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Blaulicht auf einem Polizeiwagen
Der 31-jährige Österreicher hat sich mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd durch Ottakring geliefert. (Symbolfoto)
Der 31-jährige Österreicher hat sich mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd durch Ottakring geliefert. (Symbolfoto)
Elmar Gubisch/iStock

Amokfahrt: Kiffer zuckt völlig aus, rast über Gehsteig

09.04.2024 um 13:59, Anna Kirschbaum
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Eine rücksichtslose Verfolgungsjagd hat sich ein 31-Jähriger gestern mit der Polizei geliefert. Dabei ist er über Gehsteige und Schutzwege gebrettert.

Ein mutmaßlicher Drogenlenker hat sich am Montagnachmittag mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd durch Wien-Ottakring geliefert. Bei der rücksichtslosen Raserei wurden vier Menschen verletzt. Es gleicht einem Wunder, dass nicht mehr passiert ist.

Routinekontrolle

Seinen Ausgang hat die Verfolgungsjagd im Zuge einer Routinekontrolle genommen. Ein Parksheriff hatte den betreffenden Wagen gegen 16:40 Uhr im Bereich der Ottakringer Straße kontrolliert. Dabei stellte er fest, dass die Kennzeichen gestohlen waren. Prompt alarmiert der Beamte die Polizei. Just als die Streife eintrifft, steigen zwei Männer in das Auto. Mit Blaulicht und Lautsprecherdurchsagen versuchen die Polizisten, die Männer im Fahrzeug zu stoppen. Der Lenker flüchtet und setzt zu beispiellosen Verfolgungsjagd an. Stopptafeln, rote Ampeln und Einbahnen ignoriert er dabei vollkommen.

Vier Verletzte bei Amokfahrt

Bei der rücksichtslosen Raserei wurden zwei Autofahrer und zwei Beamte verletzt. Ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist: Im Bereich Veronikagasse/Ottakringer Straße wurde es besonders gefährlich: Dort rast der Wagen über einen Schutzweg. Mehrere Passanten springen zur Seite, um nicht erfasst zu werden. Um der Polizei zu entkommen, schreckte der Mann nicht davor zurück, sein Auto auf den Gehsteig am Hernalser Gürtel zu lenken, auf dem zu diesem Zeitpunkt mehrere Menschen unterwegs waren. 

Die Polizei bleibt ihm dicht auf die Fersen. Einmal bremst der 31-Jährige kurz ab, sein Beifahrer springt aus dem Auto und entkommt zunächst unerkannt. Am Hernalser Gürtel raste der 31-Jährige mit seinem Pkw über den Gehsteig und gefährdete ebenfalls mehrere Menschen. Der Polizei entkam er mit diesem Manöver auch nicht. Auf seiner Flucht dürfte er seinen Wagen einmal kurz gestoppt haben: Sein Beifahrer sprang aus dem Auto und entkam zunächst unerkannt.

Im Bereich Lerchenfelder Gürtel/Friedmanngasse fährt er erneut bei Rot über die Kreuzung und steuert auf den Gehsteig zu. Dabei touchiert er ein Haus. In der Schellhammergasse und der Friedmanngasse stößt der Flüchtende mit zwei weiteren Fahrzeugen zusammen. Die beiden Lenker, eine 56-jährige Frau und ein 34-jähriger Mann, werden leicht verletzt. Die Frau erleidet eine Blessur an der Hand und muss zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus. Im weiteren Verlauf rammt der Wildgewordene zwei Streifenwagen, eine Polizistin wird ebenfalls leicht verletzt. 

Lenker gestoppt

Erst am inneren Hernalser Gürtel, ausgerechnet beim Polizeianhaltezentrum, gelingt es den Beamten den Mann zu stoppen. Obwohl sein Wagen blockiert ist, gibt der 31-Jährige nicht auf. Zu Fuß setzt er zum Sprint an. Auch als ihn die Polizisten schließlich einholen, wehrt er sich weiter massiv. Dabei wird ein weiterer Beamter durch Fußtritt leicht an Hand und Knie verletzt. 

Eine Einvernahme war nach der Festnahme zunächst nicht möglich. Im Auto des Österreichers hat die Polizei Suchtmittel (vermutlich Cannabis) und Tabletten gefunden. Es wird vermutet, dass der 31-Jährig bei der Verfolgungsjagd unter Drogen stand. Neben Cannabis könnte auch Kokain oder eine andere aufputschende Droge im Spiel gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hat einen umfassenden Drogentest angeordnet. 

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