Nächste Millionenpleite: Heimische Hotelkette betroffen
- Unternehmen und Struktur
- Forderungen und Insolvenzverfahren
- Beschlossener Sanierungsplan
- Hintergrund und Entwicklung
Die Alpin Family ist pleite. Die Betreiberin von Hotelanlagen in Tourismushochburgen Österreichs stand am Mittwoch vor dem Handelsgericht Wien im Zentrum eines Sanierungsverfahrens. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Mitteilung bekanntgibt, wird eine Fortführung der verschuldeten Gesellschaft angestrebt.
Unternehmen und Struktur
Die Alpin Family Management GmbH mit Sitz in Wien ist für die Leitung und Verwaltung einer Gruppe von Hotelbetrieben zuständig. Neben buchhalterischen Aufgaben und der Finanzierung einzelner Betriebe kümmert sich die Gesellschaft um zentrale Buchungssysteme. Zusätzlich betreibt sie zwei Restaurants in größeren Hotels des Verbunds. Insgesamt umfasst die Gruppe mehr als 18 Resorts mit über 3000 Betten.
Forderungen und Insolvenzverfahren
Im Zuge des Sanierungsverfahrens wurden bislang Forderungen in der Höhe von rund 16,8 Millionen Euro angemeldet. Etwa elf Millionen Euro wurden vom Insolvenzverwalter anerkannt. Die Sanierungsplantagsatzung fand am Mittwoch, dem 30. Juli, vor dem Handelsgericht Wien statt.
Beschlossener Sanierungsplan
Die Gläubiger stimmten dem vorgelegten Sanierungsplan mehrheitlich zu. Vorgesehen ist eine Rückzahlungsquote von 20 Prozent, aufgeteilt auf drei Zahlungen innerhalb von zwei Jahren. Eine sofortige Barquote von fünf Prozent wird zeitnah ausgeschüttet. Weitere Tranchen in Höhe von jeweils 7,5 Prozent sind innerhalb von zwölf und vierundzwanzig Monaten fällig.
Hintergrund und Entwicklung
Die Ursprünge der Alpin Family reichen bis ins Jahr 2007 zurück. Damals wurde die erste Anlage, die Kitz Residenz, erworben. Gründer Hans van der Mijl baute das Unternehmen gemeinsam mit Ralph van Kollenburg aus, der seit 2018 alleiniger Geschäftsführer ist. Die Gruppe expandierte zunächst im Salzburger Land, später auch in andere Bundesländer.