Ausstellung „Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ im OHO eröffnet
Am 4. Februar 1995 wurden die Angehörigen der Volksgruppe der Roma Josef Simon, Karl Horvath, Peter Sarközi und Erwin Horvath durch eine Sprengfalle in Oberwart getötet. Um der Opfer des Anschlags zu gedenken, Hintergründe zu beleuchten und die damaligen Ereignisse aufzuarbeiten, zeigt das Offene Haus Oberwart (OHO) die Ausstellung „Bomben gegen Minderheiten – Rechter Terror 1993 – 1996“, die am 7. Februar von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Beisein von Bundesministerin Leonore Gewessler und zahlreichen weiteren Interessierten eröffnet wurde. Gegen Hass und Hetze müsse ein starkes Bewusstsein geschaffen werden, als wesentliche Voraussetzung, um rassistischer Diskriminierung entgegenzuwirken, wie Doskozil betonte.
Die Ausstellung „,Man will uns ans Leben‘ – Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ wurde von der Initiative Minderheiten in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, dem Volkskundemuseum Wien und dem kärnten.museum sowie der Roma Volkshochschule Burgenland zusammengestellt. Sie erinnert an den Schrecken des rechtsextremen Terrors und die Angst, die Österreichs Minderheiten vier Jahre lang begleitete - von den ersten der insgesamt 25 Anschläge 1993 bis zum Ende der Brief- und Rohrbombenserie 1996 und der Verhaftung des Bombenlegers Franz Fuchs. Sie gedenkt der Opfer, lässt Betroffene zu Wort kommen und beleuchtet die Rolle des politisch-gesellschaftlichen Klimas der 1990er-Jahre für die Gewalttaten mit Fotos und Filmbeiträgen. Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Expertinnen und Experten kommentieren Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
„Das Attentat von 1995 hat die Volksgruppe der Roma nicht gebrochen, sondern sie für uns als Teil von uns endlich sichtbar gemacht“, so der Landeshauptmann. Gleichzeitig mit der Ausstellung „,Man will uns ans Leben‘ – Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ präsentiert das OHO auch die Ausstellung „Letters of Fear“ sowie den Zyklus „Oberwart im Feber 1995“ des Künstlers Wolfgang Horwath, die sich mit dem Roma-Attentat beschäftigen. Alle Ausstellungen sind von 11. Februar bis zum 23. März im OHO zu sehen.