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Explosion mit riesiger Rauch- und Feuerwolke über Industriegebäuden in Nußdorf-Debant, dahinter Berge, dramatische Szene während eines Großbrands.
Ein Großbrand in der Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant hat den Katastrophenalarm ausgelöst.
Ein Großbrand in der Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant hat den Katastrophenalarm ausgelöst.
FF Nierendorf / Facebook

Großbrand in Osttirol: Katastrophenalarm an Bevölkerung

29.06.2025 um 08:30, Stefanie Hermann
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In Nußdorf-Debant hat ein Großbrand die Recycling-Anlage Rossbacher zerstört. Der Katastrophenalarm wurde ausgelöst, Veranstaltungen weitflächig abgesagt.

Am Samstagnachmittag ist in der Recycling-Anlage von Nußdorf-Debant im Bezirk Lienz ein verheerender Großbrand ausgebrochen. Kurz nach 13.25 Uhr haben mehrere laute Explosionen das Gelände erschüttert. Innerhalb weniger Minuten hat sich das Feuer, angefacht durch drehende Winde, rasant ausgebreitet und große Teile des Areals erfasst. Dichte Rauchwolken sind weit über Osttirol hinaus sichtbar gewesen und haben die Region in Alarmbereitschaft versetzt.

Katastrophenzüge unterstützen Großeinsatz

Mehr als 200 Einsatzkräfte von insgesamt 13 Feuerwehren sind seither im Dauereinsatz gestanden. Unter höchster Gefahr haben sie versucht, das Inferno mit weitreichenden Wasserwerfern einzudämmen. Weil die Gefahr von Splitterflug nach Explosionen massiv gewesen ist, haben die Feuerwehrleute zeitweise keinen direkten Löschangriff durchführen können. Dabei haben sie auch gezielt eine Stromleitung und einen Mast vor den Flammen abgeschirmt, um noch größere Schäden zu verhindern.

Bereits am Samstagabend sind Katastrophenzüge aus Oberkärnten eingetroffen, Sonntagfrüh folgte Verstärkung aus Kitzbühel und Kufstein, ausgestattet mit Tanklöschfahrzeugen, Pumpen und Schläuchen. "Die primäre Aufgabe der Feuerwehren ist es derzeit, eine weitere Ausbreitung des Großbrandes zu verhindern", betont Landesfeuerwehrinspektor Rene Staudacher. Der Schutz der eigenen Kräfte sowie der Bevölkerung stehe im Mittelpunkt.

🚨KAT ZUG ALARMIERUNG NACH OSTTIROL / NUẞDORF - DEBANT🚨 Aktuell sind 9 Kameraden der Feuerwehr Fieberbrunn mit dem KAT...

Gepostet von Feuerwehr Fieberbrunn am Samstag, 28. Juni 2025

Fünf Feuerwehrmänner verletzt

Trotz aller Vorsicht hat es bei den dramatischen Löscharbeiten mehrere Verletzte gegeben. Fünf bis sechs Feuerwehrleute haben sich verletzt, einige Einsatzfahrzeuge sind durch Hitze und Trümmer beschädigt worden. Die Feuerwehr hat deshalb in Osttirol sogar zum Verzicht auf die traditionellen Herz-Jesu-Feuer aufgerufen – für den Fall, dass weitere Brände ausbrechen, stünden kaum mehr Einsatzkräfte zur Verfügung.

 

🚨Einsatz 17/25 🚨Vorbericht 🗓 28.06.2025 🕖 22:10 Uhr 📍 Nußdorf Debant / Osttirol 📟 KHD Zug / Brand Aufgaben: Bereits...

Gepostet von Freiwillige Feuerwehr NIEDERNDORF am Samstag, 28. Juni 2025

Warnung an die Bevölkerung: Türen zu, Lüftungen aus

In insgesamt sieben Gemeinden wurde der Katastrophen-Alarm ausgelöst. Per AT-Alert-SMS sind tausende Menschen in Nußdorf-Debant, Lienz, Iselsberg-Stronach, Lavant, Tristach, Dölsach und später auch Nikolsdorf aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lüftungen abzuschalten und Aufenthalte im Freien möglichst zu vermeiden. Aus Sicherheitsgründen sind Schwimmbäder evakuiert, Veranstaltungen abgesagt und im Nahbereich sogar der Strom abgeschaltet worden. Die Bahnlinie zwischen Lienz und Oberdrauburg musste komplett gesperrt werden.

Löscharbeiten am Sonntag: Noch keine Entwarnung

Über Nacht haben die Einsatzkräfte erste Erfolge erzielt und das Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude sowie ein Umspannwerk verhindert. Mit Wasserwerfern konnte das Flammenmeer ein wenig eingedämmt werden, eine Entwarnung gibt es aber noch nicht. Die Warnung an die Bevölkerung bleibt daher weiterhin aufrecht.

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