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Mit der Curly-Girl-Methode werden Sie Ihre Locken lieben
Mit der Curly-Girl-Methode werden Sie Ihre Locken lieben
HbrH/Getty Images Plus/Getty Images

Locken an die Macht: So einfach geht die Curly-Girl-Methode!

04.02.2021 um 07:11, Doris Pichlbauer
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Ein neuer Haarpflege-Trend macht die Runde. Er verspricht perfekt definierte Haarpracht - egal ob Wellen, Locken oder krauses Haar. So einfach funktioniert die Pflegeroutine für die perfekte Löwenmähne.

Bei der Curly-Girl-Methode handelt es sich um eine Pflegeroutine speziell für wellige Haare, Locken und krauses Haar. Die Entwicklerin Lorraine Massey hat die Methode in ihrem Buch "Curly Girl: The Handbook" genau beschrieben. Sie gibt darin einfache, klare Regeln und Anweisungen. Natürlich handelt es sich nicht um den heiligen Gral, der für jeden die perfekte Lösung bietet, um widerspenstiges Haar zu bändigen. Aber die Curly-Girl-Methode ist ein guter Einstieg, um seine persönliche Pflegeroutine zu entwickeln.

Entwickelt hat Massey die Curly-Girl-Methode bereits im Jahr 2001. Schlicht, weil sie es satt hatte, ihre Lockenpracht ständig zu glätten. Seither gilt sie als Pionierin der "Lockenbewegung". Für Massey ist klar: "Naturlocken sind mehr als nur Haar, sie sind eine Einstellung."

Was man vermeiden sollte

Um seine Locken perfekt zu pflegen, sollte man auf normale Shampoos, Kämme und Bürsten, Hitze, Silikone und Alkohole in den Pflegeprodukten verzichten. Die normalen Shampoos beinhalten meist aggressive Tenside, die das Haar mit der Zeit schädigen und austrocknen. Für lockiges Haar ist das besonders schlimm, da es aufgrund seiner Haarform bereits dazu neigt auszutrocknen. Auf die Tenside im Shampoo zu verzichten wird für die meisten eine Umgewöhnung sein, da sie für die Schaumbildung beim Haarewaschen verantwortlich sind.

Bürsten und Kämme sind bei der Curly-Girl-Methode ein absolutes No-Go! Bei glattem Haar ist das Bürsten einer der Gründe, warum es besonders schön glänzt. Man bürstet von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen und verteilt so das natürliche Fett auf der Kopfhaut in den Haaren. Es legt sich wie ein Schutzmantel um jedes einzelne Haar, sorgt für Glanz und schützt vor dem Austrocknen. Für Locken ist das Bürsten aber reines Gift. Bei dieser Haarform bilden sich einzelne Haarbündel, die man beim Bürsten zerteilt und jedes Haar dreht sich in eine eigene Richtung. Dadurch bekommt man den unschönen Vogelnest-Look, und die Haare verknoten sich. Deshalb nimmt man als Curly-Girl seine Finger um die Haare vorsichtig zu entwirren. Auf diese Weise bleibt die Haarstruktur erhalten und Knoten können vorsichtig gelöst werden. Die Haar sollte man, vor allem bei feinem Haar, immer nur in nassem Zustand mit einer Pflegespülung darin entwirren.

Als Curly-Girl nutzen Sie Ihre Bürste nur noch als Mikrofonersatz

Alkohole werden in der Kosmetik gerne als Lösungsmittel eingesetzt, um die Produkte haltbarer zu machen. Hier sind feuchtigkeitsspendende Alkohole und austrocknende Alkohole zu unterscheiden. Die "schlechten" (austrocknenden) Alkohole sind Denatured alcohol, SD alcohol 40, Isopropanol, Ehtanol, SD alcohol, Propanol, Propyl alcohol, Isopropyl alcohol. Bei der Curly-Girl-Methode werden sie vor allem bei Styling-Produkten vermieden, da diese im Haar verbleiben.

Der absolute Lieblingsstoff der Kosmetikhersteller sind Silikone. Sie sind billig, verderben nicht und machen die Haare glänzend und hitzeresistent. Auch dieser Stoff sorgt dafür, dass das Haar mit der Zeit austrocknet. Für eine schöne Lockenmähne sollte man darauf achten, dass auf der Inhaltsstoff-Liste der verwendeten Haarprodukte keine Stoffe mit den Endungen -cone, -xane oder -conol angeführt sind. Es handelt sich dabei um wasserunlösliche Silikone, die das Haar langfristig gesehen unnötig belasten.

>>> Inhaltsstoffe, die man im Shampoo NICHT haben möchte

Auch auf Hitze muss man bei lockigem Haar verzichten, wenn man schöne und vor allem gesunde Locken haben möchte. Glätteisen und heißes Föhnen sind absolut tabu. Am besten ist es, wenn man seine Haare nach dem Waschen lufttrocknen lässt. Muss man aus Zeitmangel doch mal zum Fön greifen, verwenden Sie einen Diffuser auf kalter bis maximal mittlerer Stufe.

Die Produkte

Für die perfekte lockige Löwenmähne brauchen Sie:

  • Ein mildes Shampoo, wie zum Beispiel Babyshampoo. Es enthält nur sehr selten unbrauchbare Inhaltsstoffe und ist garantiert mild.
  • Eine Pflege- oder Leave-in-Spülung erleichtert das Entwirren der Haare. Je trockener Ihre Locken sind, desto mehr Spülung können Sie Ihrer Haarpracht gönnen.
  • Das Haargel ist gleich nach der Spülung das zweitwichtigste Produkt für die Curly-Girl-Methode. Seine Aufgabe ist es, den Locken Halt und Definition zu geben. Es versiegelt die Schuppenschicht der Haare und schützt die Locken so vor dem Austrocknen. Falls ihr Haargel beim Trocknen einen sogenannten "Gelcast" bildet, können Sie ihn - sobald die Haare zu hundert Prozent trocken sind - wieder herauskneten. Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihre Haare beim Trocknen durch das Gel hart geworden sind.
  • Sie benötigen für diese Pflegeroutine auch ein Microfaserhandtuch oder ein altes T-Shirt, um Ihre Haare schonend abzutrocknen. Normale Frotteehandtücher, die man normalerweise benutzt, haben eine raue Oberfläche, die die Struktur der Haare zusätzlich aufraut und schädigt. Außerdem entziehen Frotteehandtücher den Haaren zu viel Feuchtigkeit. Microfaserhandtücher haben eine fast glatte Struktur und nehmen trotzdem gut Feuchtigkeit auf.

Die Anwendung

Mit nur vier einfachen Schritten ist die Curly-Girl-Methode recht simpel in der Anwendung:

Schritt 1: Die Reinigung

Nehmen Sie eine kleine Menge des milden Shampoos und massieren Sie es gleichmäßig für 4 bis 5 Minuten in die Kopfhaut ein. Lassen Sie sich bei diesem Schritt ruhig Zeit. Achten Sie darauf, die Haarlängen vorläufig auszusparen. Danach waschen Sie Ihre Haare unter warmem Wasser sorgfältig aus und massieren dabei weiterhin die Kopfhaut. Die Haarlängen werden beim Ausspülen ausreichend mit dem Shampoo gereinigt.

Schritt 2: Spülung und Entwirren

Im zweiten Schritt verteilen Sie eine kleine Menge der Spülung auf den Haarlängen. Kämmen Sie jetzt Ihre Haare mit den Fingern und entwirren Sie die Knoten. Falls sich ein paar hartnäckige Knoten in Ihre Haarpracht eingeschlichen haben, können Sie ruhig etwas mehr Spülung verwenden. Danach machen Sie Ihre Hände nass und quetschen die Spülung mit dem Wasser in die Haare, die sich jetzt ähnlich wie Seetang anfühlen sollten. Im Anschluss können Sie die Spülung komplett mit kühlem Wasser auswaschen.

Verteilen Sie die Spülung nur in den Haarlängen

Schritt 3: Das Styling

Im vorletzten Schritt arbeiten Sie eine ungefähr haselnussgroße Menge Gel in Ihre Haar ein. Verwenden Sie dafür die Finger. Sobald das Gel überall verteilt ist, kneten Sie es von unten nach oben in die Haare. Erschrecken Sie nicht, wenn dabei ein schmatzendes Geräusch entsteht, das ist gut so. Um die restliche Feuchtigkeit aus den Haaren zu bekommen, kneten Sie es mit dem Microfaserhandtuch oder dem alten T-Shirt nochmal durch.

Wer längeres Haar hat kann jetzt auch die "Plopping-Methode“ anwenden. Das heißt, Sie wickeln Ihre Haare in einen Turban aus dem Microfaserhandtuch oder dem Shirt auf den Kopf und lassen Sie für 5 bis 10 Minuten so. Dadurch leiern die Locken - durch das Gewicht des Wassers - nicht unnötig aus.

Schritt 4: Das Trocknen

Im Idealfall lassen Sie Ihre Locken an der Luft trocknen und fassen sie dabei nicht an. Falls Sie aber nicht die Zeit haben zu warten, bis die Haare von alleine trocknen, können Sie auch Ihren Fön mit einem Diffuseraufsatz verwenden. Wichtig ist dabei aber, dass Sie maximal auf kalter bis mittlerer Stufe föhnen. Legen Sie eine Partie nach der anderen - für 30 bis 60 Sekunden - vorsichtig in den Diffuseraufsatz und fassen Sie Ihre Locken dabei möglichst nicht an. Sobald die Haare komplett trocken sind, können Sie sie vorsichtig am Ansatz aufschütteln und den eventuellen "Gelcast" herauskneten. Falls Sie Ihre Haare während dem Trocknen doch zu viel anfassen, entsteht Frizz - und den möchte man ja vermeiden.

Föhnen Sie Ihre Locken nur mit einem Diffuseraufsatz

Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihre Locken nicht gleich nach der ersten Anwendung der Curly-Girl-Methode perfekt aussehen. Es braucht ein wenig Zeit, bis man die entsprechende Routine hat und sich das Haar an den neuen Pflegeablauf gewöhnt (und vom alten erholt) hat. Wenn Sie Ihren schönen Locken auch nachts etwas Gutes tun möchten, verwenden Sie einen Polsterüberzug aus Seide oder Satin. Die Haare bleiben an der groben Struktur der klassischen Baumwollüberzüge hängen und bekommen Frizz. Auf Satin oder Seide rutschen die Locken über den Bezug, ohne großen Schaden zu nehmen - nebenbei fühlt es sich auch auf der Haut sehr angenehm an.

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