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Ein Jugendlicher mit einem Smartphone in der Hand.
Italien will Smartphones und Tablets in Schulen verbieten.
Italien will Smartphones und Tablets in Schulen verbieten.
APA

Weniger Ablenkung: Italien verbietet Handys in Schulen

22.02.2024 um 16:15, APA, Red
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Italien greift durch: Handys und Tablets werden aus Volksschulen und Gymnasien verbannt, um die Konzentration und das Lernumfeld zu verbessern.

Italien will hart gegen Handys und Tablets in Schulen vorgehen. So werden in den Richtlinien des Bildungsministeriums Mobiltelefone und Tablets in Volksschulen und Gymnasien auch zu Unterrichtszwecken verboten sein, kündigte Bildungsminister Giuseppe Valditara im Interview mit der Tageszeitung "Il Foglio" am Donnerstag an.

 

Aggressionen wegen Smartphones und Tablets

Die Entscheidung wurde zum einen aus pädagogischen Gründen getroffen und zum anderen, weil die unsachgemäße Nutzung von Smartphones und Tablets oft zu Spannungen zwischen Schülern und Lehrern führe, die in einigen Fällen sogar in Aggressionen gegen das Schulpersonal münden, erklärte der Minister. Weniger Ablenkung, mehr Verantwortung, sei das Motto der Regierung.

Schulische Leistung beeinträchtigt

"Die Lehrkräfte zu verteidigen, bedeutet, das Prinzip der Autorität zu verteidigen, das nicht nur das Fundament des Schulsystems, sondern auch des demokratischen Systems darstellt", erklärte der Minister. Die UNESCO habe bereits ein Verbot der Nutzung von Smartphones in Klassenzimmern empfohlen, da Mobiltelefone bei übermäßiger oder unangemessener Nutzung ein zunehmendes Ablenkungselement darstellen, das die schulischen Leistungen beeinträchtigt, Spannungen zwischen Schülern und Lehrern schürt und sich negativ auf das Gedächtnis, die Konzentration und das Lernen eines Kindes auswirkt, so Valditara, Minister aus den Reihen der rechten Regierungspartei Lega.

Vier Länder haben Verbot durchgesetzt

Weniger als eines von vier Ländern verbietet laut UNESCO-Angaben die Nutzung von Mobiltelefonen. Im Jahr 2018 verbot Frankreich Mobiltelefone in den Schulen. In der Folge gingen Schweden, Finnland und die Niederlande den gleichen Weg.

Leistung soll mehr zählen

Das Bildungsministerium in Italien heißt seit dem Amtsantritt der Rechtsregierung um Premierminister Giorgia Meloni im Oktober 2022 "Ministerium für Schule und Verdienst". Damit signalisiert Meloni klar, dass Leistung künftig im italienischen Schulsystem mehr zählen soll. Zuletzt ist es in den italienischen Schulen wiederholt zu schweren Angriffen auf Lehrern gekommen.

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