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Beleuchtetes Schiff vor einer Stadt im Abendlicht
In Istanbul wurden 25 Personen mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
In Istanbul wurden 25 Personen mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
APA-Images / Eyevine / Liu Lei Xinhua

Istanbul: 25 Menschen nach Lokalbesuch im Spital

22.11.2025 um 13:42, APA, Red
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Nach dem Tod einer deutschen Familie wurden in Istanbul nun 25 Menschen nach einem Lokalbesuch ins Spital eingeliefert. Alle hatten dieselbe Speise bestellt.

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In Istanbul sind nach einem Restaurantbesuch 25 Menschen mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung hospitalisiert worden. Die Vorfälle werfen Fragen an Hygiene und Kontrolle in der türkischen Metropole auf – gerade auch vor dem Hintergrund weiterer Erkrankungen.

Übelkeit und Erbrechen

In der türkischen Hauptstadt Istanbul haben sich laut offiziellen Angaben 25 Personen nach dem Besuch eines Lokals im Bezirk Şişli mit Symptomen einer möglichen Lebensmittelvergiftung in einem Krankenhaus behandeln lassen. Der Leiter der Gesundheitsbehörde der Stadt, Abdullah Emre Güner, erklärte via Plattform X, die Betroffenen seien „bei allgemein guter Gesundheit“ und würden die notwendigen Untersuchungen und Behandlungen bekommen. Alle hätten am Freitagabend in dem Lokal eine Bestellung der traditionellen Speise Lahmacun aufgegeben, ein Fladenbrot mit Faschiertem, Gemüse und Gewürzen. Nach dem Essen klagten die Gäste über Übelkeit und Erbrechen, berichtete der Sender CNN Türk. Die örtlichen Behörden versiegelten das Restaurant, da es der Berichterstattung zufolge keine gültige Betriebserlaubnis hatte.

14 Schüler in Kocaeli betroffen

Ebenfalls am Freitag wurden in der Nachbarprovinz Kocaeli 14 Schüler nach dem Verzehr eines Gerichts mit Hühnerfleisch in der Schulkantine ins Krankenhaus eingeliefert, wie lokale Medien berichteten. Laut der Zeitung Habertürk klagten die Kinder über Übelkeit und Erbrechen kurz nach dem Essen. Auch hier hieß es seitens der Behörden, die Betroffenen befänden sich mittlerweile „in guter Verfassung“. Diese zweite Erkrankungs-Welle am selben Tag lässt vermuten, dass nicht nur ein einzelner Gastronomiebetrieb betroffen war, sondern systematischere Defizite bei Lebensmittelsicherheit oder Kontrolle vorhanden sein könnten.

Lebensmittelsicherheit in Istanbul

Die beiden Vorfälle werfen gewichtige Fragen auf zur Überwachung von Gastronomiebetrieben und Lebensmittelsicherheit in einer Metropole, die weltweit für ihre kulinarische Vielfalt bekannt ist. Bereits vor wenigen Tagen war etwa der Tod einer deutschen Familie in Istanbul Gegenstand von Untersuchungen — ursprünglich wurde von einer Lebensmittelvergiftung ausgegangen, später wurde eine chemische Vergiftung nach einer Schädlingsbekämpfung im Hotel in den Fokus gerückt. Zentrale Aspekte sind unter anderem: Wie gründlich sind die Routine-Inspektionen in Istanbul? Welche Standards gelten für Kühlung, Lagerung und Zubereitung bei traditionellen Speisen wie Lahmacun? Und wie wird kontrolliert, ob Betriebe über gültige Betriebserlaubnisse verfügen? Durch das Versiegeln eines Restaurants ohne Genehmigung wird deutlich: Es existieren zumindest Lücken.

Verstärkt auf Hygiene achten

Für Gäste und Einheimische gilt damit verstärkt: Auf Hygiene achten, sichtbare Kampagnen zur Kontrolle von Betrieben fordern und im Zweifelsfall lieber alternative Lokale wählen. 

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