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Das Marburg-Virus unter dem Mikroskop
Das Marburg-Virus wurde erstmals 1967 nachgewiesen.
Das Marburg-Virus wurde erstmals 1967 nachgewiesen.
Science Photo Library / picturedesk.com

Hochansteckend: WHO warnt vor Killer-Virus

30.07.2022 um 09:01, Stefanie Hermann
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Das hochansteckende Marburg-Virus ist in Ghana ausgebrochen. Die WHO warnt vor Ausbreitung.

Ende Juni sind in Ghana zwei Menschen am Marburg-Virus verstorben. Ein 26-Jähriger und ein 51-Jähriger Mann hatten sich unabhängig voneinander angesteckt, wie die Behörden mitteilten. 90 Personen mussten in Quarantäne. Am Mittwoch bestätigte die WHO weitere Fälle des hochansteckenden Virus.

Notfallmaßnahmen eingeleitet

Bei dem Ausbruch handelt es sich erst um den zweiten überhaupt in Westafrika. Beim ersten Ausbruch gelang es, die Ausbreitung innerhalb von 42 Tagen einzudämmen. In Ghana werden jetzt Notfallmaßnahmen ausgelöst, um eine größere Verbreitung zu verhindern. Den größten Ausbruch verzeichnete Angola 2005. Mehr als 200 Menschen sind damals an dem Virus verstorben. Aktuell verzeichnet Ghana drei Tote und vier weitere offizielle Infektionen.

Teuflischster Erreger

Bei dem eng mit Ebola verwandten Marburg-Virus handelt es sich um eine Zoonose. Wie Corona ist das Virus von Tieren, in diesem Fall Flughunden, auf den Menschen übergesprungen. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch geschieht über direkten Kontakt, aber auch Aerosole. Die Inkubationszeit beträgt laut WHO zwei bis 21 Tage. Als Filoviradae ist das Marburg-Virus eine Blutungen auslösende Fieber-Erkrankung. Zu den Symptomen zählen Durchfall, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Die Sterberate liegt bei 25 bis 80 Prozent. Es gilt bis heute als gefährlichster Erreger der Welt. 

Eine Karte mit der Verbreitung des Marburg-Virus. Markiert sind vorrangig Orte und Länder der südlichen Halbkugel
Die Verbreitung des Marburg-Virus mit Stand Juli 2022WH

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