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Polizei-Schild
Die Ermittler konnten den Tatablauf rekonstruieren.
Die Ermittler konnten den Tatablauf rekonstruieren.
iStock.com/Gwengoat

Versuchter Mord in Straden: Nachbarschaftstreit als Tatmotiv

09.05.2023 um 10:08, Patrick Deutsch
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Ein 74-jähriger Mann hat am Montagmittag mit einer Schrotflinte auf zwei Frauen geschossen. Die Mordermittler konnten den Tatablauf rekonstruieren.

Die Gemeinde Straden im Bezirk Südoststeiermark steht weiter unter Schock. Am Montagmittag schoss ein 74-Jähriger mit einer Schrotflinte auf zwei Frauen (52, 61) und verletze die jüngere der beiden schwer. Der Tatverdächtige beging anschließend Selbstmord. Die Ermittler konnten jetzt den Tathergang rekonstruieren.

Nachbarschaftsstreit

Der tote Tatverdächtige feuerte in einem Stiegenhaus eines Mehrparteienhauses mit einer Schrotflinte, die der Mann rechtmäßig besaß, zweimal auf die Frauen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tat ein Nachbarschaftsstreit zwischen dem 74-Jährigen und seiner 52-jährigen Nachbarin zugrunde liegt. Die 61-jährige Bekannte, der durch einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzten Frau, befand sich nur zufällig am Tatort. Sie hatte großes Glück und erlitt "nur" einen Streifschuss im Bereich der Hüfte.

Zivilcourage

Ein Zeuge, der die Schüsse aus dem Mehrparteienhaus wahrnahm, brachte die beiden verletzten Südoststeirerinnen mit einem Pkw zum nahegelegenen Gemeindeamt und verständigte gleichzeitig auch die Einsatzkräfte. Während sich die Polizei zum Tatort begab, versorgte die Rettung die verletzten Frauen. Der Rettungshubschrauber C12 transportierte die schwerverletzte 52-Jährige in das LKH-Graz. Die leichtverletzte 61-Jährige wurde in das LKH-Feldbach eingeliefert. Beide Frauen befinden sich derzeit in einem stabilen Gesundheitszustand.

Großeinsatz der Polizei

Die Polizei führte eine Außensicherung des Tatortes durch, bei der sie von mehreren Spezialeinheiten unterstützt wurde, darunter die Bereitschaftseinheit, die Verhandlungsgruppe Süd und die Drohnenaufklärung. Die Spezialisten des Einsatzkommandos Cobra und der schnellen Reaktionskräfte betraten den Tatort und fanden den Tatverdächtigen tot am Balkon seiner Wohnung. Der Mann hatte sich mit der Tatwaffe selbst erschossen. Nachdem die Identität des Mannes gesichert war, wurde der Tatort für die Ermittlungen freigegeben. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete eine Obduktion des Leichnams, die Bestellung eines Sachverständigen für Waffenuntersuchungen, die Sicherstellung der Tatwaffe, sowie die Fortführung der Ermittlungen an.

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