Das Gold des Burgenlands - ein Projekt der Superlative
Dass im Burgenland nicht nur angekündigt sondern auch umgesetzt wird, kann man wohl kaum bestreiten. Aber mit dem "Projekt Tomorrow", das in den Räumlichkeiten der Uni Credit Bank Austria in Wien präsentiert wurde, erreicht man nun nochmals eine neue Dimension.
Die Ziele werden dabei von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Burgenland Energie CEO Stephan Sharma klar formuliert: Energieunabhängigkeit und CO2-neutrale Energiegewinnung.
Photovoltaik und Windkraft vereint
Schon jetzt zählt das Burgenland zu den Vorreitern bei Windkraft und Photovoltaik, aber bis 2030 sollen Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 2.000 Megawatt entstehen, was laut Stephan Sharma 10 Donaukraftwerken entspricht. Große Stromspeicher sollen das Megaprojekt noch weiter optimieren.
Das "Projekt Tomorrow" besteht aus insgesamt 40 Projekten im ganzen Burgenland. Als Errichter fungiert die Burgenland Energie AG. Laut CEO Stephan Sharma setzt man dabei stark auf die Hybrid-Bauweise, bei der sich Wind- und Solarkraft sehr gut ergänzen. Aber das ist noch nicht alles - eine parallele landwirtschaftliche Nutzung ist bei vielen dieser modernen Anlagen ebenso möglich.
Das Gold des Burgenlands
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Stephan Sharma betonen beide das dem Megaprojekt zugrundeliegende Motto: "Erneuerbare Energien sind das Gold des Burgenlands". Wohl nicht zu Unrecht, denn die Zahlen vom "Projekt Tomorrow" wirken durchaus beeindruckend. Der Wertschöpfungseffekt liegt laut Sharma bei rund 3,6 Milliarden Euro und am Arbeitsmarkt sollen dadurch 12.000 Arbeitsplätze entstehen. Ganz zu schweigen von einer deutlichen Reduktion der Energiekosten, die laut dem Vorstandsvorsitzenden der Burgenland Energie dringend notwendig ist, da Strom und Gas bei uns rund 200 Prozent teurer seien, als in den USA.
Investitionen in die Zukunft
Das klingt alles sehr vielversprechend, doch woher soll das Geld kommen? Schließlich geht es bereits in der ersten Phase des Projekts um ca. 700 Millionen Euro. Bei der Finanzierung kommen die Banken und Versicherungen ins Spiel. Vor allem die Europäische Investmentbank übernimmt mit 355 Millionen einen wesentlichen Anteil, aber auch die Bank Austria, Raiffeisen Bank International (RBI), Erste Bank und die Landesbank Baden-Württemberg sind dabei - ebenso wie die Wiener Städtische Versicherung und die Investmentgruppe HDI. Der nun präsentierte "Deal" wurde über rund zweieinhalb Jahre verhandelt.
Wie Burgenland Energie CFO Reinhard Czerny erklärt, entstehen weder der Burgenland Energie noch dem Land Burgenland bei diesem Konsortialkredit irgendwelche Haftungen. Als Besicherungen dienen den Investoren allein die Cash-Flows aus den Einzelprojekten
Finanzierung für Krankenhaus Gols
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sieht die strategische Beteiligung des Landes an diesem Projekt gewohnt pragmatisch. Einerseits soll damit eine günstige Energieversorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer garantiert werden und andererseits ein wichtiger Schritt hin zur Klimaneutralität gemacht werden. Schlussendlich soll die Beteiligung dann an die Burgenland Energie zurückverkauft werden und die Erlöse der Finanzierung des geplanten Krankenhaus in Gols dienen.