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Homeoffice: Tipps & Tricks

31.03.2021 um 09:23, Alexandra Nagiller
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Gut ein Jahr sind viele von uns mit Unterbrechnungen im Homeoffice. Was macht das mit uns? Und was sind die gesundheitlichen Folgen? Wir haben bei Tiroler Experten nachgefragt – inklusive praktischer Tipps.

Homeoffice kann unseren Rücken belasten. Der Nackenbereich sowie der obere und untere Rücken leiden besonders, aber auch der Schultergürtel bis hin zu den Handgelenken kann beleidigt sein. „Ein nicht ergonomischer Arbeitsplatz, so wie es bei vielen zu Hause der Fall ist, kann Rückenprobleme auslösen oder bereits bestehende Beschwerden verstärken“, weiß Martha Fridrich, Arbeitsplatz-Spezialistin der FH Gesundheit. Doch selbst wenn nicht alles optimal ist, lässt sich doch einiges tun: „Machen Sie vor der Arbeit ein paar Bewegungs- und Dehnübungen oder eine Runde um den Block. Schließlich fällt der Weg zur Abeit weg und so kommt der Kreislauf ein bisschen in Schwung. Ein Bürostuhl ist ebenfalls hilfreich – und wenn Sie am Laptop arbeiten, investieren Sie in eine externe Tastatur samt Maus. Stellen Sie den Laptop z.B. auf einen Bücherstapel, sodass die Oberkante des Bildschirms bei aufrechten Sitzposition auf Augenhöhe oder knapp darunter ist, und zwar eine Armlänge entfernt. Das unterstützt die Sitzhaltung. Zudem ist die Sitzdauer im Homeoffice tendenziell höher. Wechseln Sie mindestens alle 15 Minuten die Position und stehen Sie alle 30 bis 60 Minuten auf und bewegen sich – stellen Sie sich eine Erinnerung am Handy ein.“  


Große Umstellung.

Einzig im Homeoffice zu arbeiten sieht Barbara Sperner-Unterweger, Direktorin der Universitätsklinik für Psychiatrie II, kritisch: „Als Teil der Arbeitswelt, kombiniert mit Tagen im Büro, gibt es aber viele Vorteile. Man muss sich jedoch gut organisieren und Trennlinien zwischen Arbeit und Privatleben ziehen – man sollte also nicht permanent erreichbar sein. Fixe Schlaf- und Essenszeiten, aber auch fixe Zeiten für Dinge die man gerne macht, sollten eingeplant werden. Zudem fehlt der direkte Kontakt zu den Kollegen, auch hierfür sollte es in Unternehmen den Mut geben, neue Wege zu gehen.“ Viele Tipps gibt es unter: www.psychosomatik-innsbruck.at


Problemzone Augen.

Die Arbeit zu Hause belastet aber auch unsere Augen. „Das Hauptproblem ist das eingeschränkte Sichtfeld. Sich stundenlang auf den PC zu konzentrieren ist anstrengend, gerade, wenn der Arbeitsplatz nicht optimal eingestellt ist. Das Auge kompensiert dies und wird kurzsichtig“, erklärt Optiker Wolfgang Isser. Er empfiehlt die 20:20 Regel: Alle 20 Minuten 20 Sekunden in die Ferne schauen. Dann bewusst machen, ob die Fernsicht wieder etwas besser ist. Zudem sollte man auf den Wasserhaushalt achten, um Augentrockenheit vorzubeugen: bei einem Körpergewicht von 50 kg sollte man z.B. 1,5 Liter Waser trinken. „Ein Tipp ist auch, bewusst zu blinzeln und so die Lidschlagfrequenz zu erhöhen“, ergänzt Isser, der so wie sein Bruder  Christian ein großes Problem durch unseren Bildschirmfokus auf uns zukommen sieht: „Bis 2050 wird die Hälfte der Kinder und Jugendlichen kurzsichtig sein“, erklärt der Landesinnungsmeister. Neue Brillen sollen nun helfen, die fortschreitende Kurzsichtigkeit bereits in jungen Jahren zu stoppen – denn pathologisch hohe Dioptriezahlen sorgen für schwerwiegende Folgeprobleme wie Netzhautablösung oder Makuladegeneration.

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