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Am 11. Juni ist Internationaler Tag des Luchses.
Am 11. Juni ist Internationaler Tag des Luchses.
Staffan Widstrand/WWF

Luchs vom Aussterben bedroht

09.06.2022 um 09:39, Conny Engl
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Vor rund 50 Jahren konnten die einst ausgerotteten Luchse in Österreich wiederangesiedelt werden. Nun warnt der WWF vor dem erneuten, regionalen Aussterben der größten Katzenart Europas.

Maximal 35 bis 40 Luchse leben derzeit in Österreich – und das in kleinen, voneinander isolierten Populationen. 20 bis 25 davon – zumeist Grenzgänger – sind im Wald- und Mühlviertel zuhause. Die Region um den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen beherbergt eine stark bedrohte Population von derzeit nur fünf Tieren. Hinweise auf zwei Luchse gab es zuletzt auch im Hochschwab-Gebiet der Steiermark. Das Vorkommen einiger weniger Luchse in Vorarlberg und Tirol ist eine Folge der sich langsam ausbreitenden Population in der Ostschweiz.

Der Lebensraum wird massiv zerschnitten. Daher gibt es kaum Nachwuchs. Auch genetische Verarmung durch Inzucht ist ein großes Problem. – WWF-Biologin Magdalena Erich

Wildtierkriminalität

Hinzu kommt, dass die Luchse auch durch illegale Verfolgung gefährdet sind. Dadruch drohe ihnen in den nächten Jahren ein weiterer Bestandsrückgang und im schlimmsten Fall ihr gänzliches Verschwinden. Der WWF fordert daher eine bessere Raumplanung und mehr Anstrengungen im Kampf gegen Wildtierkriminalität. Auch Ansiedlungsprojekte können den Luchsbestand effektiv stützen.

Der WWF fordert unter anderem sichere Querungsmöglichkeiten wie Grünbrücken.

WWF fordert Bestandsstützung

„Langfristig können Luchse in Österreich nur überleben, wenn man die kleinen Vorkommen durch Bestandsstützung fördert und miteinander verbindet“, sagt WWF-Expertin Erich. Zudem müsse es gelingen, illegale Verfolgung einzudämmen, die weitere Zerschneidung der Lebensräume – etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete – zu verhindern sowie durch den Bau sicherer Querungsmöglichkeiten wie Grünbrücken zu überwinden, fordert der WWF.

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