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Bergsteigerin
„Coaching am Berg“ verbindet Coaching mit Bewegung in der freien Natur und kann helfen, eine neue Perspektive zu gewinnen.
„Coaching am Berg“ verbindet Coaching mit Bewegung in der freien Natur und kann helfen, eine neue Perspektive zu gewinnen.
swissmediavision / iStock / Getty Images Plus

Coaching am Berg: Gegen die Krise an-gehen

07.05.2021 um 10:00, Cordula Meindl
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Die Belastung durch die Corona-Pandemie ist enorm und schlägt sich auf Körper und Geist. Coachin und Trainerin Birgit Anna Poimer empfiehlt, sich aktiv mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, um eine neue Perspektive zu gewinnen

CHEFINFO: Kommen die Menschen aktuell mit anderen Problemen zu Ihnen als vor der Pandemie?

Birgit Anna Poimer: Nein. Es geht immer um Beziehung, um persönliches Wachstum, um Blockaden, Ängste … Die Krise an sich zeigt Dinge aber stärker auf. Wenn ich jetzt zum Beispiel immer mit meiner Familie zu Hause bin, dann kommt ans Tageslicht, wie die Beziehungen laufen, weil man sich nicht mehr so leicht ablenken kann.

CHEFINFO: Manifestieren sich Konflikte und ­Blockaden auch körperlich?

Poimer: Auf jeden Fall. Körper, Geist und Seele gehören einfach zusammen. Ich frage meine Klienten auch immer: „Wo spüren Sie das im Körper?“ Ganz oft ist es nämlich so, dass man keinen Zugang zur Gefühlswelt hat. Die Menschen wissen, ob es ihnen gut oder schlecht geht. Aber der Grund dafür ist oft weniger klar. Es sind aber immer ganz konkrete Dinge, die dahinterstehen. Zum Beispiel, dass man im Job nicht mehr glücklich ist. Man gesteht sich das aber oft nicht ein und geht darüber hinweg nach dem Motto „Ich funktioniere ja eh noch“. Aber nur zu funktionieren ist für uns Menschen zu wenig.

CHEFINFO: Viele Menschen fühlen sich nach einem Jahr Corona müde und erschöpft. Woher kommt dieses Gefühl?

Poimer: Meiner Meinung nach kommt diese Müdigkeit aus einem Gefühl der Ohnmacht. Wenn der Mensch das Gefühl hat, dass er nichts bewegen oder gestalten kann und der Situation ausgeliefert ist, dann bewirkt das eine gewisse Resignation, man wird mürbe und müde. Aber es gibt immer einen persönlichen Gestaltungsspielraum – auch wenn er momentan etwas eingeschränkt ist. Es hilft oft schon, einfach rauszugehen und sich zu bewegen.

Zitat Birgit Anna Poimer

CHEFINFO: Sie bieten „Coaching am Berg“ an. Hilft Bewegung bei der Aufarbeitung von Problemen?

Poimer: Es sind gemütliche Wanderungen, bei denen das Mentale im Vordergrund steht. Gerade in Corona-Zeiten schlägt man damit gleich mehrere Fliegen mit einem Streich – man ist draußen, der Kopf wird frei, es ist gut für die körperliche Fitness und man braucht keine Maske. Vom Coaching her hat es den Effekt, dass das, was ich körperlich tue, auch das unterstützt, was mental passiert. Beim Gehen können sich Blockaden leichter lösen und neue Erkenntnisse werden besser gefestigt. Auch die freie Sicht vom Gipfel macht ebenfalls etwas mit der Psyche. Da arbeitet alles zusammen, um den Kopf frei zu bekommen und neue Perspektiven und Lösungen zu erkennen.  

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