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Ernährung im Kindesalter prägt ein Leben lang
Ernährung im Kindesalter prägt ein Leben lang
Choreograph/iStock/Thinkstock

Gesunde Ernährung: Was Kinder wirklich brauchen!

26.04.2017 um 10:13, Julia Beirer
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In Österreich ist jedes fünfte Kind übergewichtig. Diese Zahl ist zwar nicht neu, trotzdem schockierend. Umso wichtiger ist es, Eltern und Kinder über die Auswirkungen gesunder und vor allem ungesunder Ernährung aufzuklären!

Richtige Ernährung bietet die Grundlage für Wachstum, Entwicklung, Gesundheit und körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Kinder. Die Auswirkungen von falsch erlerntem Essverhalten sind auch im Erwachsenenalter fatal und führen in vielen Fällen zu Übergewicht und Adipositas. Umso wichtiger sind Informationen zur kindlichen Ernährung, da diese den Grundstein für das spätere Ernährungsverhalten liefert. Prinzipiell gelten für Kinder die gleichen Richtlinien wie für Erwachsene mit dem einen Unterschied, dass Kinder mehrere kleine statt drei großen Mahlzeiten zu sich nehmen.

Ernährungspyramide gilt auch für Kinder

Getränke: Ärzte empfehlen bei Kindern generell

täglich sechs Gläser Wasser zu trinken.

Für Kinder zwischen vier bis sechs Jahren beträgt eine Portion 135 Milliliter (800 Milliliter Flüssigkeit pro Tag). Eltern sollten darauf achten, dass Getränke immer in Reichweite der Kinder sind. Empfohlen werden Wasser, ungesüßter Tee, verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte. Zuckerhaltige Getränke sollten möglichst vermieden werden.

Obst und Gemüse: Obst, Fruchtsalate, gekochtes oder rohes Gemüse und Salate liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe für den kindlichen Körper. Ernährungsexperten empfehlen bis zu fünf Portionen (entspricht der Größe einer Kinderhand) pro Tag. Eltern sollten besonders auf regionale und saisonale Produkte achten und Obst oder Gemüse immer als Teil der

Kindergarten- oder Schuljause

mitgeben. Eine Portion kann auch durch ein Glas Fruchtsaft ersetzt werden. Wenn Ihr Kind ein Gemüsemuffel ist, helfen fixe Obst- und Gemüsemahlzeiten, bei denen die Vitaminlieferanten mit einem lachenden Gesicht vom Teller strahlen.

Schon angerichteter Gemüseteller

Getreide und Kartoffel: Getreideflocken, Vollkornbrot, Schwarz- und Mischbrot, Vollkorn- bzw. Naturreis und gekochte Kartoffel sollten ebenfalls täglich auf dem Speiseplan der Kinder stehen. Kinder brauchen

Getreide und Kartoffelprodukte

, damit sie körperlich und geistig leistungsfähig sind. Am gesündesten sind Vollkornprodukte, da Kinder diese aber häufig nicht mögen, dauert es eine Weile, bis sie sich an den Geschmack gewöhnt haben. Kochtipp: Vollkornnudeln mit Weizennudeln mischen, damit die Kleinen den Unterschied nicht zu stark merken.

Milch und Milchprodukte: Milch, Joghurt, Topfen und Hüttenkäse enthalten sehr viel Kalzium, das die Knochen und Zähne der Kinder stärkt. Stark fetthaltige Milchprodukte wie Sauerrahm, Schlagobers und Crème fraîche dagegen eher meiden.

Fleisch, Fisch und Ei: Obwohl diese Nahrungsgruppe als wichtiger Eiweißlieferant gilt, sollten Fisch, Fleisch und Eier nur in Maßen genossen werden. Lachs, Hering, Thunfisch oder Makrele können ein- bis zweimal pro Woche serviert werden, da diese Fischsorten auch gesunde Omega-3-Fettsäuren enthalten. Fleisch und Wurst liefern Vitamine und Mineralstoffe und sollten zwei- bis dreimal wöchentlich Teil des Speiseplans sein. Wichtig ist dabei nur, helle, fettarme Fleischsorten (z.B. Pute oder Geflügel) zu verwenden und diese möglichst nicht zu panieren und im Fett zu backen.

Zwei- bis dreimal Fleisch pro Woche ist ausreichend

Fette und Öle: Eltern sollten Speisen eher fettarm zubereiten und sparsam mit Fett umgehen. Sichtbares Fett kann ganz weggeschnitten werden. Besonders tückenhaft sind versteckte Fettquellen, die in Wurst, Milchprodukten oder Süßigkeiten stecken können.

Süßigkeiten: Kinder lieben Zucker. Trotzdem sollten sie es nur in Maßen erhalten. Ein Wermutstropfen für manche Eltern: selber weniger naschen, um den Kindern ein gutes Beispiel zu geben. Alternativen zur heiß geliebten Schokolade: süßes Obst oder

selbstgemachtes, zuckerarmes Desserts

.

Ernährungstipps für Kinder

  • Viele kleine Mahlzeiten in unterschiedlicher Menge - so essen Kinder am liebsten. Das liegt auch daran, dass Nährstoffe nicht lange gespeichert werden können. Es ist außerdem wichtig, dass den Kindern Geschmacksvielfalt geboten wird.
  • Wenn Ihr Kind nicht gerne isst, sollten sie es auf keinen Fall zum Essen zwingen. Denn Kinder brauchen mitunter Zeit, sich an neue Gerichte und Zutaten zu gewöhnen.
  • Ein buntes und schön präsentiertes Gericht schmeckt besser und wird eher aufgegessen.
  • Das Kind sollte niemals zum Aufessen gezwungen werden.
  • Eltern sollten dem Kind den Unterschied zwischen gesundem und ungesundem Essen erklären und mit gutem Beispiel vorangehen. Um dem Kind ein besseres Verständnis für Nahrung zu vermitteln sollten sie beim Einkauf oder beim Kochen spielerisch eingebunden werden.
  • Essen in Gesellschaft macht Spaß. Wenn sich die Familie um den Tisch versammelt, sollte dort eine angenehme Atmosphäre herrschen und der Fernseher ausgeschaltet bleiben.
  • Essen darf keine Belohnung sein!

Gesunde und köstliche Rezept für Kinder finden Sie unter www.gutekueche.at

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