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Baby? Später!
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Social Freezing: Wenn der Kinderwunsch auf Eis gelegt wird

16.10.2014 um 09:00, Maria Zelenko
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Kind und Karriere sind für Frauen oft schwer miteinander vereinbar. Um Mitarbeiterinnen die Familienplanung zu erleichtern, wollen Facebook und Apple ihnen das teuere Einfrieren von Eizellen bezahlen. Ein verlockendes Angebot?

Grundsätzlich ist der Kinderwunsch da, doch der Zeitpunkt ist nicht der richtige. "Social Freezing" ermöglicht es Frauen ihre unbefruchteten Eizellen vorsorglich einzufrieren, um die Familiengründung auf später zu verschieben und das Ticken der biologischen Uhr anzuhalten. Ursprünglich wurde die Methode für Krebspatientinnen entwickelt, doch immer öfter wird die Technik auch aus nicht-medizinischen Gründen in Anspruch genommen. Der fehlende Partner kann dabei genauso ein Grund sein, wie Karrierepläne.

Die Firma zahlt

Auf letzteres scheinen sich nun Facebook und Apple verstärkt konzentrieren zu wollen und bieten eine ganz besondere Form von Sozialleistung an. Die beiden Unternehmen zahlen ihren Mitarbeiterinnen auf Wunsch das kostspielige Einfrieren ihrer Eizellen. Mit bis zu 20.000 Dollar (ca. 15.600 Euro) können Frauen unterstützt werden, um sowohl die Entnahme, als auch die jährlichen Kosten der Aufbewahrung zu bezahlen. Facebook bietet diesen "Service" bereits seit Kurzem an, Apple startet damit ab Jänner 2015.

Kind und Karriere – nicht immer einfach

Heiß diskutiert

Böse Zungen behaupten nun, dass die beiden Mega-Firmen diese Leistung nur anbieten, um Beschäftigte nicht zu verlieren. Reine Frauenfreundlichkeit könne laut Kritikern nicht der (einzige) Grund sein. Das Einfrieren der Eizellen soll den zeitlichen Druck von Frauen nehmen, die ihre Karriere nicht für das Kinderkriegen unterbrechen wollen. Denn diejenigen, die sich im Unternehmen hocharbeiten wollen, sind unweigerlich mit der Frage konfrontiert: Wann ist es für ein Baby zu spät?

Fakt ist: Die Chancen schwanger zu werden, sinken mit steigendem Alter rapide. Schon ab dem 35. Lebensjahr lässt die Fruchtbarkeit deutlich nach. Mithilfe von "Social Freezing" will man Mutter Natur überlisten und eine Schwangerschaft zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen. So würden hochqualifizierte Mitarbeiter der Firma länger erhalten bleiben. Doch eine erfolgreiche Schwangerschaft ist bei dieser Technik trotzdem nicht garantiert.

In Österreich ist das Einfrieren von Eizellen ohne medizinische Begründung bis dato verboten. Nur Krebspatientinnen können diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, um auch nach einer Chemotherapie noch schwanger werden zu können.

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