Brenner Basistunnel: Mega-Baustelle startet
- Spitzenpolitiker vor Ort
- Brenner-Problem: Enormer Transitverkehr
- Unterirdische Tunnelverbindung zwischen AUT und IT
- Projekt verschlingt Milliarden
Tirol steht am Donnerstag ganz im Zeichen des Brenner-Basistunnels (BBT) und Transit: Am Brenner auf italienischem Staatsgebiet wird der Durchschlag des Erkundungsstollens für den Basistunnel gefeiert, der im Jahr 2031 fertiggestellt sein soll. Im Fokus wird auch das Dauerthema Transit stehen.
Spitzenpolitiker vor Ort
Die Liste der Festgäste ist hochkarätig: Unter anderem kommen Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Verkehrsminister Matteo Salvini. Auch EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas und Österreichs Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) werden erwartet. Die beiden werden bereits vor dem Festakt am Brenner an einer Transitunterredung im Innsbrucker Landhaus mit Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) teilnehmen. Ein Vertreter aus Deutschland wird nicht vor Ort sein.
Brenner-Problem: Enormer Transitverkehr
Das Problem des überbordenden Transitverkehrs auf der Brennerstrecke wird dann wohl auch bei der Feier am Brenner stets präsent sein. Ob es auch zu informellen Gesprächen kommen wird, blieb vorerst offen. Große Ergebnisse werden nicht erwartet, die Beteiligten könnten sich aber etwa darauf verständigen, in Zukunft (wieder) konkret über das Dauerstreitthema zu verhandeln. Kommissar Tzitzikostas wird sich aber wohl nicht weit aus dem Fenster lehnen, hängt doch die beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) liegende Klage Italiens gegen Österreich wegen der Tiroler Anti-Transit-Maßnahmen wie ein Damoklesschwert über dem donnerstäglichen „Feiertag“.
Unterirdische Tunnelverbindung zwischen AUT und IT
Mit dem Durchschlag im Erkundungsstollen wird es erstmals eine unterirdische Tunnelverbindung zwischen den Projektgebieten Österreich und Italien geben. Der 55 Kilometer lange Brenner-Basistunnel soll im Jahr 2032 in Betrieb gehen.
Projekt verschlingt Milliarden
Die Durchschlagsstelle befindet sich in etwa unter der Geigenspitze und liegt unter rund 1.420 Metern Gestein. Die Inbetriebnahme ist für 2032 – also ein Jahr nach der Fertigstellung – geplant. Mit 64 Kilometern Länge ist der Brenner-Basistunnel dann laut ÖBB die längste Eisenbahnverbindung der Welt. Insgesamt verschlingt das Jahrhundertprojekt 10,5 Milliarden Euro.
