Belästigung: Freibad sperrt Ausländer aus
In der Gemeinde Porrentruy im Schweizer Kanton Jura dürfen Ausländer das öffentliche Schwimmbad bis Ende August nur noch unter bestimmten Bedingungen betreten. Die Gemeinde reagiert damit auf zahlreiche Vorfälle, vor allem mit Jugendlichen aus Frankreich.
Zutritt beschränkt
Seit dem 4. Juli ist der Zutritt zum Freibad nur noch Schweizer Staatsbürgern, Personen mit Wohnsitz in der Schweiz oder Inhabern eines gültigen Schweizer Arbeitsvertrags erlaubt. Französische Grenzgänger mit Arbeitsbewilligung dürfen das Bad weiterhin nutzen. Die Maßnahme gilt vorerst bis zum 31. August und wurde vom Gemeindeverband SIDP sowie von der Stadt Porrentruy beschlossen.
Hintergrund der Maßnahme
Der Grund für die Einschränkung liegt laut Behörden bei wiederholtem Fehlverhalten französischer Jugendlicher aus den benachbarten Départements Territoire de Belfort und Doubs. In mehreren Fällen kam es zu Belästigungen gegenüber Frauen, unangebrachtem Verhalten wie Baden in Unterwäsche sowie Gewalt nach Ermahnungen. Trotz verstärktem Sicherheitspersonal eskalierte die Situation mehrfach. Bereits 2020 war eine ähnliche Regelung in Kraft.
Reaktionen und Kritik
Die Maßnahme sorgt in der Grenzregion für Diskussionen. Während die Gemeinde betont, dass es um Sicherheit und Ordnung geht, kritisieren Betroffene pauschale Ausgrenzung. Laut dem zuständigen Freizeitverantwortlichen Lionel Maitre stammt der Großteil der Hausverbote aus Frankreich, jedoch nicht alle. Auch unter Schweizer Jugendlichen komme es vereinzelt zu Problemen, heißt es.
Ausnahmen vom Verbot
Touristen mit Hotel- oder Campingplatzbuchung in der Region dürfen das Freibad weiterhin besuchen – sofern sie eine entsprechende Urlauberkarte vorweisen können. Damit will die Gemeinde sicherstellen, dass Gäste mit offiziellem Aufenthalt Zugang behalten. Zudem begründet man die Maßnahme mit der begrenzten Kapazität des Freibads: Diese liege bei etwa 900 bis 1.000 Personen pro Tag.