Uni Graz entwickelt neue Corona-Impfung als Nasenspray
Um auch Menschen, die sich vor dem Stich oder einer möglichen Genmanipulation fürchten, mit einer Impfung gegen das Corona-Virus zu versorgen, hat das Team vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz in Zusammenarbeit mit der Tufts University in Massachusetts (USA) ein besonderes Vakzin entwickelt: Es ist nicht nur kostengünstig in der Herstellung und bei Raumtemperatur lagerbar, sondern kann auch ganz einfach ohne medizinisches Personal verabreicht werden – nämlich als Nasenspray. Das Patent für die Erfindung ist bereits angemeldet. Als Trägermaterial für den Impfstoff werden abgeschnürte Außenmembranen von Cholera- und Kolibakterien, die bereits jahrzehntelang erforscht wurden, eingesetzt. Diese werden mit Informationen über das Spike-Protein des Covid-Erregers beladen, um das Immunsystem zu aktivieren. In ersten Versuchen bei Mäusen zeigte sich das neue Vakzin ähnlich wirksam wie die bereits verwendeten Corona-Impfstoffe. Nun ist die Uni Graz auf der Suche nach Industriepartnern für klinische Studien.
Großes Potenzial
Auch wenn diese Entwicklung an der aktuellen Situation wahrscheinlich nichts mehr ändern kann, so sieht Stefan Schild vom Institut für Molekulare Biowissenschaften großes Potenzial in der neuen Technologie: „In Afrika sind erst drei Prozent der Bevölkerung immunisiert, und die derzeit verfügbaren Impfstoffe werden sicher nicht ausreichen, um die Pandemie dauerhaft unter Kontrolle zu bringen.“ Durch die einfache Produktion und Verteilung könnte man auch Menschen in diesen Gebieten erreichen. Die Verabreichung durch die Nase könnte außerdem die Wirksamkeit erhöhen, da die Abwehrkräfte in den Schleimhäuten aktiviert werden.