Schwere Unwetter im Gschnitztal: Bewohner per Hubschrauber evakuiert
- Murenabgänge in Gschnitz
- Aufräumarbeiten in Gang
- Stubaital abgeschnitten
- Lage im Bezirk Landeck
- Gefahr weiter hoch
Die anhaltende Hitzewelle hat in Tirol am Montag lokale Unwetter ausgelöst, die massive Niederschläge mit sich gebracht hat. In der 460-Seelen-Gemeinde Gschnitz im hinteren Gschnitztal ist es durch den Starkregen zu massiven Muren und Hangrutschungen gekommen. Etwa 25 Bewohner eines Weilers im Bereich Mühlendorf mussten evakuiert werden. Sie wurden vom Landeshubschrauber Libelle Tirol in Sicherheit gebracht.
Murenabgänge in Gschnitz
Am späten Montagnachmittag hat in Gschnitz Starkregen mit Hagel eingesetzt. In der Folge trat der Gschnitzbach teilweise über die Ufer. Besonders stark betroffen war der Bereich hinter der Pfarrkirche Maria Schnee, von wo aus sechs Muren abgegangen sind. Geröll- und Schlammmassen erreichten bewohntes Gebiet. Der Bereich der Kirche wurde stark vermurt.
Aufräumarbeiten in Gang
In etwa 20 Häuser ist Wasser eingedrungen. Der hintere Teil von Gschnitz war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Die Gschnitztalstraße (L 10) wurde durch Geröllmassen blockiert, eine Fahrradbrücke zerstört. Schwer beschädigt wurde nach ersten Angaben auch das Freilichtmuseum im beliebten Ausflugsort Mühlendorf. Das stärker bewohnte Gebiet im Ortskern ist großteils verschont geblieben.
Die Aufräumarbeiten haben noch am Abend begonnen. Man hofft, alle betroffenen Häuser noch bis zum Abend erreichen zu können. Verletzt wurde in der Gemeinde niemand.
Stubaital abgeschnitten
Von den Unwettern getroffen wurde auch das Stubaital, wo der hintere Talschluss ab dem Ortsteil Gasteig nicht mehr erreichbar war. Die Ranalter Landesstraße wurde auf mehreren Metern von Muren verschüttet. Vorsorglich evakuiert wurde der Campingplatz Volderau, Bewohner im Ortsteil Volderau sollten sich in obere Stockwerke begeben.
Lage im Bezirk Landeck
Im Bezirk Landeck kam es ebenfalls zu Murenabgängen und Verklausungen. In See traten mehrere Bäche nach Verklausungen über die Ufer, Überschwemmungen waren die Folge. In Strengen gingen Muren durch den Pleisbach und Dawinbach ab. Die Tiroler Straße war dort bis 22.10 Uhr gesperrt, die Gemeindestraße Toblweg wurde verschüttet und ist bis auf Weiteres nicht befahrbar. Die Ortsteile Innerberg und Mitterberg sind über andere Zufahrten erreichbar. In Flirsch wurde die Stanzertalstraße durch einen Murenabgang und eine Verklausung des Rammelbachs blockiert, die Sperre sollte laut Polizei bis mindestens Dienstagmorgen aufrechterhalten bleiben.
Gefahr weiter hoch
Die Böden sind nach den heftigen Regenfällen stark durchfeuchtet. Die Gefahr weiterer Murenabgänge bleibt weiter hoch. Räumungsarbeiten sind im Gange, um die betroffenen Verkehrswege wieder zugänglich zu machen.