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Drei österreichische Polizeiautos mit Blaulicht stehen nebeneinander in einer Fußgängerzone in der Innsbrucker Innenstadt. Im Hintergrund sind ein SPAR-Supermarkt, Altbauten und Passanten zu sehen.
Die Polizei hat den Urheber der Bombendrohung an einer Innsbrucker NMS ausgeforscht.
Die Polizei hat den Urheber der Bombendrohung an einer Innsbrucker NMS ausgeforscht.
FotoTToo / iStock

Bombendroher gefasst: Er ist erst 13

27.05.2025 um 12:18, Stefanie Hermann
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Der Urheber der Bombendrohung ist ausgeforscht. Trotz fehlender Strafbarkeit will die Polizei die Einsatzkosten in Höhe von 11.000 Euro zurückfordern.

In den vergangenen Tagen ist es österreichweit zu einer Serie von Bombendrohungen gegen Bildungseinrichtungen gekommen. Zahlreiche Schulen mussten evakuiert, Unterricht abgebrochen und Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden. Auch Kindergärten waren teilweise betroffen. Die Polizei verzeichnete eine auffällige Häufung anonymer Drohanrufe, die Behörden standen unter erheblichem Druck.

Bereits am Abend des 14. Mai ist über den Notruf eine solche Drohung gegen die Neue Mittelschule Reichenau in Innsbruck eingegangen. Eine Durchsuchung der Schule blieb ergebnislos. Jetzt konnte der Anrufer gefasst werden.

13-jähriger Schüler geständig

Nach umfangreicher Spurensicherung und Recherchen durch das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Innsbruck wurde ein 13-jähriger österreichischer Schüler als Verdächtiger ausgeforscht. Der Jugendliche ist strafunmündig, zeigte sich jedoch zur Tat geständig. Laut Polizei hat er am 14. Mai bei der Leitstelle angerufen und einen Anschlag für den nächsten Tag angekündigt.

11.000 Euro Kosten

Strafrechtliche Konsequenzen drohen dem Jugendlichen aufgrund seines Alters nicht, folgenlos dürfte der Fall aber nicht bleiben. Der Einsatz hat laut Angaben der Landespolizeidirektion Tirol Kosten von über 11.000 Euro verursacht. Diese Summe will die Behörde nun unabhängig von der Strafmündigkeit des Täters einfordern. Die Verantwortung dürfte damit auf die Eltern des Jugendlichen zukommen. In ähnlichen Fällen werden solche Beträge zivilrechtlich geltend gemacht.

Die Ermittlungen zu den weiteren Drohungen in Österreich laufen unterdessen weiter. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, keine falschen Notrufe abzusetzen; nicht nur wegen der rechtlichen Folgen, sondern auch wegen der enormen Belastung für Einsatzkräfte und Schulgemeinschaften.

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