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Junges Mädchen mit ihrem Skateboard hinter dem Körper verschränkt | Credit: iStock.com/diignat
Jede Jugendkultur hat eigene Rituale - auch sprachlich
Jede Jugendkultur hat eigene Rituale - auch sprachlich
iStock.com/diignat

Jugendslang: Wörter, die jeder kennen sollte

19.10.2022 um 14:03, Margit Kainz
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Jugendslang-Kurs für Anfänger: Um nicht länger „lost“ zu sein, für all die „Boomer“ unter uns zum besseren Verständnis ein paar hilfreiche Erläuterungen.

„I bims eins, Lauch!“ Hmm? Sie verstehen nicht, worum es geht? Kein Grund zur Sorge! Sprachbedeutungen wandeln sich von Generation zu Generation. Wer die folgenden sieben Jugendslang-Begriffe kennt, hat schon viel gewonnen.

1. „Lauch“

Nein, ein Lauch ist nicht zum Essen da! Zumindest handelt es sich hierbei nicht um eine Gemüsesorte, sondern vielmehr um eine Person, die einer „lauchförmigen“ Gestalt gleicht. Sprich: Die Person ist viel zu dünn, zu schlaksig oder einfach zu wenig durchtrainiert. Früher hätte man wohl „Bohnenstange“ zu ihr gesagt. Auch kann dem Schimpfwort "Lauch" zusätzlich die Bedeutung „Schwächling“ zugeordnet werden.

2. „Lost“

Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach, denn neben vielen anderen aktuellen Jugendwörtern stammt auch dieses Wort aus dem Englischen und wurde quasi eingedeutscht. „Lost sein“ heißt daher „verloren sein“ und ist in der Jugendsprache auch mit der Bedeutung „ahnungslos“ oder „planlos“ gleichzusetzen.

Junger Bursche beim Skateboarden auf einer mit Graffiti besprühten Halfpipe | Credit: iStock.com/Irmine
Slang und coole Sportarten als Teil des Selbstverständnisses

3. „Boomer“

Jugendliche bezeichnen ältere Menschen oder auch „altkluge“ Personen manchmal als „Boomer“, insbesondere wenn sie deren Meinungen und Einstellungen als veraltet und nicht mehr zeitgemäß ansehen. Die Phrase „Ok, Boomer“ (Ok, passt schon alte Frau/alter Mann) wird vorzugsweise eingesetzt, um Aussagen der älteren Generation (= Boomer-Generation) abzuwerten und auch ein wenig ins Lächerliche zu ziehen. Ursprünglich handelt es sich bei der „Boomer-Generation“ eigentlich um die „Baby-Boomer Generation“, also um jene Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1946 und 1964 geboren wurden. Die Jugend von heute wird übrigens der „Generation Z“ zugeordnet.

4. „Cringe“

„To cringe at something“ heißt übersetzt so viel wie „etwas höchst peinlich finden“. Auch im Jugendslang wird es so verwendet und bedeutet „fremdschämen“ oder „besonders peinlich sein“. Meistens ist es auf Situationen bezogen, die als „cringe“ oder auch „cringy“ empfunden werden.

5. „Digga und Bruder“

„Hey Digga!“, „Hey, Bruder!“ - sehr häufig kann man unter Jugendlichen, hauptsächlich unter Jungs, diese Form der Anrede hören. Anstelle des Vornamens wird oft „Digga“ oder „Bruder“ eingesetzt, womit eigentlich „Kumpel, Freund oder Kollege“ gemeint ist. Im Gegensatz dazu werden manche Jungs auch als „Babo“ (= Anführer, Boss, Chef) bezeichnet.

Eine Gruppe junger Mädchen und Burschen beim gemeinsamen Essen im Fastfood-Lokal | Credit: iStock.com/ViewApart
Jugendliche unter sich - eigene Rituale, eigene Sprache

6. „Geringverdiener“

Der Begriff „Geringverdiener“ wird scherzhaft als Beleidigung angewandt und bedeutet so viel wie „Verlierer“ oder „Loser“. Besonders häufig kann man Sätze wie „Aus dem Weg, Geringverdiener!“ oder „Beiseite, Geringverdiener!“ - meist in Verbindung mit einem Bild von Robert Geiss - auf Instagram lesen, sofern man dort der extra eingerichteten „Geringverdiener-Meme“-Seite folgt. Ob der bekannte Multimillionär diese Sätze tatsächlich einmal ausgesprochen hat, ist unklar.

7. „Same“

Lässt sich kurz und knapp anhand eines Beispiels veranschaulichen: Wenn Person A sagt: „Mir ist sooo langweilig!“ und Person B antwortet „Same“ (= mir auch), dann dürften wohl alle Unklarheiten endgültig beseitigt sein.

Welches Wort sich wohl in diesem Jahr als das Jugendwort durchsetzen wird, darf jedenfalls gespannt erwartet werden! In diesem Sinne bleibt mir jetzt nur noch, mich einstweilen mit einem "hayde ciao" oder "ciao kakao" zu verabschieden. Und bevor es noch ganz "cringy" wird, sage ich zum Abschluss ganz einfach: Tschüss, bis bald und "hau rein"!

Zur Autorin

Als idealen Ausgleich zu ihrer Arbeit hat Passion Author Margit Kainz das Schreiben entdeckt. Kleine Anekdoten und Tipps sind die Spezialität der reisebegeisterten Tirolerin, die sie in ihren Beiträgen auf www.weekend.at serviert.

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