Intermittierendes Fasten: So gesund ist ein Fastentag pro Woche
Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens sind dem Menschen instinktiv bewusst, so gut wie alle Kulturen kennen eine Fastenzeit. Die Wissenschaft hat sich eher wenig mit diesem Thema beschäftigt, schließlich ist mit Fasten nicht das große Geld zu machen. Dabei zeigen neue Ergebnisse, dass Fasten die Einnahme von Medikamenten sogar überflüssig machen könnte. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen, all diese weit verbreiteten Krankheiten können mit einer Fastenkur erfolgreich behandelt werden. Tierstudien des Wissenschaftlers Valter Longo legen nahe, dass Fasten vor einer Chemotherapie die Nebenwirkungen der Behandlung verringern und die Wirksamkeit der Medikamente steigern kann. Unglaublich, wie einfach und effektiv so eine Fastenkur wirken kann.
Wer selbst einmal mehrere Tage lang fasten möchte, sollte dies nur unter ärztlicher Aufsicht machen. Der menschliche Körper scheint zwar dafür ausgelegt zu sein, längere Zeit ohne Nahrung auszukommen und passt sich rasch an die geänderten Umstände an, dennoch gibt es bei einer Fastendauer von mehreren Tagen einiges zu beachten, damit der Körper keinen Nährstoffmangel erleidet.
Autophagie: Der Schlüssel zu mehr Gesundheit
Der Grund, warum Fasten so gesund ist, ist die Autophagie. Damit wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem sich die Zelle selbst verdaut, um so schädliche Bestandteile aus dem Körper abzuleiten. Bei dieser Selbstverdauung entledigen sich die Zellen krankmachender Abfälle, Viren und Bakterien. Die Autophagie ist also die Müllabfuhr des Körpers, die dafür sorgt, dass wir gesund bleiben. Wer bereits an einer Krankheit leidet, dem kann der Mechanismus der Autophagie bei der Heilung helfen. Es gibt bestimmte Verhaltensweisen, die die Autophagie hemmen: Dazu gehört beispielsweise die ständige Nahrungszufuhr. Wer also fastet, aktiviert seine innere Müllabfuhr und sorgt für einen wohltuenden Großputz in den Zellen. Dabei muss man gar nicht tagelang fasten, bereits ein Fastentag die Woche bringt viele gesundheitliche Vorteile.
Ein Entlastungstag pro Woche
Ein Fastentag die Woche kann problemlos in den Alltag integriert werden und bedarf meist auch keiner ärztlichen Betreuung, wer gesundheitliche Probleme hat, sollte sein Vorhaben dennoch mit einem Arzt abklären. Wie genau funktioniert nun aber ein wöchentlicher Fastentag? Die gute Nachricht: Eine Kleinigkeit darf man auch an diesem Tag essen, allerdings sollte man nicht mehr als 500 Kalorien zu sich nehmen. Ob man diese 500 Kalorien in einer Mahlzeit zu sich nimmt oder über den Tag verteilt, bleibt einem selbst überlassen. Die restlichen sechs Tage der Woche kann man ganz normal essen – schlägt man an diesen Tagen nicht zu sehr über die Stränge, kann man auch bequem und einfach ein paar überschüssige Pfunde loswerden. Doch besonders die gesundheitlichen Vorteile machen einen Fastentag die Woche empfehlenswert – ausprobieren lohnt sich auf alle Fälle!
1. Der Stoffwechsel wird gepuscht
Studien konnten zeigen, dass durch kurzzeitiges Fasten das Wachstumshormon (HGH) im menschlichen Körper, das für gesunde Muskeln und einen intakten Stoffwechsel zuständig ist, enorm ansteigt. Durchschnittlich stieg der HGH-Spiegel um 1.500 Prozent an. Wer abnehmen möchte, dabei aber ja nicht Opfer des gefürchteten Jojo-Effekts werden möchte, kann auf das Fasten zurückgreifen. Dadurch, dass die restliche Woche normal gegessen wird, schaltet der Stoffwechsel nicht auf Energiesparflamme um, im Gegenteil, die durch das Fasten erhöhte HGH-Konzentration im Blut unterstützt die Fettverbrennung und den Muskelaufbau massiv. Studien konnten zeigen, dass intermittierendes Fasten effektiver ist als eine durchgängige Diät: Bei gleichem Gewichtsverlust verloren die Probanden, die fasteten, mehr Körperfett und weniger wertvolle Muskelmasse, als die Diät haltende Vergleichsgruppe.
2. Fasten als Jungbrunnen
Ein regelmäßiger Fastentag entgiftet den Körper und wirkt sich auch positiv auf das Hautbild aus. Hilfreich ist dabei auch, dass man an einem Fastentag meist vermehrt Flüssigkeit zu sich nimmt, was den Körper dabei unterstützt, Schadstoffe auszuschwemmen. Studien an Mäusen konnten überdies zeigen, dass fastende Tiere eine um 30 Prozent höhere Lebensspanne hatten, als ihre Artgenossen, die rund um die Uhr Nahrung bekamen. Bei solchen Aussichten verzichtet man doch gerne mal einen Tag aufs Essen.
3. Die Blutwerte und die Insulinsensitivität verbessern sich
Wer regelmäßig fastet, kann seine Blutwerte massiv verbessern. Dazu muss man nicht mehrere Tage hintereinander fasten, bereits ein Tag die Woche ist ausreichend, um den Cholesterinspiegel zu senken und das gefährliche viszerale Bauchfett zu verringern. Auch ein zu hoher Blutdruck kann durch einen Fastentag wieder auf Normalniveau gebracht werden, viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen können so vermindert oder gar vermieden werden.
Bei ständiger Nahrungszufuhr wird stets Insulin ausgeschüttet. In der Fastenperiode hat der Körper aber endlich Zeit, den Insulinspiegel zu senken und die Insulinsensitivität zu erhöhen. Dieser Vorgang ist entscheidend, um die Entstehung von Diabetes zu verhindern.
4. Entzündungen werden gemindert
Fasten kann dafür sorgen, dass Entzündungen im Körper vermindert werden. Studien zeigten, dass der Körper ohne Nahrung Stoffe produziert, die Entzündungsreaktionen erfolgreich verhindern können. Damit ist Fasten aber nicht nur bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arteriosklerose hilfreich, sondern kann auch bei Immunerkrankungen oder bei einer Alzheimererkrankung, die ebenfalls mit Entzündungen im Körper einhergeht, hilfreich sein.
5. Gesunde Gelenke
Über das Entgiften freuen sich auch unsere Gelenke. Gelenke sind meist wenig durchblutet. Durch das kurzzeitige Fasten und reichliche Trinken wird die Entgiftung angeregt, Ablagerungen werden gelöst und die Knorpel werden entlastet. Wer regelmäßig fastet, wird bereits nach einigen Wochen spürbare Verbesserungen des Bewegungsapparates bemerken.
6. Starke Nerven und bessere Leistung
Fasten sorgt für starke Nerven. Durch den Nahrungsentzug werden bestimmte Proteine und Enzyme gebildet, die den Zellen dabei helfen, besser mit Stress umgehen zu können. Nervenzellen, die nicht mehr leistungsfähig sind, werden ausgemustert. Das Fasten hilft also dabei, alte Nervenzellen durch neue, leistungsfähigere zu verbessern. Damit ist man nicht nur effizienter und leistungsfähiger, sondern auch besser vor degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer geschützt.