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Frühblüher auf einer Fensterbank | Credit: iStock.com/Liudmila Chernetska
Die ersten Sonnenstrahlen bringen die Blumenpracht
Die ersten Sonnenstrahlen bringen die Blumenpracht
iStock.com/Liudmila Chernetska

Blütenpracht indoor anlegen: So geht’s!

22.04.2024 um 19:25, Artikel von Passion-Autor: Helene Schweinberger
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Farbenfrohe Blumen verschönern nicht nur den Garten, sondern auch die eigenen vier Wände. Wissenswertes über die Vielseitigkeit der Frühblüher.

Blumenanzucht indoor: Tipps

Frühblüher sind die ersten Pflanzenarten des Jahres, die ihre Blätter und Blüten entwickeln. Die Gründe für ihr frühes Auftreten sind vielfältig: Oft resultiert es aus einer kurzen Vegetationsperiode an ihren natürlichen Standorten, wie etwa in bergigen Regionen oder Gegenden mit kurzen, trockenen Sommern. Viele Frühblüher sind niedrig wachsende Pflanzen, die im Schatten von Wäldern gedeihen und ihre Blüte abschließen müssen, um sich erfolgreich zu vermehren. Das bedeutet, die Vermehrung muss geschehen, bevor das Blätterdach des Waldes den Großteil des Lichts blockiert.

Deshalb haben diese Pflanzenarten sich darauf eingestellt, ihre Blüten bereits mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres zu zeigen. Energiereserven schöpfen sie dabei aus Speicherorgane wie Knollen, Zwiebeln oder Rhizome. Bei einjährigen Frühblühern kommt es zu einem Abwurf von besonders frostresistenten Samen, die bereits bei geringer Sonnenexposition zu keimen beginnen. Und auch einige Vertreter der Stauden und Gehölze weichen von der üblichen Vegetationsperiode ab und treiben deutlich früher aus. Um dem Frost des Spätwinters zu entgehen, nutzen Frühblüher verschiedene Schutzmechanismen. Einerseits schützen sie sich durch dichtes Laub oder bodennahes, niedriges Wachstum, andererseits lagern sie Salze und andere natürliche Frostschutzmittel ein.

Frühlingsboten ins Haus holen

Besonders Tulpen-Sträuße in allen Formen und Farben erfreuen sich in der Frühlingszeit großer Beliebtheit. Sie sind eines der Sinnbilder für den Beginn der lebhaften Jahreszeit und daher fester Bestandteil vieler Wohnräume. Doch nicht nur Schnittblumen in der Vase verschönern das Zuhause. Zahlreiche Frühblüher können auch im Topf gezogen werden, um die eigenen vier Wände aufzupeppen. Denn auch ohne Garten kann man sich bunte Frühlingsboten anschaffen und ihre schöne Farbenpracht im eigenen Zuhause bewundern.

Als erste Vorboten des Frühlings hauchen Märzenbecher, Schneeglöckchen, Tulpen, Hyazinthen, Primeln, Leberblümchen und Krokusse der trüben Natur wieder frisches Leben ein. Doch auch die Narzisse, die Lachenalia und das Gänseblümchen bzw. Tausendschön gehören zum Frühling einfach dazu. Fürs Haus sind leider nicht alle gleichermaßen geeignet. Mit Narzissen, Schneeglöckchen, Tausendschön, Hyazinthen, Tulpen und Krokussen können Sie sich jedoch ein kleines Stück Frühling nach Hause holen.

Narzissen

Die beliebten Frühlingsblumen, die für ihre leuchtenden Farben und charakteristischen Blüten bekannt sind, haben lange, schlanke Stängel und große, trompetenförmige Blüten. Diese können in verschiedenen Farben auftreten, etwa in Weiß, Gelb und Orange, aber auch in Rosa. Narzissen blühen bereits ab März und bringen so Farbe und Frische in Gärten, Parks und Blumenbeete. Sie sind robuste Pflanzen, die leicht zu pflegen sind und sich gut in verschiedenen Bodenarten und Klimazonen entwickeln.

Schneeglöckchen in einem Korb | Credit: iStock.com/Zerbor
Schneeglöckchen sind ein Symbol des Frühlings

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen sind zarte Frühlingsblumen, die leicht anhand ihrer kleinen, glockenförmigen Blüten erkennbar sind. Die Frühblüher mit der weißen Blütenpracht wachsen aus grünen Blättern heraus und blühen oftmals bereits im späten Winter oder frühen Frühling, manchmal sogar durch Schnee hindurch. Schneeglöckchen sind ein klares Symbol für den Beginn des Frühlings und bringen etwas Lebensfreude in Gärten und Parks.

Tausendschön

Diese Blumen, die auch als Bellis Perennis bekannt sind, blühen oft in Weiß oder Rosa. Mit ihren zarten Blütenköpfen verschönern die niedlichen, mehrjährigen Blumen eine jede Blumenwiese. Sie sind dafür bekannt, auch unter widrigen Bedingungen zu gedeihen und sind eine beliebte Wahl für Frühlingsbeete, Blumenkästen und -ampeln sowie für gemischte Blumenarrangements.

Hyazinthen auf einem Fensterbrett | Credit: iStock.com/Liudmila Chernetska
Hyazinthen sind eine Bereicherung für jeden Frühlingsgarten

Hyazinthen

Hyazinthen lassen sich schnell anhand ihrer auffälligen Blüte identifizieren. Mit ihren langen, schlanken Stängeln und duftenden Blütenständen zählen sie zu den beliebtesten Frühlingsblumen. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich, darunter Blau, Pink, Weiß und Gelb, wodurch sie in jedem Garten bzw. in jedem Raum ein wunderschönes Bild abgeben. Hyazinthen blühen im späten Winter oder frühen Frühling und sind eine willkommene Bereicherung für jeden Frühlingsgarten.

Tulpen

Diese Blumen sind dank ihrer großen, auffälligen Blüten wohl die bekanntesten Frühlingsblumen. Sie zeichnen sich durch ihre Farbvielfalt sowie die zahlreichen möglichen Formen aus. Tulpen haben typischerweise lange, gerade Stängel und sind eine beliebte Wahl für Blumenbeete, Schnittblumenarrangements und sogar für den Anbau in Töpfen und Kübeln.

Krokus

Krokusse sind im Frühling nicht wegdenkbar. Die zierlichen Blumen mit schmalen, grasähnlichen Blättern und zarten, glockenförmigen Blüten sind in verschiedenen Farben erhältlich. Egal ob Weiß, Gelb, Lila und sogar gestreift – Krokusse machen stets ein fabelhaftes Bild her. Die ansehnlichen Frühlingsblumen blühen oft schon früh im Jahr, manchmal sogar noch vor den Schneeglöckchen, und sind ein willkommener Anblick nach trüben Wintertagen.

Krokus im Schnee | Credit: iStock.com/juefraphoto
Krokusse sind ein schöner Anblick nach dem Winter

Tipps für eine volle Blütenpracht

Möchte man sich Frühblüher ins Haus holen, ist es wichtig, beim Kauf darauf zu achten, dass die Knospen der Pflanze noch geschlossen sind. Würde man die Blumen in voller Blüte kaufen, wird die Farbenpracht der Blüten nur kurze Zeit andauern. Es ist daher ratsam, Pflanzen nach Hause zu bringen, deren Blüten noch im Öffnungsprozess sind, und deren Knospen bereits erkennbar sind.

Auch eine reichliche Wurzelbildung ist ein wichtiges Kriterium beim Pflanzenkauf. Hat man sich erst einmal für bestimmte Pflanzen entschieden, muss der richtige Standort für sie gefunden werden. Frühblüher bevorzugen im Haus einen hellen, aber kühlen Ort. Die Platzierung auf einem Fensterbrett zum Beispiel hilft dabei, die Lebensdauer der Pflanzen zu verlängern. Es gibt zudem verschiedene Arten, die Frühblüher indoor gedeihen zu lassen:

Im Topf

Um Schneeglöckchen und andere Frühlingsblumen erfolgreich in einem Topf anzubauen, ist eine gute Drainage unerlässlich. Ein Zuviel an Wasser kann dazu führen, dass die Zwiebeln der Blumen beginnen zu faulen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die Erde möglichst locker und nicht zu dicht ist. Ist das dennoch der Fall, kann die Erde durch die Zugabe von Sand aufgelockert und wasserdurchlässiger gemacht werden. Natürlich darf auch die Zwiebel selbst nicht vergessen werden. Diese soll möglichst korrekt in der Erde positioniert werden – nämlich so, dass ihre Spitze nach oben zeigt.

Besonders hübsch machen sich in einem Topf mehrere Frühblüher gemeinsam. So entsteht ein bunt durchmischtes Mini-Frühlingsbeet. Beim Einsetzen der Zwiebeln für diesen Frühlingstopf kommt eine Schichttechnik zum Einsatz: Mehrere Zwiebeln werden übereinander gepflanzt, Schicht für Schicht. Den Anfang machen die Tulpenzwiebeln, welche mit einer dünnen Erdlage abgedeckt werden und somit die Basis der Zwiebelschichten bilden. In die darüber liegende Erdschicht können zum Beispiel Narzissen gesetzt werden, da diese früher blühen als die zuvor gepflanzten Tulpen. Auch die Narzissenzwiebeln werden mit einer Schicht Erde bedeckt, bevor die oberste Lage im Topf mit einer großzügigen Anzahl von Krokuszwiebeln belegt wird.

Keine Scheu: Beim Anpflanzen im Topf können ruhig etwas mehr Zwiebeln gepflanzt werden als im Gartenbeet. Nachdem alle Zwiebeln in den Topf gesetzt wurden, wird die oberste Erdschicht mit Moos bedeckt. Bis zum Frost kann man sie zusätzlich mit Herbstblühern aufhübschen.

Blumenzwiebeln in einem Topf | Credit: iStock.com/Natalia Zhukova
Beim Anpflanzen im Topf darf gerne Vielfalt herrschen

In der Vase

Für diejenigen, die lieber einen Frühblüherstrauß im Haus haben möchten, gibt es auch einige Tipps und Tricks zu beachten. Vor dem Einsetzen in die Vase ist es ratsam, die Pflanzen an ihren Stielen anzuschneiden. Auch bei Schnittblumen ist es sehr wichtig, Pflanzen mit Knospen anstatt Blüten zu kaufen. Insbesondere bei Tulpen sollte das beachtet werden, um den Blumen eine möglichst lange Blütezeit zu ermöglichen.

Bei Narzissen hingegen ist das Ausschleimen ein bedeutsamer Schritt, bevor sie in die Vase gesetzt werden. Dazu die Blumen über Nacht in ein Gefäß mit Wasser stellen und am nächsten Tag in die eigentliche Vase umsetzen. Für alle Frühlingsboten, die in die Vase gestellt werden, gilt zudem: Immer mit ausreichend Wasser versorgen! Alle Frühblüher haben einen hohen Wasserbedarf, weswegen stets auf ausreichend Wasser in der Vase geachtet werden muss.

Zuerst Topf, dann Garten

Diese Variante eignet sich für all jene, die ein Stückchen Garten zur Verfügung haben. Hier geht es nämlich darum, Frühblüher, die zuvor indoor in einem Topf gehalten wurden, für die kommende Saison in den Garten zu setzen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Blumen zunächst vollständig im Topf abblühen müssen. Um ihre Kraft zu erhalten, können die Zwiebeln gedüngt werden. Sobald das Laub der Pflanzen im September abfällt, werden die Zwiebeln draußen im Garten eingepflanzt.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die eigenen vier Wände mit Frühlingsboten wie Narzissen, Tulpen oder Hyazinthen aufzufrischen. Finden Sie die passende Option für Ihr Zuhause und heißen Sie den Frühling auch ohne Garten willkommen!

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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