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Eine spektakuläre Feuerstelle als Highlight
Eine spektakuläre Feuerstelle als Highlight.
Eine spektakuläre Feuerstelle als Highlight.
Mandl & Bauer / Mario Webhofer

Feuerstellen: Von Kachelofen bis Kamin

03.12.2020 um 11:14, Sarah Estermann
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Am Anfang war die Feuerstelle: Kachelofen und Kamin als Highlight für jedes Zuhause.

Feuer und Flamme

Feuer, das bedeutet für den Menschen seit jeher Licht, Wärme, Sicherheit, Zuhause. Kein Wunder, dass wir es uns auch heute noch gerne am knisternden Feuer gemütlich machen.

Mal ehrlich, wer träumt nicht davon: Wenn es draußen schon dunkel ist, drinnen den tanzenden Flammen im Kamin zuschauen. Sich nach einem Winterspaziergang auf der Ofenbank eines Kachelofens aufwärmen. Oder während der Übergangszeit noch schnell mit einem Kaminofen für eine warme Stube sorgen. Es gibt viele Gründe, die für die Errichtung einer Feuerstelle in den eigenen vier Wänden sprechen.

Ofenwahl

Doch wer für sein neues Zuhause eine Feuerstelle einplanen möchte, der hat die Qual der Wahl: Welcher Ofentyp ist der richtige für die persönliche Wohnsituation und wie unterscheiden sich die Ofenarten überhaupt voneinander? Am besten beraten ist man mit einem Hafner. Der Hafner hilft bei der Wahl des richtigen Ofenmodells, er baut den Ofen auf und gibt Infos zu Förderungen und zum richtigen Heizen.

Dauerbrenner

Gerade Kachelöfen sind bis heute zu einem guten Teil Handarbeit, auch wenn sich ihr Erscheinungsbild in den letzten 800 Jahren – denn so lange gibt es sie schon – ziemlich deutlich verändert hat. Die Kachel ist ein eigenes kleines Kunstwerk, das immer noch per Hand gemacht wird: Stück für Stück geformt, bemalt, gefärbt, gebrannt. In den letzten Jahren wurde das Design des Kachelofens allerdings immer puristischer. Die Tendenz geht in Richtung verputzte Flächen, großformatige Keramik und Naturstein, gerne auch mit Sichtfenster. Aber auch funktional ist der Kachelofen mit der Zeit gegangen. Die modernen Modelle eignen sich sogar für Niedrigenergie und Passivhäuser. Das Besondere am Kachelofen ist, dass er, einmal angeheizt, über eine längere Zeitspanne eine besonders angenehme Strahlungswärme abgibt.

Weißer Kleinkachelofen
Der weiße Kleinkachelofen macht optisch was her und wärmt.

Strumpfhalter

Der offene Kamin ist vor allem im amerikanischen Raum weit verbreitet. Er ist zwar schön anzuschauen, aber nicht sehr energieeffizient. Egal, Hauptsache man kann daran zu Weihnachten die Strümpfe für den Weihnachtsmann aufhängen.

Alter Schwede

Der Kaminofen, auch bekannt als Schwedenofen, ist ein vorgefertigter Metallofen mit Glasscheibe, der zwar rasch Wärme abgibt, aber auch ziemlich schnell wieder auskühlt, weshalb man regelmäßig nachlegen muss.

Feuerschein

Der Kachelkamin oder Heizkamin vereint einige Elemente der verschiedenen Ofenmodelle. Er wird wie der Kachelofen vom Hafner gesetzt. Dank einer großen Glasscheibe, die sogar um die Ecke gehen kann, wird der flackernde Feuerschein sichtbar.

Architekturkamin von Mandl & Bauer
Beton und Feuer sind eine heiße Kombination, wie Mandl & Bauer zeigen.

Heizen und kochen

Richtig spannend wird es dann, wenn noch ein Holzherd mit ins Spiel kommt. Dann kann man nämlich heizen und kochen, braten, backen, durchheizen in einen Kachelofen und Brauchwasser aufbereiten. Gerade in Krisenzeiten ist der Gedanke, in Bezug auf Heizen und Kochen unabhängig zu sein doch sehr verlockend!

Land der Ofenbauer

In Oberösterreich gibt es eine ganze Reihe ausgezeichneter Ofenbauer, wie beispielsweise Mandl & Bauer, die mittlerweile in der Oberliga angekommen sind. In den letzten Jahren haben sie sich auf das Zusammenspiel von Beton und Feuer spezialisiert und sind gerade deshalb bei Architekten sehr gefragt. Selbiges gilt für das in Linz ansässige Unternehmen brenn-punkt, das sich auf die „Architektur des Feuers“ spezialisiert hat. Professionelle Beratung, individuelle Planung, saubere Montage und erstklassiges Service sind auch für diese Feuerprofis eine Selbstverständlichkeit – ganz gleich, ob Kaminofen, Offene Kamine oder Gaskamine.

Architekturkamin von Brunner in schweizer Chalet
Dieser extravagante Architekturkamin von Brunner sorgt im Chalet für Kuschel-Feeling.

Gaskamine: Gib Gas, ich will Spaß!

Gerade für Wohnungen in der Stadt, in denen man selten genug Platz hat, um Holz zu stapeln, eignet sich ein Gaskamin. Der bietet nämlich Feuerschein und Wärme auf Knopfdruck. Damit er ordnungsgemäß in Betrieb genommen werden kann, braucht es einen Stromanschluss und einen Gasanschluss – oder Gasflaschen. Einen Schornstein brauchen moderne Gaskamine nicht, dadurch ist man beim Aufstellen des Kamins relativ frei. Trotzdem müssen natürlich auch diese Modelle vom Profi angeschlossen und vom Rauchfangkehrer freigegeben werden. Da Gas rückstandslos verbrennt, muss ein Gaskaminofen nur sehr selten gereinigt werden. Außerdem bildet sich kein Feinstaub. Als einzige Ofenart lässt sich beim Gaskamin die Wärmeleistung per Knopfdruck bzw. ganz bequem via Thermostat regulieren. Allerdings ist man im Vergleich zum Holzofen immer noch von Strom- und Gasversorgung abhängig.

Nachrüsten

Thomas Schiffert, Geschäftsführer vom Österreichischen Kachelofenverband:

Grundsätzlich kann ein Kachelofen auch nachträglich eingebaut werden.

Wichtig sei dabei natürlich, dass ein Rauchfang vorhanden ist, wobei auch dafür in manchen Fällen ein nachträglicher Einbau möglich ist. Für den Kachelofen sind einige wichtige Kriterien entscheidend: Er entfacht seine optimale Wirkung bei einer möglichst zentralen Positionierung im Gebäude. Er erfordert einen Rauchfang, der je nach Leistung einen Durchmesser von 16 bis 20/25 cm aufweisen soll. Der Kachelofen benötigt durch seine Masse von im Regelfall mehr als einer Tonne einen statisch stabilen Aufstellungsort. In der heutigen Zeit ist es durch die luftdichte Bauweise von Gebäuden meist erforderlich, für die direkte Versorgung des Kachelofens mit Verbrennungsluft zu sorgen. Dies kann einerseits durch Kanäle im Fußbodenaufbau, andererseits auch über den Keller und häufig über im Rauchfang integrierte Zuluftlösungen erfolgen. Von zentraler Bedeutung für die optimale Planung eines Kachelofens, gerade auch beim nachträglichen Einbau, ist die frühzeitige Kontaktaufnahme des Bauherren mit einem Hafnermeister, der gemeinsam mit dem Bauherren sicher die optimale Lösung finden wird.

Ganzhausheizung

Trotz aller Vorteile sind reine Holzheizungen heute nicht immer überall möglich oder gewünscht. Häufig sind Holzöfen als wahre „Highlights“ in Wohnräumen anzutreffen, während man sich in puncto Ganzhausheizung doch eher für eine hochmoderne Anlage, wie beispielsweise eine Wärmepumpe entscheidet. Karl Ochsner, Geschäftsführender Gesellschafter bei Ochsner Wärmepumpen:

Kamine und Kaminöfen sorgen für Atmosphäre und spenden angenehme Strahlungswärme. Als alleinige Wärmequelle im Haus sind sie jedoch nicht immer ganz zeitgemäß und effizient.

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