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Mann beim Pokerspielen im Casino | Credit: iStock.com/bluebeat76
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Casino vs. Sportwetten: Was ist in Österreich beliebter?

02.10.2023 um 13:01, Online Promotion
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Welche Art von Glücksspiel mögen die Österreicher und wo greifen sie eher selten zu? Nachfolgend eine kleine Analyse des Spielverhaltens in Österreich.

Als Monopolist in Sachen Glücksspiel verfügt Österreich über einen streng regulierten Markt. Online Casino Spiele dürfen ausschließlich durch die Casinos Austria AG sowie die Lotterie Österreichs bereitgestellt werden, Sportwetten müssen durch die Bundesländer reguliert werden.

Das beliebteste Glücksspiel in Österreich ist Lotto – erst danach wird es digital

Wenn wir uns die Frage stellen, welches Glücksspiel in Österreich am beliebtesten ist, darf Lotto nicht fehlen. Denn auch wenn sich Casinos und Sportwetten online ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, können sie mit der Beliebtheit von Lotto nicht mithalten. Mit einem Umsatz von rund 680 Millionen Euro trugen Lottospiele im Jahr 2021 einen Großteil zum gesamten Bruttospielertrag von 1,7 Milliarden Euro bei.

Gespielt wird bei den Lotterien aus Österreich, die das Monopol für die Veranstaltung von Lottospielen innehaben.

Erst auf dem zweiten Platz, mit einem Bruttospielertrag von 284 Millionen Euro (2021) findet sich digitales Glücksspiel wieder. Angeboten wird das in Österreich offiziell nur von der Casinos Austria, die hier eine Monopolstellung hält. Auf Platz drei reihen sich dann Sportwetten ein, die immerhin 283 Millionen Euro zu den Gesamteinnahmen beisteuern und fast auf einer Ebene mit Casinospielen zu finden sind.

Wachsende Umsätze für Casinos und Sportwettenanbieter in Österreich erwartet

Beim Blick auf den Verlauf der Umsätze zwischen 2017 und 2022 (mit Prognosen für 2023) zeigt sich, dass seit 2017 ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen war. Einbrüche gab es lediglich im wirtschaftlich komplizierten Jahr 2020, ab 2021 stiegen die Umsätze langsam wieder aufwärts. Dabei halten sich Casinos und Sportwettenanbieter die Waage, wobei letztere (je nach Bundesland) leichter zugänglich sind. Da die Regulierung der Sportwetten, die offiziell nicht als Glücksspiel gelten, den Ländern obliegt, hat die Branche große Umsätze verzeichnen können. Wettanbieter sind nicht nur wertvolle Sponsoren für Spitzensportler des Landes, sie haben auch einen hohen Anteil auf das Bruttoinlandsprodukt (im Schnitt 382 Millionen Euro pro Jahr).

Das wird in einer Studie deutlich, die sich um die Auswirkungen von Sportwetten auf die Wirtschaft des Landes bezieht. Hieraus geht hervor, dass mehr als 3.000 Arbeitsplätze im Land (Vollzeit) allein durch Sportwettenanbieter bereitgestellt werden. Und was sagt die Bevölkerung dazu?

Rund 18 % aller in Österreich lebenden Menschen ab 18 Jahren haben schon einmal (oder mehrmals) Sportwetten gespielt. Die größte Zielgruppe ist der männliche Österreicher in einem Altersspektrum zwischen 18 und 39 Jahren. Online-Angebote dominieren den Markt deutlich, Wettlokale sind für Österreicher nur noch wenig interessant.

Lediglich in der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren ist der Anteil wettender Menschen nur geringfügig erhöht. Die Gründe für die Wettteilnahme geben Österreicher wie folgt an:

  • 27 % wetten, weil es ihnen Spaß macht
  • 24 % hoffen auf einen Gewinn
  • 20 % setzen auf Nervenkitzel und Spannung
  • 11 % möchten sich selbst herausfordern und das Wissen testen
  • 10 % nehmen nur gelegentlich teil, ohne genauen Grund
  • 5 % wetten aus Langeweile
  • 4 % geben einen Tipp ab, wenn sie eine Gratiswette oder einen Bonus erhalten

Casino in Österreich – Platz zwei der beliebtesten Spielformen

Die zweitstärkste Kraft auf dem Glücksspielmarkt in Österreich ist das klassische Casinospiel. Rund 41 % der Gesamtbevölkerung gaben schon 2015 in einer Umfrage an, dass sie innerhalb des letzten Jahres um Geld gespielt hatten. Dabei zeigt sich unter allen Befragten, dass primär Männer mit klassischem Pflichtschulabschluss unter den Zockern waren.

Innerhalb der Bundesländer hielten sich die Zahlen die Waage, lediglich in der Landeshauptstadt lag der Anteil an Spielern mit 2,8 % deutlich über dem restlichen Durchschnittswert des Landes.

Von allen Spielern wiederum deutete die Studie aus der Vergangenheit darauf hin, dass bei rund 0,7 % der Zocker ein gefährdendes Spielverhalten festzustellen war. Mit Abstand wurde Spielautomaten die höchste Gefahr für Spielsucht zugeschrieben, wobei hier besonders stationäre Automaten (Kneipen, Spielhallen) im Fokus stehen.

Mann sieht in seine Poker-Karten | Credit: iStock.com/BrianAJackson

Prävention auf dem Glücksspielmarkt und Regulierungen könnten Umsätze steigern

Das Land Österreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, präventiv gegen Spielsucht vorzugehen, mit der Schaffung eines sicheren Angebots. Sportwetten gelten im Land nicht als klassisches Glücksspiel, daher sind die im Glücksspielgesetz vorgegebenen Regelungen hier nicht anwendbar. Die Länder selbst entscheiden, in welcher Art und welchem Umfang Sportwetten gestattet sind.

Deutlich strenger geht es auf Bundesebene zu, wenn es um die Regulierung von Online-Glücksspiel geht. Hier sieht das Land vor, dass ausschließlich lizenzierte Anbieter mit Konzession aus Österreich Spielmöglichkeiten bereitstellen dürfen. Stand 2023 liegt das Monopol nach wie vor bei der Casinos Austria, die mit zwölf stationären Spielbanken und einem digitalen Angebot am Markt ist.

Wie stark der Zugriff auf europäische Anbieter ist, lässt sich abschließend nicht beurteilen. Es ist davon auszugehen, dass Österreichs Spieler nicht nur über die Angebote der Casinos Austria aktiv sind, sondern auch auf Basis des Freihandelsabkommens bei EU-Anbietern. Wie hoch die tatsächlichen Zahlen sind, kann aber nur vermutet und nicht festgelegt werden. Es ist davon auszugehen, dass das Casino das Feld der Sportwetten ebenfalls schlagen kann, hier womöglich sogar deutlicher.

Fazit: Glücksspiel ist in Österreich beliebt, Lotterien sind auf Platz Nummer 1

Insgesamt sind rund 25 % aller Österreicher (laut Umfrage) positiv gegenüber Glücksspiel im Allgemeinen eingestellt. Dem entgegen steht eine Ablehnungsquote von rund 28,6 %, wohingegen 46,4 % unschlüssig sind. Insgesamt betrachtet sind 41 % der Österreicher mindestens einmal pro Jahr auf dem Glücksspielmarkt aktiv, der höchste Anteil entfällt auf Lotterien.

Für die Zukunft wird dem gesamten europäischen Glücksspielmarkt, aber auch Österreich, ein deutliches Wachstum prognostiziert. Das Burgenland plante bereits 2022 eine Novelle der bisherigen Glücksspielgesetze, um Spieler besser vor Gefahren zu schützen. Experten gehen davon aus, dass derartige Neuerungen für noch mehr Zuwachs sorgen könnten. Zwar gelten die Angebote der Casinos Austria auch jetzt schon als sicher, jedoch fehlt vielen Spielern der gezielte Schutz vor gefährdendem Spielverhalten.

Die geplante Integration einer Selbstsperrfunktion sowie Ausschlussmöglichkeiten seitens des Landes könnte mehr Sicherheit gewähren und damit auch ablehnende Personen erreichen. Ob sich das auch auf die Schwerpunkte auswirkt und Casinospiele irgendwann beliebter sind als Lotterien, kann abschließend nicht festgelegt werden.

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