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OÖ Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Letztentscheider des österreichischen Handels.
OÖ Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Letztentscheider des österreichischen Handels.
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Tag des Handels 2025: Starke Botschaft aus Gmunden

10.10.2025 um 11:49, Andrea Schröder
min read
Der österreichische Handel, eine tragende Säule der Wirtschaft, fordert bei seinem Branchenevent mehr Unterstützung von der Politik und weniger Regulierung.

Mit mehr als 400 Teilnehmer:innen aus Handel, Industrie und Politik setzte der Tag des Handels 2025 ein starkes Zeichen für die Zukunft der Branche. Beim jährlichen Branchentreffen im Toscana Congress Gmunden diskutierten Expert:innen über zentrale Themen wie Bürokratieabbau, Resilienz, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Nahversorgung.

Handel ist mehr als nur Verkauf

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, betonte bei der gemeinsamen Eröffnung mit REGAL-Geschäftsführer Roland Pirker und dem Bürgermeister von Gmunden, Stefan Krapf, die zentrale Rolle des Handels:

Der Handel beschäftigt 615.000 Menschen – das ist kein Randthema, sondern wirtschaftliche Realität. Wer die Inflation wirksam bekämpfen will, muss Energiekosten senken, Bürokratie abbauen und faire Online-Regeln schaffen.

Rainer Will

Der Tag des Handels zeigte: Der Handel will gestalten – braucht dafür aber passende Rahmenbedingungen.

Digitalisierung, Inflation, Lieferketten

Sascha Lobo, Autor und Digitalexperte, sprach in seiner Keynote über die Auswirkungen der KI-Transformation auf Wirtschaft und Gesellschaft. Seine These: Der Handel der Zukunft nutzt Künstliche Intelligenz strategisch, um Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und effizient zu bedienen.

Porträt am Rednerpult
Keynote Speaker Sascha Lobo widmete sich dem Thema KI

Der Handel der Zukunft ist aber eine KI-Maschine, die vorhersagt, welche Aufmerksamkeit sich wie monetarisieren lässt – und auch gleich die Umsetzung organisiert.

Sascha Lobo

Wie resilient ist Österreich?

In der politischen Podiumsdiskussion mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Landeshauptmann Thomas Stelzer wurden zentrale Herausforderungen thematisiert: steigende Kosten, die Inflationsentwicklung, der Bürokratiedruck und die Sicherung einer leistbaren, regionalen Nahversorgung.

Auf einer Bühne nebeneinander sitzend
OÖ Landeshauptmann Stelzer, Minister Totschnig. Handelsverband-Sprecher Rainer Will

Die aktuelle Billigpreis-Debatte gefährdet diese Wertschöpfungskette – das, was sich Landwirtschaft und Handel über Jahrzehnte aufgebaut haben, und deren Jobs.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Peter Klimek, Komplexitätsforscher, analysierte globale Risiken und deren Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit. Seine Analyse: Österreich muss gezielt in Robustheit und Flexibilität investieren – und dafür stärker mit Handel und Industrie kooperieren.

Im ersten Fachpodium diskutierten Vertreter:innen von REWE, SPAR, der BWB und Markenartikelindustrie über Lebensmittelpreise, Transparenz, territoriale Lieferbeschränkungen und regulatorische Herausforderungen im EU-Binnenmarkt.

 

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Das Panel eines der Fachpodien am Tag des Handels

Tag des Handel: Protagonisten und Eindrücke

Einwegpfand: die Umsetzung

Das neue Einwegpfand-System, das seit Anfang 2025 in Österreich gilt, wurde als positives Beispiel für praxisnahe Umweltpolitik hervorgehoben. Die Diskussionsrunde mit SPAR, EWP Recycling und TOMRA zeigte: Dank breiter Nahversorgung und technischer Infrastruktur gelingt die Rücknahme zuverlässig – offene Punkte bleiben dennoch.

Innovation und Zukunftstrends

Ob bei der Frage, wie Kundenbindung im digitalen Zeitalter funktioniert, oder im Fireside Chat zur Kreislaufwirtschaft mit IKEA und ARA – der Tag des Handels zeigte, wie vielfältig und zukunftsorientiert der heimische Handel aufgestellt ist.

Beim traditionellen Startup-Zapping präsentierten junge Unternehmen wie Dateio, BeanSaver und 3Hills IT neue Ideen für den Payment- und Retailbereich.

Porträt auf der Bühne
Einer der Start-Up Gründer am Tag des Handels: Florian Werksnies von 3 Hills IT

Im zweiten Themenblock diskutierten Expert:innen über Ernährungstrends wie "Sugar Free", "Meatless" oder "Sober Curious" – und über rechtliche Unsicherheiten bei der Kennzeichnung pflanzlicher Produkte. Der Handelsverband positionierte sich klar gegen ein EU-weites Verbot von Begriffen wie „veganes Würstel“.

Noch mehr Eindrücke 

Herausragende Leistungen

Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des Österreichischen Handelspreises 2025 an Jürgen Sutterlüty, der für seine Verdienste um die Handelslandschaft Vorarlbergs ausgezeichnet wurde. Klaus Koch (Brandtrust) hielt die Laudatio, auch Rainer Will und Stephan Mayer-Heinisch würdigten seine Leistungen.

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Der Österreichische Handelspreis ging an Jürgen Sutterlüty (Mitte)

Große Ehre

Den Großen Preis der Industrie erhielt Thomas Schmiedbauer, CEO von Wiesbauer, für seine unternehmerische Weitsicht und Innovationsstärke.

Auf der Bühne
Thomas Schmiedbauer (Mitte) nach der Preisverleihung

Abend mit Humor

Zum Ausklang des Tages begeisterte Omar Sarsam mit einem pointierten Kabarettprogramm, das die komplexen Themen des Events mit Leichtigkeit und Humor abrundete. Die Veranstaltung wurde kompetent von Angelika Pehab moderiert.

Auf der Bühne
Omar Sarsam in seinem Element als Entertainer

Den krönenden Abschluss des Tag des Handels 2025 bildete an Tag 2 die Keynote von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, der v.a. auf die Strategien der Bundesregierung zur Bekämpfung der hohen Inflation, auf geplante Bürokratiereformen sowie die Sicherstellung fairer Spielregeln im Onlinehandel näher einging.

Die Bundesregierung setzt auf einen faktenbasierten Schulterschluss mit dem Handel. Wir wollen faire Spielregeln und gegenseitiges Vertrauen statt pauschaler Kritik. Im Zentrum stehen gemeinsame Initiativen zur Standortstärkung, die gezielte Entlastung bei Energiekosten und der Kampf gegen strukturelle Wettbewerbsnachteile, wie etwa dem Österreichaufschlag.

Wirtschaftsminister Hattmansdorfer

Konstruktiver Dialog

Der Tag des Handels 2025 war mehr als eine Fachkonferenz – er war eine Plattform für klare Anliegen, lösungsorientierte Gespräche und das Bekenntnis zur Weiterentwicklung des österreichischen Handels.

Zentrale Botschaft: Wer Versorgung sichern, Innovation fördern und die Wirtschaft stärken will, muss den Handel ernst nehmen – als Partner auf Augenhöhe.

Tag des Handels in Bildern, Teil 3:

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