Bürgermeister Daniel Kos: "Vor mir hat niemand Angst"
Inhalt
- Über die Belebung der Innenstadt und die Dreier-Koalition
- Über Medienberichte zu seiner Vergangenheit
- Zur Person
Sie sind der erste blaue Bürgermeister der Stadt Leibnitz. Haben Sie je damit gerechnet, die SPÖ nach 20 Jahren aus dem Amt zu heben?
Kos: Gerechnet haben wir damit nicht, aber wenn man in der Politik ist, ist es das Ziel, Verantwortung zu übernehmen. Und die Verantwortung als Bürgermeister ist natürlich die größte, die man in der Stadt haben kann.
Können Sie der Arbeit ihres Vorgängers Michael Schumacher etwas Positives abgewinnen?
Kos: Es gibt Dinge, die sind gut gelaufen, und es gibt Dinge, die sind weniger gut gelaufen.
Wie zum Beispiel?
Kos: Ich möchte jetzt keine Wertungen vornehmen. Für mich ist es wichtig, in die Zukunft zu blicken und Leibnitz voranzubringen. Wir haben einige große Themen vor. Zum Beispiel den Ausbau des Ortsteils Kaindorf, das Schaffen von Kindergartenplätzen oder die Belebung der Innenstadt.
Über die Belebung der Innenstadt und die Dreier-Koalition
Welche Pläne gibt es, um die Innenstadt wieder auf Vordermann zu bringen?
Kos: Wir wollen Leibnitz zum Tor der Südsteiermark machen. Die größte Chance sehen wir im sanften Tourismus. Und wenn man die Frequenz hat, kann man die Stadt wieder beleben. Unser Fokus liegt auch darauf, die Optik von Leibnitz zu verbessern. Dann muss man dafür sorgen, dass es zu Betriebsansiedelungen kommt.
Sie sprechen davon, dass es im Rathaus nun wieder „menscheln“ wird. Was kann man sich darunter vorstellen?
Kos: Das, was in den letzten Jahren gefehlt hat, waren die Wertschätzung und der Umgang mit Menschen auf Augenhöhe. Und ich habe bereits nach meiner Wahl zum Bürgermeister deutlich signalisiert, dass unsere Hände Richtung SPÖ, Grüne und Neos ausgestreckt sind.
Wird die Koalition mit der ÖVP und der Bürgerliste halten?
Kos: Ich bin fest davon überzeugt. Demokratie ist etwas Schönes, die absoluten Mehrheiten sind das große Problem. Und es wird definitiv interne Diskussionen geben, aber vor denen hat keiner von uns dreien Angst.
Bis jetzt hat mir noch niemand gesagt, dass er Angst vor mir hat. Dafür spüre ich eine Aufbruchsstimmung.
Über Medienberichte zu seiner Vergangenheit
Vor Kurzem haben Medienberichte über Ihre angeblich rechte Vergangenheit, beispielsweise beim Alpenländischen Kulturverband, für Aufregung gesorgt.
Kos: Für mich ist das kein Thema und die Quellenangaben sind mehr als fragwürdig.
Haben Sie nicht das Gefühl, solche Artikel könnten verunsichern?
Kos: Mir ist es wichtig, greifbar zu bleiben. Wenn ich Feedback möchte, dann gehe ich auf den Hauptplatz und frage die Menschen. Bis jetzt hat mir noch niemand gesagt, dass er Angst vor mir hat. Stattdessen spüre ich eine Aufbruchsstimmung.
Zur Person
Daniel Kos wurde 1976 geboren und wuchs in Glanz an der Weinstraße auf. Ers ist im Management einer Baumarktkette tätig, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine politische Karriere begann 2000 als FPÖ-Gemeinderat in Glanz. Nach dem Umzug nach Leibnitz engagierte er sich ab 2005 dort im Gemeinderat.