Betrug: Rumänin zockt Lienzer Pensionist ab
Ein Fall von schwerem Betrug erschüttert derzeit Osttirol: Eine 22-jährige rumänische Staatsangehörige hat einem 64-jährigen Mann aus Lienz über mehrere Monate hinweg einen fünfstelligen Eurobetrag entlockt. Der Mann hatte die Frau im Herbst 2024 kennengelernt und ihr über einen längeren Zeitraum hinweg vertraut.
Gesamte Ersparnis erbeutet
Nach Angaben der Polizei erschlich sich die junge Frau das Vertrauen des Mannes mit der Behauptung, ihre Mutter sei schwer krank. Im weiteren Verlauf gab sie an, dass die Mutter verstorben sei und sie Geld für Pflege- und Bestattungskosten benötige. Der 64-Jährige, der von einer echten Notlage ausging, überwies ihr daraufhin über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder Geldbeträge. Insgesamt belief sich die Summe auf mehrere Zehntausend Euro.
Die Betrügerin agierte über Monate hinweg, ohne dass der Mann Verdacht schöpfte. Erst als seine Ersparnisse vollständig aufgebraucht waren, vertraute er sich seiner Schwester an. Diese verständigte daraufhin umgehend die Polizei.
Zwei Personen verhaftet
Die Polizei konnte die Verdächtige bei einem weiteren vereinbarten Treffen mit dem Opfer am Bahnhof Lienz am 27. Mai 2025 festnehmen. Bei ihrer Einvernahme legte die 22-Jährige ein umfassendes Geständnis ab.
Neben ihr wird auch ihr 19-jähriger rumänischer Freund angezeigt. Laut Polizei war er mehrfach bei Treffen anwesend und unterstützte die Frau bei der Durchführung des Betrugs. Gegen ihn wird wegen Mittäterschaft ermittelt.
Polizei warnt vor Betrugswelle
Seit Wochen warnt die Landespolizeidirektion Tirol vor einer Welle von Betrugsanrufen, bei denen sich Täter als Polizisten oder Staatsanwälte ausgeben und unter dem Vorwand eines angeblichen Unfalls oder einer Notlage Bargeld und Wertgegenstände von meist älteren Personen fordern.
Die Polizei appelliert eindringlich, bei ungewöhnlichen Geldforderungen wachsam zu sein und im Zweifel umgehend die nächste Polizeidienststelle zu verständigen.