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Weihnachten Damals & Heute: Von Märkten & Bräuchen (I)

11.12.2020 um 10:08, Manuela Fritz
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Wir gehen den Anfängen des Innsbrucker Christkindlmarktes sowie den Bräuchen des Anklöpflns & der Sternsinger auf den Grund. Lesen Sie im zweiten Teil über die Tradition des Christbaums, Adventkalenders & des Christkinds als Gabenbringer.

Innsbrucks Christkindlmärkte

Dass heuer alles anders ist, ist leider eine Tatsache. Normalerweise würden bereits jetzt sechs zauberhaft idyllische Christkindlmärkte Innsbrucks Straßen beleben. Auch wenn das heuer leider nicht der Fall ist, lohnt sich doch ein Blick auf die Anfänge der Christkindlmärkte. Diese reichen nämlich bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der „Thomasmarkt“ jedes Jahr am 21. Dezember stattfand. Da sich die Bevölkerung dort traditionell für die Feiertage mit dem Fleisch frisch geschlachteter Schweine eindeckte, wurde er auch „Fackenmarkt“ genannt. Seit Ende des 17. Jahrhunderts gab es vom 4. bis 6. Dezember auch den „Nikolausmarkt“. Die Geburtsstunde des Christkindlmarktes im heutigen Sinen war 1973, als engagigerte Kaufleute vor dem Goldenen Dachl den ersten Christkindlmarkt initiiert haben.

Wussten Sie, dass . . .

. . . bis 1980 die so genannten „Fetzenstandln“ jeden Abend komplett abgebaut werden mussten?
. . . heute (in einem normalen Jahr) über 195 Stände auf den sechs Innsbrucker Christkindlmärkten zu finden sind?
. . . bisher jährlich ca. über 1,2 Millionen Besucher zur Adventzeit in Innsbruck gezählt wurden?
. . . rund 700 Arbeitsplätze durch die Christkindlmärkte direkt entstanden sind? 
. . . seit 2012 der Swarovski Kristallbaum mit über 170.000 Swarovski-Kristallen den Marktplatz beleuchtet? 

Bräuche & Riten. 

Besonders in der Weihnachtszeit werden Bräuche und Riten in Tirol hochgehalten. Die Anklöpfler etwa spenden noch heute Segen und vertreiben Naturgeister. Ihr erster Nachweis stammt aus dem 15. Jahrhundert, als sie die nahende Ankunft des Herrn verkündeten. Mit der Zeit vermischte sich die Ankündigung mit der Herbergssuche, weshalb heute meist als Hirten, Maria und Josef verkleidete Gruppen von Haus zu Haus ziehen. Auch die Sternsinger verkünden als Heilige Drei Könige verkleidet die Ankunft des Herrn. Seit dem 16. Jahrhundert bereits ziehen sie als Spendensammler für Klöster und bestimmte Berufsgruppen durch die Ortschaften. 1954 griff die Katholische Jungschar die Tradition auf und sammelt seither als Segens- und Friedensbotschafter Spenden für den guten Zweck.

Wussten Sie, dass . . . 

. . . das Anklöpfeln im Tiroler Unterland 2011 in die Liste des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen wurde? 
. . . die heimischen Sternsinger jährlich ca. 500 Projekte in Tirol, Österreich und der Welt unterstützen?
. . . die Sternsinger 2020 österreichweit knapp 18,5 Mio. Euro gesammelt haben? In Tirol wurden exakt 1.833.314,90 Euro gesammelt.

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