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Pink | Credit: SUZANNE CORDEIRO / AFP / picturedesk.com
Alecia Beth Moore oder P!nk
Alecia Beth Moore oder P!nk
SUZANNE CORDEIRO / AFP / picturedesk.com

Was steckt hinter Künstlernamen und Pseudonymen?

17.10.2023 um 11:15, Artikel von Passion-Autor: Hanna E. Lore
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Wir kennen ihre Namen, doch die sind nicht ihre wahren. Warum nutzen manche Künstler Pseudonyme und wie kamen sie zu ihren fiktiven Namen?

Vor Jahren habe ich mal irgendwo gelesen, dass es nicht schaden kann, wenn zwischen Vor- und Nachnamen ein weiterer Buchstabe steht. Der muss nicht zwangsläufig eine Bedeutung haben. Joanne Rowling hat sich beispielsweise für ein K entschieden. Das steht für Kathleen, den Namen ihrer Lieblingsgroßmutter. Sollte sie – wie andere Quellen behaupten – tatsächlich als Joanne Kathleen Rowling das Licht der Welt erblickt haben, wurde später zumindest eine nette Geschichte rund um das K gesponnen. Und Geschichten sind wichtig fürs Geschäft. Das gilt nicht nur für Autoren, die davon leben, gute Geschichten zu erzählen. Auch ich habe mir das zunutze gemacht. Ich heiße weder Hanna noch Lore. Das E kann für Erna, Egon oder Elisabeth stehen – im Grunde für alle gemeinsam. Und für Hanna Lore habe ich kurzerhand den Vornamen meiner Großmutter umfunktioniert. So sind sämtliche Namen der Personen, die mir sehr am Herzen liegen, in einem Namen vereint.

Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus

Wie wäre es mit einem kleinen Ratespiel? Der Mann, um den es jetzt geht, hieß mit vollem Vornamen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus. Er wurde 1756 in Salzburg geboren. Sein Geburtshaus in der Getreidegasse ist eines der Touristenziele schlechthin! Na, erraten? Richtig, Mozart!

Den Komponisten kennen wir heute als W. A. Mozart, also Wolfgang Amadeus Mozart. Hier hat das Musikgenie ein wenig hantiert, um seinen Namen klingender zu gestalten. Theophilus ist die griechische Version des deutschen Gottlieb. Im Lateinischen heißt das wiederum Amadeus. Mozart nutzte zu seinen Lebzeiten Amadeo bzw. Amadé. Erst die Nachwelt machte daraus Amadeus.

Marilyn Monroe | Credit: Everett Collection / picturedesk.com
Norma Jeane Baker oder Marilyn Monroe

Norma Jeane Baker

Auf den Namen Norma Jeane Baker wurde sie 1926 getauft. Später wurde sie zur Schauspielerin, zum Model und Sexsymbol bzw. zur tragischen Figur Marilyn Monroe, die mit nur 36 Jahren starb. Mit beginnender Filmkarriere musste ein Künstlername her.

Aus Norma Jeane wurde Marilyn, benannt nach einem Broadway-Star. Als Nachnamen wählte sie den Geburtsnamen ihrer Mutter: Monroe. Ich finde ja, dass Norma Jeane auch besonders klingt, aber das war wohl nicht außergewöhnlich genug. Ihre blonden Haare (die eigentlich brünett und kraus waren) wurden zu ihrem Markenzeichen.

Alecia Beth Moore

Eingefleischte Fans wissen, wie ihr bürgerlicher Name lautet: Alecia Beth Moore. Die Welt kennt sie als P!nk (korrekt geschrieben mit dem Rufzeichen – der Einfachheit halber aber meistens Pink). Um ihren Künstlernamen ranken sich diverse Erklärungen. Angeblich konnte sie sich mit dem Anti-Helden Mr. Pink aus dem Film „Reservoir Dogs“ identifizieren, deshalb hat sie sich so benannt.

Eine andere Version lautet: Sie lief als Kind recht schnell rot an und schwups hat sie aus diesem kleinen Makel später einen Künstlernamen gemacht. Eigentlich egal, wenn wir ihre Lieder hören, oder? Sie Musik macht, auf der Bühne ist Pink für uns Pink. Die private Alecia kennen wir – die Öffentlichkeit – nicht. Und das ist ja Sinn der Sache von Künstlernamen.

Viktor Gernot | Credit: Andreas Tischler / picturedesk.com
Gernot Jedlička oder Viktor Gernot

Gernot Jedlička

Viktor Gernot ist einer der bekanntesten und beliebtesten österreichischen Kabarettisten. Geboren wurde er allerdings als Gernot Jedlička. Inzwischen ist sein anfänglicher Künstlername zu seinem offiziell eingetragenen geworden. Ja, das geht. Interviews zur Folge ist er seinem „alten“ und ursprünglich echten Namen treu geblieben. Wer ihn wirklich gut und schon lange kennt, nennt ihn nach wie vor Gernot … so wie früher, eben.

JK Rowling | Credit:  Yui Mok / PA / picturedesk.com
Schriftsteller nutzen gerne Pseudonyme

Warum wählt man nicht den echten Namen?

Auftritte unter dem echten Namen. Romane, veröffentlicht unter dem bürgerlichen Namen. Warum entscheiden sich manche dagegen und wählen stattdessen ein Pseudonym bzw. einen Künstlernamen? Manchmal sind Vor- und Nachname, die uns gegeben wurden, zu gewöhnlich. Allerweltsnamen, die nicht aus der breiten Masse herausstechen, taugen oft nicht für eine internationale Karriere. Alecia Moore – das hört sich bieder an. Von einer Sängerin namens P!ink erwarten wir uns ein Show-Spektakel.

Ursprünglich dienen Pseudonyme dazu, die eigene Identität zu verschleiern, die Privatsphäre zu schützen. Diese Funktion geht trotz Künstlernamen in der modernen, gut vernetzten Welt – im Zeitalter von Internet und sozialen Medien – großteils verloren. Warum nutzen den-noch viele nicht ihren echten Namen? Das kann durchaus praktische Gründe haben. Der Name Joanne K. Rowling ist mit dem wohl berühmtesten Zauberlehrling der Welt verbunden. Ihre Krimis veröffentlicht sie daher als Robert Galbraith. So grenzt sie sich ab, kann sich neu erfinden, andere Genres befüllen.

Ich handhabe das ähnlich. Mein echter Name steht über Kindergeschichten. Romance, aber auch Beiträge dieser Art stehen auf einem anderen Blatt. Und darüber steht Hanna E. Lore. Diese klare Trennung hilft nicht nur mir, den Überblick zu behalten, sondern auch der Leserschaft. Je nach Name wissen sie, in welche Richtung es geht.

Zur Autorin

Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.

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