Millionenpleite in St.Florian: 80 Gläubiger betroffen
- Unternehmen im Überblick
- Ursachen der Krise
- Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
- Sanierungsplan und Quote
- Verfahrensdaten
Der Alpenländische Kreditorenverband hat mitgeteilt, dass über das Vermögen des niederösterreichischen Maschinenbauers Rockster Austria International GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet wurde – zuständig ist das Landesgericht Steyr. Die Eröffnung erfolgte am Montag.
Unternehmen im Überblick
Rockster Austria International GmbH ist eine im Jahr 2004 gegründete GmbH. Der Betrieb ist im Maschinenbau tätig und produziert mobile Brech- und Siebanlagen. Das Stammkapital von 100.000 Euro ist voll eingezahlt. Geschäftsführer sind DI Norbert Feichtinger und Thomas Hagsiel. Aktuell sind von der Pleite 17 Dienstnehmer betroffen.
Ursachen der Krise
Die Eröffnung des Verfahrens wird firmenseitig auf mehrere Faktoren zurückgeführt:
- Der Krieg in der Ukraine löste starke Preissteigerungen aus.
- Die Baubranche erlitt einen Einbruch, was die Nachfrage nach Baumaschinen reduzierte.
- Der russische Markt brach aufgrund von Sanktionen weg.
- Obwohl ein Geldgeber gewonnen werden konnte, blieb das Jahr 2025 marktseitig angespannt, und die Rückführung von Verbindlichkeiten war unmöglich.
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Die Antragstellerin listet Verbindlichkeiten von rund 7,5 Millionen Euro bei etwa 80 Gläubigern auf:
- Bankverbindlichkeiten: 3,9 Millionen Euro
- Lieferantenverbindlichkeiten: 525.000 Euro
- Dem stehen Vermögenswerte in Höhe von 7,8 Millionen Euro gegenüber, allerdings sind diese wertberichtigt – insbesondere nicht werthaltige oder strittige Forderungen. In der Bilanz vom 29. Februar 2024 wurde das Anlagevermögen mit 268.730,52 Euro ausgewiesen.
Sanierungsplan und Quote
Rockster soll künftig als reines Handelsunternehmen weitergeführt werden. Der Sanierungsplan sieht die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent vor, welche innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans geleistet werden soll.
Verfahrensdaten
Das Verfahren wurde am 21. Juli 2025 eröffnet. Die Frist zur Anmeldung der Forderungen endet am 9. September 2025. Die Prüfungstagsatzung findet am 23. September 2025 statt, gefolgt von der Sanierungsplantagsatzung am 14. Oktober 2025. Zum Insolvenzverwalter wurde Mag. Dr. Heinz Kassmannhuber bestellt.