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C. Palfrader/Caritas

Gemeinsam anpacken: Frewilligenzentrum Tirol

26.04.2021 um 10:43, Alexandra Nagiller
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Vor 20 Jahren wurde das Freiwilligenzentrum Tirol von der Caritas Tirol und den Barmherzigen Schwestern Innsbruck gegründet – und dient als Drehscheibe für professionelle Freiwilligenarbeit. Auch in Corona-Zeiten.

Durchschnittlich vermittelt das Freiwilligenzentrum Tirol 300 neue Freiwillige pro Jahr. Darüber hinaus engagieren sich mehrere hundert Menschen   in Aktionen wie der Freiwilligenwoche oder dem Projekt „Zeit schenken“. Also jede Menge Tiroler wollen anpacken. Doch Corona hat die Arbeit des Freiwilligenzentrums Tirol Mitte nicht leichter gemacht, wie deren Leiterin Sibylle Auer erzählt: „Viele Freiwillige haben sich gemeldet und wollen sich engagieren. Angepasst an die neuen Umstände haben wir versucht, dies zu organisieren. Und parallel auch neue Wege gefunden, wie z.B. e-volunteering.“

Virtuelle Hilfe.

Dabei hat e-volunteering viele Gesichter, wie Auer erzählt: „ Das reicht von der Frau, die Englisch unterrichtet für Kinder in Armenien oder virtuell Nachhilfe in Mathematik gibt, bis hin zur Energieberatung im Rahmen des Projektes Doppelplus.“ Doppelplus bietet mittels Erklärfilmen Energieberatung für einkommensschwache Familien, auch in Sprachen wie Farsi. Tipp: diese Filme sind genauso wie viele andere des Freiwilligenzentrums auf YouTube zu finden.
Durch Corona ist zudem das Projekt „Leselampe“ entstanden: Freiwillige erzählen oder lesen Geschichten für Demenzkranke und Pflegebedürftige. Die Aufnahmen werden den Heimen zur Verfügung gestellt, quasi als hörbares Tor nach außen. Visuell bietet das Projekt „Gute Aussichten“ Anregungen: Bilder bzw. Fotografien werden in den Heimzimmern aufgehängt und bieten Anregungen für aktuell noch virtuelle Gespräche, hoffentlich auch bald persönliche Diskussionen und Erinnerungen zum Austauschen.

Buddy-Projekt.

Ein weiteres Projekt, das gerade in Zeiten der sozialen Isolation besonders wichtig ist, ist das Buddy-Integtrationsprojekt, bei dem Freiwillige die Möglichkeit haben, anerkannten Flüchtlingen, subsidiär Schutzberechtigten oder Asylwerbern bei der Bewältigung ihres Alltags im neuen Land zu helfen. Patrick Matzak etwa betreut einen 39-jährigen Kurden aus dem Irak und freut sich über jeden Erfolg, den sie gemeinsam meistern.

Laufwunder.

Doch auch Kids können Gutes tun, so etwa beim Laufwunder der youngCaritas. Alle Tiroler Schulen können daran teilnehmen. Ein großes Gemeinschaftsevent gibt es Corona- bedingt heuer nicht, aber eine Teilnahme lohnt sich dennoch: Mit jeder gelaufenen Runde wird Geld von Sponsoren gesammelt, das Kindern und Jugendlichen in Not hilft. Infos gibt es hier

Freiwilliger werden.

Die Projekte sind also vielfältig. Caritas-Direktor Georg Schärmer sieht bereits einenan sich hohen Grundwasserspiegel für Solidarität, doch weitere helfende Hände sind immer willkommen. Das bestätigt auch Sibylle Auer, die gleichzeitig eine Verschiebung weg von einem dauerhaften Freiwilligendienst hin zu projektbezogenen Einsätzen sieht, bei denen die Menschen auch mehr Mitgestaltungssrechte haben: „Das bedeutet, dass sowohl die Freiwilligen, als auch die Projekte anspruchsvoller werden. Schön ist, dass gerade das Engagement junger Menschen dadurch stark zunimmt. Das ist natürlich von Vorteil gerade bei digitalen Projekten.“ Und wenn man nun selbst auch als Freiwilliger etwas beitragen möchte? Eine Freiwilligenmesse gibt es zwar erst wieder 2022, aber wer Interesse hat, findet alle relevanten Informationen hier (Tel. 0512/7270/35). „Im Normalfall rufen Interessierte an. Wir beraten dann und versuchen herauszufinden, welche Projekte zu der jeweiligen Lebensphase passen. Dann werden die jeweiligen Einrichtungen vermittelt, falls es passt“, erklärt Auer. Zusammengearbeitet wird dabei mit 281 Partnerorganisationen.

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