitten und Desserts. Und Montag ist Strudeltag! Ob leicht-locker, fruchtig, klassisch oder richtig schokoladig: Im original mittelalterlichen Kreuzrippengewölbe lässt es sich vorzüglich schlemmen!

https://lubinger.at/

Mit zwei Verkäuferinnen und drei Gesellen eröffnete Kommerzialrat Leo Jindrak  I. 1929 in der Linzer Herrenstraße 22 eine Konditorei.

Konditorei Jindrak

Das Rezept der „Linzer Torte“ gilt als das  älteste bekannte Torten-Rezept der Welt. Es findet sich in einem Kochbuch der Gräfin Ann Magarita Sagramosa aus dem  Jahre 1653. Schon zur damaligen Zeit genossen die  Linzerinnen einen hervorragenden Ruf als Bäckerinnen. Heute wie damals gelten Butter, Mandeln, Zucker, Mehl und feine Gewürze als die Hauptbestandteile der  Torte, wobei die charakteristische Ribisel-Marmelade  nicht fehlen darf. Bei Jindrak wird seit mehr als 90 Jahren mit größter Sorgfalt und handwerklichem Können  die „Original Linzer Torte“ hergestellt. Wie  schon zu Großvaters Zeiten wird auch  heute noch nach traditionellen Rezepten gebacken. Bis heute wird täglich  frisch für Liebhaber der österreichischen Mehlspeise produziert.

https://www.jindrak.at/

Bei SURACE BARISTA in der PlusCity röstet Enrico Penso einmal pro Woche Kaffee.

Surace Barista

Trinken wir einen Kaffee? Mit dieser Einladung begrüßt man sich in Italien häufig, wenn man auf Familie und Freunde trifft. Und auch wenn Besuch kommt, wird Kaffee angeboten – immer. „Cafè?“ Egal, ob zu Hause oder im Büro: Gästen auf einen Kaffee einzuladen, ist in Italien die erste Geste der Gastfreundschaft. Nicht selten ist der gemeinsame Plausch bei einer Tasse die Basis für gute persönliche und berufliche Beziehungen. Für Kaffee nehmen wir Italiener uns einfach Zeit, und genauso bei SURACE! Selbst wenn man es eilig hat, ein Espresso in der Bar ums Eck geht sich immer aus. Im Stehen wird dann diskutiert, politisiert, über Fußball und sonst alles gesprochen, was die Welt bewegt. Und vor allem genießt man die gemeinsame Zeit. Und wenn man Lust auf Ruhe hat, dann lässt man sich auch gerne mit der aktuellen Zeitung oder einem Buch an einem Tisch nieder und gönnt sich eine zweite Tasse Kaffee. Das Geheimnis des wahren italienischen Lebensgefühls liegt schließlich darin, sich an den kleinen Dingen des Alltags zu erfreuen. Bei SURACE BARISTA wird genau dieses Lebensgefühl vermittelt: die kleinen Momente des Lebens bewusst zu genießen.

https://www.surace.at/surace-barista

Als pikante Spezialitäten gelten im Tomaselli die verschiedenen Eierspeisen, für Zuckergoscherl sind die Strudel, die Esterházy- und Dobostorte.

Café Tomaselli

Es ist das älteste Kaffeehaus Österreichs – angeblich beginnt seine Geschichte schon um 1700. Mitten in der Salzburger Altstadt findet man das Tomaselli, in dem sich gerne Intellektuelle und Literaten zum Zeitunglesen, Diskutieren oder Schachspielen trafen. Gerade zum Frühstück ist es genau der richtige Ort, um den Charme vergangener Jahrhunderte dank Kristall-Luster, alter Spiegel, Stuckdecke, historischer Bilder an den Wänden und Vertäfelungen aus glänzendem Nussholz mit orientalischen Intarsien wieder aufleben zu lassen.

https://tomaselli.at/de

Jeden Sonntag ab 15.30  Uhr wird der Kaffeehausbesuch im Café Sperl von wohligen Klavierklängen begleitet und lädt zum Verweilen ein.

Café Sperl

Und nicht zuletzt: Traditionelle Kaffeehäuser sind einer von wenigen Orten, wo die einzige Beschallung durch die Gäste selbst entsteht. Im Wiener Café Sperl, im Café Central oder in anderen Kult-Institutionen sorgt zu manchen Stunden ein Pianist für musikalische Untermalung, die restliche Zeit über wird gelesen, geplaudert, sinniert oder gescherzt. Ein warmer Apfelstrudel mit Schlag, wohlgemerkt: Der Schlag am Teller, nicht ins Gesicht, ein Kännchen Kaffee und der Tag kann nur gut werden!

https://www.cafesperl.at/

Café Alt Wien

Das Café Alt Wien wurde am 14. Oktober 1922 erstmals eröfnet und 1936 von Leopold Hawelka und seiner Frau Josefne einen Tag nach ihrer Hochzeit übernommen. Bis 1939 führten sie das Kafee Alt Wien, übersiedelten dann in die Dorotheergasse und übernahmen das heute als Institution bekannte Café Hawelka. Seit 1939 wird das Kafee Alt Wien als Familienbetrieb geführt. Gulasch, Kafee, Bier und Nachspeisen laden hier zum Verweilen ein. Seit Jahrzehnten ist das Alt Wien eine Institution und ob Alt, Jung, Tourist oder Stammgast: Zum Lesen oder Plaudern ist jeder hier willkommen.

https://www.kaffeealtwien.at/

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