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Ungarns Premierminister Viktor Orban im Vordergrund, die Münchner Allianz Arena im Hintergrund.
Premierminister Viktor Orbán kommt nicht zum letzten Gruppenspiel der Ungarn nach München.
Premierminister Viktor Orbán kommt nicht zum letzten Gruppenspiel der Ungarn nach München.
Montage: Robert Michael / dpa / picturedesk.com;

Regenbogen-Streit: Ungarn-Premier Orbán kommt nicht nach München

23.06.2021 um 10:36, Patrick Deutsch
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Ungarns Premierminister Viktor Orbán schlägt im „Regenbogen-Streit“ ein neues Kapitel auf und reist nicht zum letzten Gruppenspiel seiner Nationalmannschaft nach München.

Wie bereits bekannt, darf die Münchner Allianz Arena zum Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Ungarn nicht in den Regenbogenfarben beleuchtet werden. Die UEFA lehnte einen Antrag des Münchner Stadtrats ab. Für den Verband, der sich selbst als eine politisch und religiös neutrale Organisation bezeichnet, wäre es eine politische Botschaft gegen das vom ungarischen Parlament beschlossene „Homosexuellen-Gesetz“. Das umstrittene Gesetz, richtet sich aber unter dem Deckmantel gegen Pädophilie zu sein, vor allem gegen Homo- und Transsexuelle. Die EU-Kommission plant bereits Schritte. Klar ist aber auch, dass Manuel Neuer weiter seine Regenbogen-Kapitänsbinde tragen darf. Die UEFA sah hier den „good cause“ gegeben. Seit heute ist auch klar, dass Ungarns Premierminister Viktor Orbán nicht zum Spiel kommen wird.

Fragwürdige Fankultur

Die ungarischen Fans sorgten bereits im Gruppenspiel gegen Frankreich für einen Skandal, weil sie Stürmerstar Kylian Mbappé mit „Affenlauten“ diskriminierten – im Spiel gegen Portugal war Christiano Ronaldo von Beleidungen betroffen.

Twitter brennt

In den Sozialen Medien löste das Verbot eine Welle der Empörung aus. #MuenchenMachEsTrotzdem trendete in Deutschland und Österreich. Unter dem Hashtag wird gefordert, dass sich die Stadt München und der Deutsche Fußballbund (DFB) über die UEFA-Entscheidung hinwegsetzen. Auch Umgehungsstrategien wurden gepostet. Viele Vereine aus der Deutschen Bundesliga beleuchteten ihre Stadien aus Solidarität in Regenbogenfarben.

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