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Quitten
Quitten sind gelb bis grünlich, schmecken aber recht bitter, weswegen man sie weiter verarbeiten sollte.
Quitten sind gelb bis grünlich, schmecken aber recht bitter, weswegen man sie weiter verarbeiten sollte.
istockphoto.com/Ralers

Gelbe Alleskönner

11.10.2021 um 09:42, Pia Kulmesch
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Quitten und Nashi-Birnen sind nicht allen bekannt, aber sie sind wahre Alleskönner. Wir verraten, wie man sie zu echten Köstlichkeiten weiterverarbeiten kann.

Quitten sind in zwei Obstsorten unterteilt – man unterscheidet zwischen Apfelquitten und Birnenquitten, und zwar aufgrund der Fruchtform. Übrigens sind die beiden verwandt. Die Früchte sind voll mit Vitamin C, sie sind aber nicht gerade ein Gaumenschmaus, denn sie sind hart und bitter. In verarbeiteter Form aber sind die Quitten wahre Alleskönner. Als Mus, Gelee oder Kompott sorgen sie für eine Geschmacksexplosion. Sie enthalten eine ungewöhnlich große Menge an Pektin – jenem Stoff, der Marmelade gelieren lässt. Interessanter Fakt: Das Wort Marmelade leitet sich vom Wort Marmello ab, dem portugiesischen Wort für Quitte. Aber auch als Schnaps taugen die Quitten. Die Schnäpse aus Quitten sind sehr aromaintensiv.

Farbenspiel

Die Früchte selbst sind gelb bis grünlich, in gekochter Form aber entfalten die Quitten eine ganz andere Farbe – als verführerische rosa bis rote Früchtchen präsentieren sie sich. Perfekt dazu passt ein zarter Duft nach Rosenblüten. Geerntet werden sollten die Quitten unbedingt vor dem ersten Frost, wenngleich sie erst im Oktober reifen. Die teilweise noch sehr harten Früchte können auch drinnen noch nachreifen.

Nashi-Birnen
Nashi-Birnen nennt man auch Apfel-Birne, Bapfel bzw. Birpfel.

Asiatisches Obst

Eine etwas seltenere Frucht ist die Nashi-Birne. Sie wird oft auch als Asiatische Birne, Chinesische Birne, Japanische oder Koreanische Birne bezeichnet. Wegen ihrer Form und des Geschmacks nennt man sie aber auch Apfel-Birne, Bapfel bzw. Birpfel. Das Wort Nashi selbst ist japanisch und bedeutet so viel wie Birne. Demnach ist sie auch in Ostasien und in Japan weit verbreitet, ursprünglich stammt sie aber aus China. Seit einigen Jahren wird die Nashi-Birne auch in Mitteleuropa und den USA angebaut, ebenso wie in Australien und Neuseeland.

Süß-säuerliche Früchtchen

Die Nashi-Birnen besitzen eine dünne Schale, die je nach Sorte glatt oder rau ist. Sie sind durchgehend hellgelb. Das Fruchtfleisch ist sehr saftig und hat ein süß-säuerliches Aroma, das mit Äpfeln, Birnen und Melonen assoziiert wird. Die Früchte enthalten, wie erwähnt auch die Quitten, Vitamin C – sowie Kalium, Calcium und Phosphor. Ab August oder Anfang September sind die Apfel-Birnen für etwa drei Wochen lang pflückreif. Nashis können pur und direkt roh gegessen werden. Auch die Schale ist essbar, lediglich das Kerngehäuse muss entfernt werden. Auch diese Obstsorte eignet sich für die Zubereitung von Marmelade und Süßspeisen wie Kompott oder Kuchen. Wie unsere heimischen Birnen, passen sie zu Käse und Schinken, Wildgerichten und pikanten Salaten.

Marmelade
Als Marmelade verarbeitet schmecken die Quitten besonders gut.

Rezeptidee: Großmutters Quittenkuchen

1. 1 kg Quitten schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. 30 g Ingwer schälen und fein würfeln, mit 50 g Zucker, 1 Zimtstange und Quitten in einem Topf miteinander vermengen. Dann aufkochen lassen und bei schwacher Hitze 15 Minuten dünsten.
2. Backofen auf 200°C vorheizen, 175 g Butter würfeln. Aus 250 g Mehl mit 85 g gemahlenen Mandeln und 100 g Zucker sowie der Butter rasch grobe Streusel kneten. Zwei Drittel von der Masse in die vorgefettete Form geben, am Boden und am Rand leicht andrücken.
3. Den Sud der abgetropften Quitten mit 250 g Speisetopfen, 50 g Zucker, 2 Eigelben und einem Päckchen Vanille-Puddingpulver verrühren und in die Form geben, dort glatt streichen. Die übrigen Streusel darüber verteilen und in der Mitte des Backofens bei 180°C 40 Minuten backen.

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