Unfassbar: Eltern verkaufen Kind für 3.000 Euro
Wer Kinder hat, dem dürfte bei diesen Zeilen das Blut in den Adern gefrieren: Ein Elternpaar in Spanien soll seine Tochter für 3.000 Euro verkauft haben. Für eine Zwangsheirat – das Mädchen ist erst 12 Jahre alt.
Zwangsheirat mit 17-Jährigem
Die Ermittlungen gegen die Mutter und den Stiefvater des Mädchens sollen bereits Ende Jänner begonnen haben. Mitte Februar hätten dann die Handschellen geklickt, wie spanische Medien berichten. Die Eltern seien in Malagón in der Provinz Ciudad Real festgenommen worden. Wenige Tage später konnte die spanische Polizeieinheit Guarda Civil das zwölfjährige Mädchen im rund 200 Kilometer entfernten Baza/Andalusien aufspüren und vor einer Zwangsheirat mit einem 17-Jährigen retten.
Hinweis von Nachbarin
Den entscheidenden Hinweis habe die Polizei von einer Nachbarin der Eltern in Malagón bekommen. Das Mädchen sei die beste Freundin ihres Sohnes und von ihrer Mutter geschlagen worden, erzählt die Frau in einem Interview mit dem spanischen Sender RTVE. Eines Tages sei sie zu ihr gekommen, habe ihr alles erzählt und um Hilfe gebeten. Sie habe schon zuvor die Misshandlung des Kindes gemeldet. Nach dem Verschwinden des Mädchens habe sie erneut die Polizei verständigt, die dann schnell gehandelt hätte. Spanische Medien bezeichnen die Nachbarin als "Schutzengel".
Mutter bestreitet Vorwürfe
Als die Eltern festgenommen wurden, hatte der Vater spanischen Medienberichten zufolge über 3.000 Euro in der Tasche. Er gab angeblich an, das Geld beim Olivenpflücken verdient zu haben, was sich jedoch als falsch herausstellte. Auch die Mutter bestreitet die Vorwürfe, ihre Tochter hätte angeblich "zu ihrem Freund" gehen wollen. Das Paar soll noch drei weitere Kinder (5, 7 und 8 Jahre) haben, sie seien bereits in der Obhut des Sozialamtes.
