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„Ich bin wie die Spinne, die mitten im Netz sitzt und Stakeholder und Institutionen verbindet.“ Andrea Huber, MINT-Koordinatorin
„Ich bin wie die Spinne, die mitten im Netz sitzt und Stakeholder und Institutionen verbindet.“ Andrea Huber, MINT-Koordinatorin
„Ich bin wie die Spinne, die mitten im Netz sitzt und Stakeholder und Institutionen verbindet.“ Andrea Huber, MINT-Koordinatorin
Udo Mittelberger

Andrea Huber: Brennen für Naturwissenschaften

07.05.2024 um 08:00, Weekend Magazin Vorarlberg
min read
Die MINT-Koordinatorin mit Sitz beim BIFO Vorarlberg präsentiert bei der „Langen Nacht der Forschung“ am 24. Mai in der CampusVäre 14 spannende Stationen.

Hatten Sie immer schon ein Faible für Naturwissenschaften?
Andrea Huber:
Mein Vater war Techniker, er hat alles repariert und wir Kinder waren immer dabei. Ich habe mit drei Jahren einen Schraubenschlüssel erhalten, um mein kaputtes Rad instandzusetzen. In der Oberstufe bewegten mich drei fachlich wie menschlich unglaublich tolle Lehrer, so bin ich auf den Studienzweig Verfahrenstechnik gekommen. Ich wollte immer wissen, was dahintersteckt oder wie etwas funktioniert.

Hinterfragen steckt elementar in der MINT-Strategie?
Andrea Huber:
Um das Interesse junger Menschen an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu stärken, hat das Land Vorarlberg mit der Wirtschaftskammer, der Bildungsdirektion und dem BIFO eine Förderstrategie mit vier Kernzielen – Steigerung des MINT-Basiswissens, Förderung der Begeisterung, Ausbau der Digitalisierung sowie Coaching für MINT-Berufs- und Ausbildungswege – entwickelt. MINT fördert vernetztes Denken und kritisches Hinterfragen. Schon die Kleinsten wollen wissen: Warum singt die Lok beim Anfahren? Warum ist der Himmel blau? Wieso ist der Sauerteig sauer? 

MINT Vorarlberg ist mit verschiedenenen Mitmachstationen bei der Langen Nacht der Forschung (24. 5., 17 bis 23 Uhr) z. B. Erfindungen von Frauen im Alltag; wie sich eine Biene im Labyrinth zurechtfindet; Mensch gegen Roboter – wer zauberwürfelt schneller? Wie funktioniert ein Getriebe?

Deswegen wird so früh als möglich angesetzt?
Andrea Huber:
Deshalb wird so früh als möglich angesetzt: bei MINT gibt es kein „zu jung“, wir forschen bereits im Kindergarten. In der Volksschule arbeiten wir mit 2100 Kindern in den 3. und 4. Klassen von 43 Volksschulen, vom Silbertal bis nach Eichenberg, und vermitteln spielerisch erste Einblicke in die Themen Coding. Unterstützt werden wir dabei von 350 Jugendlichen aus HTLs und Gymnasien, die die Kleinen bei den ersten Schritten begleiten. Übrigens ist MINT essentiell für Mädchen und Jungen, da es sprachliche Hürden überwindet, verbindet und den Forschergeist in Kindern entfacht.

Der Funke wird weitergetragen?
Andrea Huber:
2023 erreichten wir mit unseren MINT-Aktivitäten 22.000 Kinder, darüberhinaus sind es weitaus mehr. Erfreulich ist, dass auch die meisten Bibliotheken mitmachen. Das ist wunderbar: Kinder benötigen neunmal ein positives Erlebnis zum Thema MINT, damit es nachhaltig interessant ist und sie eine Laufbahn in dieser Richtung wählen. Wissen ist dynamisch. Unser Ziel ist es, Kindern diese Perspektive zu vermitteln und sie zu ermutigen, aktiv mitzugestalten, statt nur zu konsumieren oder auf dem Handy zu wischen. Sachen zu hinterfragen ist unendlich wichtig.

Andrea Huber im Weekend-Interview.
Andrea Huber im Weekend-Interview.

Zur Person: DI Andrea Huber MBA, CMC
MINT Koordinatorin

  • Jahrgang 1971, geb. Salzburg
  • wohnhaft in Bregenz
  • verheiratet, 3 Kinder
  • Werdegang: Matura am Realgymnasium, Studium der Verfahrenstechnik TU Graz, Tätigkeiten in Chemiebetrieb, Technologie, Stationen im Key Account, Elternzeit, Arbeit ab 2011 bei „tech2b“ OÖ, dann selbständig u.a. bei der Plattform V als Beraterin u.a. seit 2020, MINT-Koordinatorin Vorarlberg. 
  • Hobbies: Fotografie, Kirchenführungen in Herz Jesu, Leitung Adventmarkt, Skifahren, Radfahren

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