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Ein einsamer Teddybär sitzt vor einem düsteren Fenster.
Der Mann zeigt sich im Wesentlichen geständig.
Der Mann zeigt sich im Wesentlichen geständig.
iStock.com/eranicle

Grausam: 80-Jähriger gesteht schweren Missbrauch an Enkeln

24.10.2023 um 13:24, Simone Reitmeier
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Eine besonders grauenhafte Tat erschüttert Tirol: Ein Mann (80) soll sowohl seine Töchter als auch seine Enkelinnen schwer sexuell missbraucht haben.

Gut zehn Minuten soll die Verlesung der Anklageschrift am Innsbrucker Landesgericht gedauert haben, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet. Für Richter Thomas Wallnöfer sei es die längste seiner Karriere gewesen. Am Montagnachmittag ist ein 80-jähriger Tiroler zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Seine Verbrechen sind an Grausamkeit kaum zu überbieten.

Von dunkler Vergangenheit eingeholt

47 Jahre nach seiner ersten Straftat holt den Mann seine düstere Vergangenheit ein. In den Jahren 1975 bis 1989 soll er seine minderjährigen Töchter regelmäßig brutal misshandelt und vergewaltigt haben. Ab 2009 hat er dasselbe auch mehrmals im Monat seinen Enkelinnen angetan. Die Mädchen seien von ihm festgehalten, geschlagen und sexuell missbraucht worden. Er habe ihnen Pornofilme gezeigt und gedroht, sie umzubringen. Die Opfer trugen schwere psychische Schäden davon.

Zehn Jahre Haft

Der Unterländer ist im Wesentlichen geständig, das Schöffengericht ist von seiner Schuld überzeugt. Das Urteil: zehn Jahre Haft, unter anderem wegen mehrfacher Vergewaltigung, Blutschande und Unzucht. Besonders reumütig zeigt sich der 80-Jährige offenbar nicht. "Das erleb‘ ich ja gar nicht", zitiert ihn die Tiroler Tageszeitung.

Mädchen lässt ihn auffliegen

Ans Tageslicht kommen die grausamen Taten durch ein mutiges, kleines Mädchen aus der Nachbarschaft. 2022 versucht der Pensionist unter anderem auch sie mit Süßigkeiten in seine Wohnung zu locken. Als er zudringlich wird, ergreift das Kind die Flucht. Die polizeilichen Ermittlungen kommen ins Rollen.

Nicht vor Gericht erschienen

Kurz vor Prozessbeginn um 9.30 Uhr fehlt vom Angeklagten jede Spur. Der Richter lässt den Mann von der Polizei zu Hause abholen und zum Gericht bringen. Mit 1,5 Stunden Verspätung kann die Verhandlung schließlich beginnen.

Hier bekommen Sie Hilfe

In Österreich stehen zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung, sowohl für Betroffene als auch für Menschen, die Betroffene kennen. Speziell für Kinder und Jugendliche bietet zum Beispiel die Organisation "Rat auf Draht" unter der Telefonnummer 147 wertvolle Hilfe an. Darüber hinaus sind österreichweit Kinderschutzzentren tätig, die umfassende Unterstützung bieten, insbesondere in Fällen von Gewalt gegen Minderjährige.

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