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Ein Arzt behandelt ein kleines Mädchen.
Eltern sollten sich vor Reiseantritt über Kinderärzte am Urlaubsort informieren.
Eltern sollten sich vor Reiseantritt über Kinderärzte am Urlaubsort informieren.
iStock.com/megaflopp

SOS im Urlaub: Was tun, wenn das Kind krank wird

13.07.2023 um 14:57, Simone Reitmeier
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Was Eltern tun sollten, wenn das Kind im Urlaub erkrankt, wann ein Kinderarzt aufzusuchen ist und was in eine gut sortierte Reiseapotheke gehört.

Die Sommermonate sind für viele Österreicher die lang ersehnte Zeit für den wohlverdienten Urlaub. Doch was ist zu tun, wenn das Kind plötzlich erkrankt? Neben der möglichen Beeinträchtigung der Urlaubspläne kommen unvorhergesehene Herausforderungen auf die Eltern zu. Um für solche Situationen gut gerüstet zu sein, erklärt die Kinderärztin Dr. Martina Niklas, auf welche Symptome Eltern besonders achten sollten. Außerdem gibt sie wertvolle Tipps zur Vorbeugung und wie Eltern im Ernstfall auch in fremder Umgebung kompetente Hilfe finden.

Von Infekten bis zu Verletzungen

Die Palette möglicher Erkrankungen reicht vom schweren Sonnenbrand über Magen-Darm-Infekte bis hin zu Insektenstichen und Verletzungen. Während sich viele Beschwerden durch geeignete Maßnahmen wie Sonnenschutz, gute Hygiene oder eine gut ausgestattete Reiseapotheke relativ gut vorbeugen oder behandeln lassen, gibt es auch schwerwiegendere Fälle, bei denen eine ärztliche Versorgung unumgänglich ist. Gerade im Urlaub, den man genießen möchte, und in fremder Umgebung fällt es Eltern oft schwer einzuschätzen, wann es besser ist, einen Arzt aufzusuchen.

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Reiseapotheke: Vorbereitung ist das A und O

Eine gute Vorbereitung für eine unbeschwerte Zeit ist daher von großer Bedeutung. Je nach Reiseziel sollten unterschiedliche Vorkehrungen getroffen werden. "Über benötigte Impfungen und etwaige Reisekrankenversicherungen sollte man sich aber in jedem Fall vorab Gedanken machen, besonders bei einem Urlaub außerhalb der EU", erklärt Dr. Niklas. Innerhalb der EU und des EWR empfiehlt sich die Mitnahme der e-Card. Unabhängig vom Reiseziel sollte außerdem immer eine gut ausgestattete Reiseapotheke mitgeführt werden. Diese sollte unter anderem Fieber- und Schmerzmittel sowie ein Fieberthermometer enthalten, da es immer wieder zu Durchfallerkrankungen oder Infekten kommen kann. Dr. Niklas empfiehlt zudem antiallergische Tropfen, Insektenschutzmittel, Wundverbände, Pflaster, Wundgele, Durchfall- und Sonnenschutzmittel. Bei Sonnenbrand kann eine kühlende Aloe-Vera-Creme Abhilfe schaffen. Für stärkere Symptome können kortisonhaltige Lotionen verwendet werden. Bei Infekten der oberen Atemwege bieten Nasenspray, Lutschtabletten und Hustensaft Linderung.

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Medikamente für den Urlaub.
Eine gut ausgestattet Reiseapotheke sollte man in jedem Fall mitführen.

Wann ein Kinderarzt nötig ist

 "Vor allem bei fieberhaften Infekten oder Durchfallerkrankungen sollte man auf den Allgemeinzustand des Kindes achten", weiß Dr. Niklas und fügt hinzu: "Bei Trinkverweigerung, massivem Erbrechen, anhaltend hohem Fieber und starken Schmerzen sollten Sie ihr Kind jedenfalls ärztlich begutachten lassen." Es ist ratsam, sich bereits vor Reiseantritt über die Verfügbarkeit von Kinderkliniken oder Kinderärzten vor Ort zu informieren. Bei fieberhaften Infekten kann eine Praxis mit Möglichkeit zur Blutabnahme von Vorteil sein, und im Notfall sollte ein nahegelegenes Krankenhaus mit Kindernotfallambulanz aufgesucht oder der Rettungsdienst alarmiert werden.

Ein Arzt horcht die Brust eines Kindes ab.
Bei massivem Erbrechen oder anhaltendem hohen Fieber ist der Gang zum Kinderarzt ratsam.

"TeleDoc": ÖAMTC bietet Online-Arzt

Mitglieder des Automobilclubs ÖAMTC können bei Erkrankung auf Reisen außerhalb Österreichs und innerhalb der EU die Dienste von "TeleDoc" (TeleDoc Holding GmbH) in Anspruch nehmen. Über ein entsprechendes Endgerät ist es möglich, online mit einem in Österreich zugelassenen Arzt zu sprechen, sich beraten zu lassen und Informationen über die weitere Vorgangsweise zu erhalten. Die Terminvereinbarung erfolgt über den ÖAMTC, die weitere Abwicklung über die Plattform "TeleDoc".

Kosten: Böse Überraschungen vermeiden

Wichtig ist auch, sich im Vorfeld über die jeweilige Krankenversicherung des Arztes zu informieren, um im Nachhinein böse Kostenüberraschungen zu vermeiden. Zusatzversicherungen bieten oft Leistungen wie die Kostenübernahme für Wahlärzte. Dr. Niklas betont, dass auf "DocFinder" auch ein Online-Wissensmagazin mit Artikeln zu verschiedenen Gesundheitsthemen verfügbar ist, unter anderem auch zu Kinderkrankheiten und entsprechende Maßnahmen.

Österreich-Urlaub: Den richtigen Arzt finden

Um die Suche nach einem geeigneten Kinderarzt in Österreich zu erleichtern, bietet "DocFinder" laut Dr. Martina Niklas eine effektive Lösung. Die Gesundheitsplattform ermögliche eine schnelle und einfache Suche nach Kinderärzten. Sie bietet umfangreiche Filter- und Suchfunktionen, um Ärzte nach Fachrichtung, Symptomen oder Standort zu finden. So können Eltern schnell die nächstgelegene Praxis finden.

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