I am from Austria: Coca-Cola Chefin setzt auf Heimat
Frau Moosbrugger, Coca-Cola ist weltweit eine Kultmarke. Wie wichtig ist der österreichische Markt für Sie?
Lisa Moosbrugger: Österreich ist für uns ein Schlüsselland. Seit 90 Jahren produzieren wir hier, rund 83 Prozent unserer Getränke entstehen lokal. Damit sind wir nicht nur Arbeitgeber, sondern ein relevanter Wirtschaftsfaktor.
Viele Konsumenten sehen Coca-Cola noch immer als US-Konzern. Wie betonen Sie die lokale Verankerung?
Lisa Moosbrugger: Wir haben 2019 unser 90-jähriges Jubiläum gefeiert und seither klar gezeigt: Wir produzieren hier, zahlen hier Steuern, schaffen Arbeitsplätze. Mit Kampagnen wie „Aus Österreich für dich“ und Kooperationen mit heimischen Sportlern und Musikern holen wir die Marke ins Herz der Menschen.
Können Sie konkrete Beispiele nennen?
Lisa Moosbrugger: Ein Highlight war unser Musikwettbewerb mit Sänger Cesar Sampson, der jungen Talenten eine Bühne gab. Gleichzeitig setzen wir auf Sportsponsoring – vom ÖFB bis zu Events in der Region – und zeigen so, dass Coca-Cola keine ferne Marke ist, sondern Teil des Alltags in Österreich.
Wie viel Spielraum haben Sie als Tochtergesellschaft eines globalen Konzerns?
Lisa Moosbrugger: Sehr viel. Logo und Flasche sind natürlich weltweit gleich, aber bei Marketing, Sponsoring oder Innovationen entscheiden wir lokal. Das erlaubt uns, die globale Stärke mit regionaler Relevanz zu verbinden.
Gerade junge Zielgruppen sind schwer zu erreichen. Wie wollen Sie sie für Coca-Cola begeistern?
Lisa Moosbrugger: Die Jugend ist heute vielseitig unterwegs – TikTok ist aktuell unverzichtbar. Aber wir setzen auch auf Musik, Events und Influencer. Wichtig ist, auf den richtigen Kanälen authentisch präsent zu sein und echte Erlebnisse zu schaffen.
Welche Highlights erwarten die Konsumenten in der kommenden Saison?
Lisa Moosbrugger: Natürlich die legendäre Weihnachts-Truck-Tour – ein Fixpunkt für die Marke Coca-Cola. Außerdem gibt es für Fanta eine Halloween-Edition und mit Powerade starten wir Richtung Olympia 2026, unterstützt von den Skifahrern Lukas und Patrick Feuerstein.
Sport und Musik sind ein großer Teil Ihrer Strategie. Warum?
Lisa Moosbrugger: Beides sind Themen, die Emotionen wecken und Menschen verbinden. Wir haben langjährige Partnerschaften mit dem ÖFB, UEFA und FIFA, aber auch lokale Projekte, die zeigen: Coca-Cola ist nicht nur global, sondern mitten in Österreich. Und weil Sport und Musik auch privat meine Leidenschaften sind, habe ich daran doppelt Freude.
Coca-Cola wird oft als Symbol der Globalisierung gesehen. Wie gehen Sie mit Kritik am „amerikanischen Image“ um?
Lisa Moosbrugger: Das ist ein Thema, das wir sehr ernst nehmen. Manche sehen uns rein als US-Marke, dabei sind wir seit Generationen in Österreich verankert.
Deshalb legen wir so viel Wert darauf, unsere lokale Rolle zu zeigen – als Produzent, Steuerzahler, Arbeitgeber. Das ist gelebte Verantwortung.
Wie wichtig ist es Ihnen persönlich, die Marke in Österreich weiter zu stärken?
Lisa Moosbrugger: Es ist mein zentrales Ziel. Ich möchte, dass Coca-Cola hierzulande als relevanter Arbeitgeber und Partner wahrgenommen wird. Studien zeigen bereits unseren Beitrag zu Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen – das will ich noch sichtbarer machen. Wenn man in fünf Jahren über mich spricht, soll es heißen: „Lisa Moosbrugger hat Coca-Cola in Österreich noch näher zu den Menschen gebracht.“
Und wo sehen Sie sich selbst in fünf Jahren?
Lisa Moosbrugger: Mein Fokus bleibt darauf, die Marke Coca-Cola in Österreich weiter lokal zu verankern. Ich möchte, dass man mich damit verbindet, Arbeitsplätze gesichert, Mitarbeiter gut geführt und die Marke für Konsumenten relevanter gemacht zu haben.