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Sam Neill wirkt nachdenklich.
Sam Neill leidet an einer seltenen Form von Blutkrebs.
Sam Neill leidet an einer seltenen Form von Blutkrebs.
Jacob King / PA / picturedesk.com

Krebs: "Jurassic Park"-Star hat keine Angst vor dem Tod

21.10.2023 um 09:01, Simone Reitmeier
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Seit über einem Jahr kämpft Sam Neill gegen Krebs. Obwohl eine Chemo nicht mehr hilft, zeigt sich der Schauspieler tapfer und spricht offen über das Sterben.

Wie in seiner Rolle als Paläontologe Alan Grant in Jurassic Park (1993), denkt US-Schauspieler Sam Neill auch im echten Leben nicht ans Aufgeben. Der 76-Jährige kämpft gegen Krebs im dritten Stadium, die Chemotherapie zeigt nicht die gewünschte Wirkung – der Tumor wuchert weiter. Im Interview mit "Australian Story" macht Neill deutlich, dass er sich dank eines experimentellen Medikaments trotzdem nicht unterkriegen lässt.

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Schocknachricht: Blutkrebs

Bei Neill ist 2022 eine seltene Form von Lymphknotenkrebs (angioimmunoblastisches T-Zellen Lymphom, kurz: AITL) diagnostiziert worden. Ein Blutkrebs, der das Lymphsystem angreift, das für die Abwehr von Krankheiten zuständig ist. Der gebürtige Neuseeländer ist gerade auf dem Weg in seine Heimat, als ihn wenige Stunden nach der Landung die Schocknachricht erreicht. Neill begibt sich in Behandlung und unterzieht sich einer konventionellen Chemotherapie. Doch schon drei Monate nach Beginn verliert die Therapie ihre Wirkung. Seither vertraut der Schauspieler auf ein experimentelles Medikament, das er bis zu seinem Lebensende alle zwei Wochen über eine Infusion erhält. Das hält den Krebs seit etwa einem Jahr in Schach – aber auch das wird nicht ewig wirken.

Neill spricht offen über das Sterben

Die Tage nach der Behandlung seien "sehr düster und deprimierend", aber sie halte ihn am Leben, erklärt Neill. Die Ärzte haben ihm aber auch mitgeteilt, dass das Medikament irgendwann seine Wirkung verliere. Der 76-Jährige zeigt eine beeindruckende mentale Stärke, wenn es um seine Sterblichkeit geht. "Ich habe keine Angst vor dem Tod", betont der Schauspieler gegenüber "Australian Story". Zu sterben sei für ihn irritierend, aber nichts, wovor er Angst habe. Die Krankheit sei etwas, das außerhalb seiner Kontrolle liege, darauf solle man sich nicht einlassen. Dennoch gesteht der 76-Jährige ein, dass es ihn ärgern werde, wenn es dann so weit sei. "Ich würde mich ärgern, weil es Dinge gibt, die ich noch tun möchte", so Neill. Er hätte gerne noch "ein bis zwei Jahrzehnte" Zeit, um seine Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Oder um zu sehen, wie seine Pflanzen auf der neu gebauten Terrasse gedeihen.

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Keine Spur von Ruhestand

Nichtstun ist für Sam Neill offenbar nichts. Denn trotz seiner Krankheit hat er vor dem Hollywood-Streik die Miniserie "Äpfel fallen nie" abgedreht. Während der Chemo hat der Schauspieler außerdem ein Buch geschrieben, in dem er seine Memoiren festhält. Das Werk heißt "Did I ever Tell You This?" und ist auf Amazon – bislang nur auf Englisch – erhältlich.

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