Otto Konrad: Überraschung im "Forsthaus Rampensau"
- Versprechen mit Folgen
- TV-Schmankerln
- Konrad wurde Opa
- Soziales Experiment
- Und? Würde er’s nochmal machen?
Österreichs ehemaliger Nationaltorhüter Otto Konrad wagt mit 60 Jahren ein neues Kapitel: In der ATV-Show „Forsthaus Rampensau“ gibt er sein Reality-Debüt. Was für viele ein Imagebruch ist, sieht der Wahl-Salzburger gelassen. „Ich brauche weder neue Follower noch Aufmerksamkeit und muss auch keinem mehr etwas beweisen“, so Konrad. „Aber ich wollte ein Versprechen einhalten. Und ja, ein bisschen neugierig, wie das Ganze abläuft, war ich schon auch.“
Versprechen mit Folgen
Schon nach seiner Teilnahme bei „Dancing Stars“ im Jahr 2021 hatte ATV bei ihm angeklopft, zweimal lehnte er ab. Damals habe er das noch als Beleidigung empfunden, erinnert er sich. Mit einer dritten Anfrage rechnete er nicht und versprach seiner guten Freundin und Schlagersängerin Bianca Holzmann an einem ausgelassenen Abend deshalb: „Wenn sie mich nochmals anrufen, dann zieh‘ ich mit dir ein!“ Der dritte Anruf kam dann aber doch. Gesagt, getan: Am 16. Oktober flimmert die erste Folge über die TV-Bildschirme. Auch für Otto eine Premiere, denn die Teilnehmer bekommen den Schnitt im Vorfeld nicht zu sehen.
TV-Schmankerln
Was genau im Forsthaus passiert, kann und darf er natürlich nicht verraten, ein paar Einblicke gewährt er aber dennoch. Zum Fremdschämen werde es mit ihm nicht, dass es im Forsthaus aber auch unterhaltsam zuging, streitet der Ex-Kicker nicht ab. Schon in der ersten Folge soll es „ein paar Schmankerln“ geben, vor allem die Koch-Szenen haben für die Zuschauer richtig Unterhaltungspotenzial. Und obwohl er sich selbst nicht als klassischen Trash-Lieferanten sieht, glaubt er, dass seine nonverbalen Reaktionen für einige Lacher sorgen werden: „Meine Blicke werden unterhaltsam sein – besonders im Zusammenspiel mit Bianca, die schon ein wenig aggressiver an die Sache rangegangen ist.“
Konrad wurde Opa
Das Almleben selbst war für Otto Konrad nichts neues. „Als ich ein Kind war, konnten wir uns keine Urlaube leisten, aber wir waren in Semriach auf einer Alm – ohne Strom, mit Plumpsklo und Quellwasser“, erinnert er sich. Ganz so rustikal war es in der Show freilich nicht. „Das Forsthaus Rampensau ist eigentlich ein Technikstadl. Ich wäre auch gern mal Schwammerlsuchen gegangen, aber wir durften ja nicht raus.“ Auch privat hielt die Produktion eine Herausforderung für ihn bereit. Denn just während der Dreharbeiten wurde er erstmals Opa. „Ich konnte meine Tochter und mein Enkerl nicht betsuchen, aber ein Anruf war schon drinnen.“ Im Forsthaus war er damit zwar nicht der älteste Teilnehmer (Künstler Herbert Wallner ist um ein paar Monate älter), aber der einzige Opa.
Soziales Experiment
Für viele (bedeutend jüngere) Mitbewohner ist Reality-TV eine selbstverständliche Lebenswelt, für Konrad dagegen Neuland. Bevor er zusagte, holte er sich Rat bei einem befreundeten Psychologen und eruierte genau, was auf ihn zukam. „Das zentrale Stichwort ist Crowding“, so der gebürtige Grazer. „Wie geht jeder einzelne mit räumlicher Enge, Reizüberflutung und der ständigen Anwesenheit von Menschen um?“ Ihm sei bewusst gewesen, dass die Dynamik in einer solchen Gruppe bewusst zu großen Reibereien führen kann. Das habe ihm einen Vorsprung verschafft, resümiert der 60-Jährige. „Es ist durchaus vorhersehbar, dass jemand auszuckt. Die Frage ist, ob man sich provozieren lässt oder nicht.“ Wem das nicht bewusst sei, der laufe Gefahr, dass die „Sicherungen durchbrennen“.
Und? Würde er’s nochmal machen?
In seinem Umfeld habe es anfangs viele kritische Stimmen gegeben, verrät Konrad. Doch das habe sich gewandelt: „Mittlerweile sind alle gespannt, was es zu sehen gibt. Am Anfang sagte meine Tochter noch: ‚Wenn du da mitmachst, trete ich mein Erbe nicht an‘“, erzählt er lachend. Die Frage, ob er erneut teilnehmen würde, beantwortet Konrad mit einem Grinsen: „Ja, aber anders. Wie – das verrate ich aber nicht. Das muss sich dann jeder selber anschauen, sollte es wieder so weit sein.“